Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

nicht gnug / daß in Christo die Sünde einmal verdammet ist / sie muß auch in mir verdammet werden / welches geschiehet / so bald Christus durch den Glauben in mir ist / dann alsdenn ist Christi Todt mein Todt / vnd eine Bezahlung für meine Sünde. Wann ich denn durch den Glauben bin frey gemacht / von dem Gesetz der Sünden vnd deß Todtes / das ist / von aller Sünd vnd Verdamnüß / so ist ja nichts verdamliches mehr an mir. Also bleibet das fest / was Paulus sagt: Es ist nichts verdammliches an denen / die in Christo Jesu seyn.

Fidelium inseparabilis proprictas.

Doch aber muß fürs ander auff den Glauben auch folgen / ein gewissenhafftiges vnsträffliches Leben / das ist / die in Christo JEsu seyn / die wandeln nicht nach dem Fleisch / sondern V. 6. 7. 8.nach dem Geist / denn die fleischlich seyn / die mögen Gott nicht gefallen / denn fleischlich gesinnet seyn / ist eine Feindschafft wider GOtt / daher bringet es auch den Todt. Sprichstu aber: Wer kan denn selig werden / denn alle Menschen seyn fleischlich? So V. 9.spricht hingegen der Apostel: Ihr rechtschaffene Christen / seyd nicht fleischlich / sondern geistlich / so anders Gottes Geist in euch wohnet. Denn entweder der Geist Christi ist in vns / vnd wircket in vns / oder auch nicht; ist vnd wircket der Geist Christi nicht in vns / so seynd wir nicht Christi / vnd haben kein theil an jhm / ist vnd wircket aber der Geist Christi in vns / so seynd wir geistlich / vnd V. 10. 11.nicht fleischlich. Denn ob zwar das Fleisch noch bey vns ist / so ist das Fleisch vnd der Leib / mit dem ich diene dem Gesetz der Sünden zwar todt / vmb der Sünde willen / aber der Geist vnd das newgeborne Gemüth / mit welchem ich GOTT diene / ist Leben / vnd hoffen noch darüber / daß auch GOtt den sterblichen Leib wird lebendig machen in der Aufferstehung der Todten / darumb / daß sein Geist in vns wohnet vnd lebet. Darauff schliesset der Apostel: So seynd wir nun / lieben Brüder / Schuldener / nicht dem Fleisch / daß wir nach dem Fleisch wandeln.

nicht gnug / daß in Christo die Sünde einmal verdammet ist / sie muß auch in mir verdammet werden / welches geschiehet / so bald Christus durch den Glauben in mir ist / dann alsdenn ist Christi Todt mein Todt / vnd eine Bezahlung für meine Sünde. Wann ich denn durch den Glauben bin frey gemacht / von dem Gesetz der Sünden vnd deß Todtes / das ist / von aller Sünd vnd Verdamnüß / so ist ja nichts verdamliches mehr an mir. Also bleibet das fest / was Paulus sagt: Es ist nichts verdam̃liches an denen / die in Christo Jesu seyn.

Fidelium inseparabilis proprictas.

Doch aber muß fürs ander auff den Glauben auch folgen / ein gewissenhafftiges vnsträffliches Leben / das ist / die in Christo JEsu seyn / die wandeln nicht nach dem Fleisch / sondern V. 6. 7. 8.nach dem Geist / denn die fleischlich seyn / die mögen Gott nicht gefallen / denn fleischlich gesinnet seyn / ist eine Feindschafft wider GOtt / daher bringet es auch den Todt. Sprichstu aber: Wer kan denn selig werden / denn alle Menschen seyn fleischlich? So V. 9.spricht hingegen der Apostel: Ihr rechtschaffene Christen / seyd nicht fleischlich / sondern geistlich / so anders Gottes Geist in euch wohnet. Denn entweder der Geist Christi ist in vns / vnd wircket in vns / oder auch nicht; ist vnd wircket der Geist Christi nicht in vns / so seynd wir nicht Christi / vnd haben kein theil an jhm / ist vnd wircket aber der Geist Christi in vns / so seynd wir geistlich / vnd V. 10. 11.nicht fleischlich. Denn ob zwar das Fleisch noch bey vns ist / so ist das Fleisch vnd der Leib / mit dem ich diene dem Gesetz der Sünden zwar todt / vmb der Sünde willen / aber der Geist vnd das newgeborne Gemüth / mit welchem ich GOTT diene / ist Leben / vnd hoffen noch darüber / daß auch GOtt den sterblichen Leib wird lebendig machen in der Aufferstehung der Todten / darumb / daß sein Geist in vns wohnet vnd lebet. Darauff schliesset der Apostel: So seynd wir nun / lieben Brüder / Schuldener / nicht dem Fleisch / daß wir nach dem Fleisch wandeln.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0178" n="162"/>
nicht gnug / daß in Christo die Sünde einmal                      verdammet ist / sie muß auch in mir verdammet werden / welches geschiehet / so                      bald Christus durch den Glauben in mir ist / dann alsdenn ist Christi Todt mein                      Todt / vnd eine Bezahlung für meine Sünde. Wann ich denn durch den Glauben bin                      frey gemacht / von dem Gesetz der Sünden vnd deß Todtes / das ist / von aller                      Sünd vnd Verdamnüß / so ist ja nichts verdamliches mehr an mir. Also bleibet das                      fest / was Paulus sagt: Es ist nichts verdam&#x0303;liches an denen / die                      in Christo Jesu seyn.</p>
        <note place="left">Fidelium inseparabilis proprictas.</note>
        <p>Doch aber muß fürs ander auff den Glauben auch folgen / ein gewissenhafftiges                      vnsträffliches Leben / das ist / die in Christo JEsu seyn / die wandeln nicht                      nach dem Fleisch / sondern <note place="left">V. 6. 7. 8.</note>nach dem                      Geist / denn die fleischlich seyn / die mögen Gott nicht gefallen / denn                      fleischlich gesinnet seyn / ist eine Feindschafft wider GOtt / daher bringet es                      auch den Todt. Sprichstu aber: Wer kan denn selig werden / denn alle Menschen                      seyn fleischlich? So <note place="left">V. 9.</note>spricht hingegen der                      Apostel: Ihr rechtschaffene Christen / seyd nicht fleischlich / sondern                      geistlich / so anders Gottes Geist in euch wohnet. Denn entweder der Geist                      Christi ist in vns / vnd wircket in vns / oder auch nicht; ist vnd wircket der                      Geist Christi nicht in vns / so seynd wir nicht Christi / vnd haben kein theil                      an jhm / ist vnd wircket aber der Geist Christi in vns / so seynd wir geistlich                      / vnd <note place="left">V. 10. 11.</note>nicht fleischlich. Denn ob zwar                      das Fleisch noch bey vns ist / so ist das Fleisch vnd der Leib / mit dem ich                      diene dem Gesetz der Sünden zwar todt / vmb der Sünde willen / aber der Geist                      vnd das newgeborne Gemüth / mit welchem ich GOTT diene / ist Leben / vnd hoffen                      noch darüber / daß auch GOtt den sterblichen Leib wird lebendig machen in der                      Aufferstehung der Todten / darumb / daß sein Geist in vns wohnet vnd lebet.                      Darauff schliesset der Apostel: So seynd wir nun / lieben Brüder / Schuldener /                      nicht dem Fleisch / daß wir nach dem Fleisch wandeln.</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[162/0178] nicht gnug / daß in Christo die Sünde einmal verdammet ist / sie muß auch in mir verdammet werden / welches geschiehet / so bald Christus durch den Glauben in mir ist / dann alsdenn ist Christi Todt mein Todt / vnd eine Bezahlung für meine Sünde. Wann ich denn durch den Glauben bin frey gemacht / von dem Gesetz der Sünden vnd deß Todtes / das ist / von aller Sünd vnd Verdamnüß / so ist ja nichts verdamliches mehr an mir. Also bleibet das fest / was Paulus sagt: Es ist nichts verdam̃liches an denen / die in Christo Jesu seyn. Doch aber muß fürs ander auff den Glauben auch folgen / ein gewissenhafftiges vnsträffliches Leben / das ist / die in Christo JEsu seyn / die wandeln nicht nach dem Fleisch / sondern nach dem Geist / denn die fleischlich seyn / die mögen Gott nicht gefallen / denn fleischlich gesinnet seyn / ist eine Feindschafft wider GOtt / daher bringet es auch den Todt. Sprichstu aber: Wer kan denn selig werden / denn alle Menschen seyn fleischlich? So spricht hingegen der Apostel: Ihr rechtschaffene Christen / seyd nicht fleischlich / sondern geistlich / so anders Gottes Geist in euch wohnet. Denn entweder der Geist Christi ist in vns / vnd wircket in vns / oder auch nicht; ist vnd wircket der Geist Christi nicht in vns / so seynd wir nicht Christi / vnd haben kein theil an jhm / ist vnd wircket aber der Geist Christi in vns / so seynd wir geistlich / vnd nicht fleischlich. Denn ob zwar das Fleisch noch bey vns ist / so ist das Fleisch vnd der Leib / mit dem ich diene dem Gesetz der Sünden zwar todt / vmb der Sünde willen / aber der Geist vnd das newgeborne Gemüth / mit welchem ich GOTT diene / ist Leben / vnd hoffen noch darüber / daß auch GOtt den sterblichen Leib wird lebendig machen in der Aufferstehung der Todten / darumb / daß sein Geist in vns wohnet vnd lebet. Darauff schliesset der Apostel: So seynd wir nun / lieben Brüder / Schuldener / nicht dem Fleisch / daß wir nach dem Fleisch wandeln. V. 6. 7. 8. V. 9. V. 10. 11.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/178
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 162. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/178>, abgerufen am 23.11.2024.