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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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gantz weggeräumet werde / sondern die Wirckung wird verhindert / nemblich die böse Gedancken / vnd das Beginnen / wenn man dieselbe mercket / muß man sie vnterdrücken vnd tödten / vnd mit Josuae cap. 7, 21. 2. Sam. 11, 2.nichten wachsen lassen. Als wann bey Achan auffsteiget eine Begierde zu dem köstlichen verbanneten Gute / vnd bey David sich reget die Lüste zu der schönen Batseba / das war vom Fleisch. Hätten nun Achan vnd David diesen auffsteigenden Gedancken widersprochen / vnd gedämpffet / so hätten sie / als Gottes Kinder / durch den Geist deß Fleisches Geschäffte getödtet / weil sie aber solche Begierd vnd Gedancken durch viel Anschawung vnd Betrachtung deß beliebten Gutes gestärcket vnd gemehret / seynd sie durch das Fleisch gestürtzet.

Da sihe nun die Nothwendigkeit / zu wandeln nach dem Geist / vnd nicht nach dem Fleisch / denn es spricht der Apostel: Wir seynds schuldig. Wir seynd zwar dem Fleisch auch schuldig Speiß / Tranck / Kleider vnd Wartung / zu seiner Notturfft / Coloss. 2, 23.daher auch zun Colossern am 2. Cap. die selbst er wehlte Geistlichkeit vnd Demuth verworffen wird / wann man deß Leibes nicht verschonet / vnd dem Fleisch nicht sein Ehre thut / zu seiner Notturfft; aber zu seinen vnzeitigen Lüsten seynd wir dem Fleisch nichts schuldig. Da muß sich ein Christ erzeigen als ein Printz / der zwar dem Volcke dienet zu dessen Notturfft vnd Dürfftigkeit / mit schützen / wehren vnd ernehren / aber er gehorcht jhm nicht zum bösen / wann es in einem Auffruhr vnd Tumult etwas vnbesonnenes fodert vnd haben will: so thut auch ein Christ mit dem Fleisch / er nehret vnd schützet es zur Notturfft / aber folget jhm nicht zur Boßheit.

Wie nun ein Christ dem Fleisch nichts schuldig ist / so seynd wir hingegen schuldig dem Geist / daß wir dem Geist folgen / vnd gutes thun / vnd dasselbe vmb all deß guten willen / das wir von Christo in GOtt empfangen haben. Christus hat Wohnung gemacht in vnser Seele / mit seinem Geist / das macht vns zu Schul-

gantz weggeräumet werde / sondern die Wirckung wird verhindert / nemblich die böse Gedancken / vnd das Beginnen / wenn man dieselbe mercket / muß man sie vnterdrücken vnd tödten / vnd mit Josuae cap. 7, 21. 2. Sam. 11, 2.nichten wachsen lassen. Als wann bey Achan auffsteiget eine Begierde zu dem köstlichen verbanneten Gute / vnd bey David sich reget die Lüste zu der schönen Batseba / das war vom Fleisch. Hätten nun Achan vnd David diesen auffsteigenden Gedancken widersprochen / vnd gedämpffet / so hätten sie / als Gottes Kinder / durch den Geist deß Fleisches Geschäffte getödtet / weil sie aber solche Begierd vnd Gedancken durch viel Anschawung vñ Betrachtung deß beliebten Gutes gestärcket vnd gemehret / seynd sie durch das Fleisch gestürtzet.

Da sihe nun die Nothwendigkeit / zu wandeln nach dem Geist / vnd nicht nach dem Fleisch / denn es spricht der Apostel: Wir seynds schuldig. Wir seynd zwar dem Fleisch auch schuldig Speiß / Tranck / Kleider vnd Wartung / zu seiner Notturfft / Coloss. 2, 23.daher auch zun Colossern am 2. Cap. die selbst er wehlte Geistlichkeit vnd Demuth verworffen wird / wann man deß Leibes nicht verschonet / vnd dem Fleisch nicht sein Ehre thut / zu seiner Notturfft; aber zu seinen vnzeitigen Lüsten seynd wir dem Fleisch nichts schuldig. Da muß sich ein Christ erzeigen als ein Printz / der zwar dem Volcke dienet zu dessen Notturfft vnd Dürfftigkeit / mit schützen / wehren vnd ernehren / aber er gehorcht jhm nicht zum bösen / wann es in einem Auffruhr vnd Tumult etwas vnbesonnenes fodert vnd haben will: so thut auch ein Christ mit dem Fleisch / er nehret vnd schützet es zur Notturfft / aber folget jhm nicht zur Boßheit.

Wie nun ein Christ dem Fleisch nichts schuldig ist / so seynd wir hingegen schuldig dem Geist / daß wir dem Geist folgen / vnd gutes thun / vnd dasselbe vmb all deß guten willen / das wir von Christo in GOtt empfangen haben. Christus hat Wohnung gemacht in vnser Seele / mit seinem Geist / das macht vns zu Schul-

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[164/0180] gantz weggeräumet werde / sondern die Wirckung wird verhindert / nemblich die böse Gedancken / vnd das Beginnen / wenn man dieselbe mercket / muß man sie vnterdrücken vnd tödten / vnd mit nichten wachsen lassen. Als wann bey Achan auffsteiget eine Begierde zu dem köstlichen verbanneten Gute / vnd bey David sich reget die Lüste zu der schönen Batseba / das war vom Fleisch. Hätten nun Achan vnd David diesen auffsteigenden Gedancken widersprochen / vnd gedämpffet / so hätten sie / als Gottes Kinder / durch den Geist deß Fleisches Geschäffte getödtet / weil sie aber solche Begierd vnd Gedancken durch viel Anschawung vñ Betrachtung deß beliebten Gutes gestärcket vnd gemehret / seynd sie durch das Fleisch gestürtzet. Josuae cap. 7, 21. 2. Sam. 11, 2. Da sihe nun die Nothwendigkeit / zu wandeln nach dem Geist / vnd nicht nach dem Fleisch / denn es spricht der Apostel: Wir seynds schuldig. Wir seynd zwar dem Fleisch auch schuldig Speiß / Tranck / Kleider vnd Wartung / zu seiner Notturfft / daher auch zun Colossern am 2. Cap. die selbst er wehlte Geistlichkeit vnd Demuth verworffen wird / wann man deß Leibes nicht verschonet / vnd dem Fleisch nicht sein Ehre thut / zu seiner Notturfft; aber zu seinen vnzeitigen Lüsten seynd wir dem Fleisch nichts schuldig. Da muß sich ein Christ erzeigen als ein Printz / der zwar dem Volcke dienet zu dessen Notturfft vnd Dürfftigkeit / mit schützen / wehren vnd ernehren / aber er gehorcht jhm nicht zum bösen / wann es in einem Auffruhr vnd Tumult etwas vnbesonnenes fodert vnd haben will: so thut auch ein Christ mit dem Fleisch / er nehret vnd schützet es zur Notturfft / aber folget jhm nicht zur Boßheit. Coloss. 2, 23. Wie nun ein Christ dem Fleisch nichts schuldig ist / so seynd wir hingegen schuldig dem Geist / daß wir dem Geist folgen / vnd gutes thun / vnd dasselbe vmb all deß guten willen / das wir von Christo in GOtt empfangen haben. Christus hat Wohnung gemacht in vnser Seele / mit seinem Geist / das macht vns zu Schul-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 164. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/180>, abgerufen am 27.11.2024.