Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.hast / ist dir nicht verheissen; wann du denn also gedenck est; Ich will zusehen / daß ich Geld zusammen bringe / vnd gute Freunde bekomme / so werde ich vnd meine Kinder keine Noth haben; solche Hoffnung gilt nicht. So wir aber das Wort haben / sollen wir vns fest an das Wort halten. Denn das Wort haben / vnd nicht glauben / taugt nicht. Doch ists gemein; wills GOTT nicht machen / wie wir es haben wollen / vergessen wir seiner Verheissung bald. Vnd wer ist / der in grosser Noth vnd Gefahr bloß bey Gottes Verheissung bleibet / vnd gedenckt: es mag gehen wie es will; GOtt hat mir versprochen / mich zu ernehren / vnd auß allen Nöthen zu helffen / ich will GOtt lassen rathen vnd walten / ob ich schon nicht sehe / wie mir kan geholffen werden. Damit du aber nicht meynest / daß es gar wol gethan sey / wann man in Nöthen Gottes Wort vnd Verheissung auß den Augen setzet / hält vns hie Paulus den Zorn Gottes für / der fewrige Schlangen vnter die Kinder Israel geschicket / da sie jhn versuchten / welche sie bissen / daß die Leute durch jhren Gifft / als an fewrigen pestilentzischen Drüsen sterben musten. Ohn Gottes Wort sollen wir vns nichts vermessen; bey dem Worte Gottes sollen wir nicht verzagen / vnd GOTT die Vnehr nicht anthuen / als gülte sein Wort nichts. Das mittel halten / ist fein; beydes Wort vnd Glauben in eins verbinden; vnd durch den Glauben bey dem Worte bleiben / es gehe auch wie es will; GOtt wird wol wissen / wenn vnd wie er sein Wort soll wahr machen. Die letzte Sünde / die an den Israeliten getadelt wird / ist5. In murmuratione. noch übrig / vnd heisst Murren: Murret auch nicht / gleichV. 10. wie jener etliche murreten / vnd wurden vmbbracht durch den Verderber. Wiewol die Israeliten gar offt wider GOtt gemurret / wird doch hie insonderheit gesehen auff die Historia / die beschrieben ist im vierdten Buch Mosis am 14. Cap.Num. 14, 1. da die Kundschaffter auß dem Lande Canaan waren wieder kommen / brachten sie gefährliche Zeitungen / wie grosse vnd starcke hast / ist dir nicht verheissen; wann du denn also gedenck est; Ich will zusehen / daß ich Geld zusammen bringe / vnd gute Freunde bekomme / so werde ich vnd meine Kinder keine Noth haben; solche Hoffnung gilt nicht. So wir aber das Wort haben / sollen wir vns fest an das Wort halten. Denn das Wort haben / vnd nicht glauben / taugt nicht. Doch ists gemein; wills GOTT nicht machen / wie wir es haben wollen / vergessen wir seiner Verheissung bald. Vnd wer ist / der in grosser Noth vnd Gefahr bloß bey Gottes Verheissung bleibet / vnd gedenckt: es mag gehen wie es will; GOtt hat mir versprochen / mich zu ernehren / vnd auß allen Nöthen zu helffen / ich will GOtt lassen rathen vnd walten / ob ich schon nicht sehe / wie mir kan geholffen werden. Damit du aber nicht meynest / daß es gar wol gethan sey / wann man in Nöthen Gottes Wort vnd Verheissung auß den Augen setzet / hält vns hie Paulus den Zorn Gottes für / der fewrige Schlangen vnter die Kinder Israel geschicket / da sie jhn versuchten / welche sie bissen / daß die Leute durch jhren Gifft / als an fewrigen pestilentzischen Drüsen sterben musten. Ohn Gottes Wort sollen wir vns nichts vermessen; bey dem Worte Gottes sollen wir nicht verzagen / vnd GOTT die Vnehr nicht anthuen / als gülte sein Wort nichts. Das mittel halten / ist fein; beydes Wort vnd Glauben in eins verbinden; vnd durch den Glauben bey dem Worte bleiben / es gehe auch wie es will; GOtt wird wol wissen / wenn vnd wie er sein Wort soll wahr machen. Die letzte Sünde / die an den Israeliten getadelt wird / ist5. In murmuratione. noch übrig / vnd heisst Murren: Murret auch nicht / gleichV. 10. wie jener etliche murreten / vnd wurden vmbbracht durch den Verderber. Wiewol die Israeliten gar offt wider GOtt gemurret / wird doch hie insonderheit gesehen auff die Historia / die beschrieben ist im vierdten Buch Mosis am 14. Cap.Num. 14, 1. da die Kundschaffter auß dem Lande Canaan waren wieder kommen / brachten sie gefährliche Zeitungen / wie grosse vnd starcke <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0203" n="187"/> hast / ist dir nicht verheissen; wann du denn also gedenck est; Ich will zusehen / daß ich Geld zusammen bringe / vnd gute Freunde bekomme / so werde ich vnd meine Kinder keine Noth haben; solche Hoffnung gilt nicht. So wir aber das Wort haben / sollen wir vns fest an das Wort halten. Denn das Wort haben / vnd nicht glauben / taugt nicht. Doch ists gemein; wills GOTT nicht machen / wie wir es haben wollen / vergessen wir seiner Verheissung bald. Vnd wer ist / der in grosser Noth vnd Gefahr bloß bey Gottes Verheissung bleibet / vnd gedenckt: es mag gehen wie es will; GOtt hat mir versprochen / mich zu ernehren / vnd auß allen Nöthen zu helffen / ich will GOtt lassen rathen vnd walten / ob ich schon nicht sehe / wie mir kan geholffen werden. Damit du aber nicht meynest / daß es gar wol gethan sey / wann man in Nöthen Gottes Wort vnd Verheissung auß den Augen setzet / hält vns hie Paulus den Zorn Gottes für / der fewrige Schlangen vnter die Kinder Israel geschicket / da sie jhn versuchten / welche sie bissen / daß die Leute durch jhren Gifft / als an fewrigen pestilentzischen Drüsen sterben musten. Ohn Gottes Wort sollen wir vns nichts vermessen; bey dem Worte Gottes sollen wir nicht verzagen / vnd GOTT die Vnehr nicht anthuen / als gülte sein Wort nichts. Das mittel halten / ist fein; beydes Wort vnd Glauben in eins verbinden; vnd durch den Glauben bey dem Worte bleiben / es gehe auch wie es will; GOtt wird wol wissen / wenn vnd wie er sein Wort soll wahr machen.</p> <p>Die letzte Sünde / die an den Israeliten getadelt wird / ist<note place="right">5. In murmuratione.</note> noch übrig / vnd heisst Murren: Murret auch nicht / gleich<note place="right">V. 10.</note> wie jener etliche murreten / vnd wurden vmbbracht durch den Verderber. Wiewol die Israeliten gar offt wider GOtt gemurret / wird doch hie insonderheit gesehen auff die Historia / die beschrieben ist im vierdten Buch Mosis am 14. 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hast / ist dir nicht verheissen; wann du denn also gedenck est; Ich will zusehen / daß ich Geld zusammen bringe / vnd gute Freunde bekomme / so werde ich vnd meine Kinder keine Noth haben; solche Hoffnung gilt nicht. So wir aber das Wort haben / sollen wir vns fest an das Wort halten. Denn das Wort haben / vnd nicht glauben / taugt nicht. Doch ists gemein; wills GOTT nicht machen / wie wir es haben wollen / vergessen wir seiner Verheissung bald. Vnd wer ist / der in grosser Noth vnd Gefahr bloß bey Gottes Verheissung bleibet / vnd gedenckt: es mag gehen wie es will; GOtt hat mir versprochen / mich zu ernehren / vnd auß allen Nöthen zu helffen / ich will GOtt lassen rathen vnd walten / ob ich schon nicht sehe / wie mir kan geholffen werden. Damit du aber nicht meynest / daß es gar wol gethan sey / wann man in Nöthen Gottes Wort vnd Verheissung auß den Augen setzet / hält vns hie Paulus den Zorn Gottes für / der fewrige Schlangen vnter die Kinder Israel geschicket / da sie jhn versuchten / welche sie bissen / daß die Leute durch jhren Gifft / als an fewrigen pestilentzischen Drüsen sterben musten. Ohn Gottes Wort sollen wir vns nichts vermessen; bey dem Worte Gottes sollen wir nicht verzagen / vnd GOTT die Vnehr nicht anthuen / als gülte sein Wort nichts. Das mittel halten / ist fein; beydes Wort vnd Glauben in eins verbinden; vnd durch den Glauben bey dem Worte bleiben / es gehe auch wie es will; GOtt wird wol wissen / wenn vnd wie er sein Wort soll wahr machen.
Die letzte Sünde / die an den Israeliten getadelt wird / ist noch übrig / vnd heisst Murren: Murret auch nicht / gleich wie jener etliche murreten / vnd wurden vmbbracht durch den Verderber. Wiewol die Israeliten gar offt wider GOtt gemurret / wird doch hie insonderheit gesehen auff die Historia / die beschrieben ist im vierdten Buch Mosis am 14. Cap. da die Kundschaffter auß dem Lande Canaan waren wieder kommen / brachten sie gefährliche Zeitungen / wie grosse vnd starcke
5. In murmuratione.
V. 10.
Num. 14, 1.
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