Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

niemand können etwas geben / das jhm werde wieder vergolten. Wer wolte denn mit GOtt ins Gerichte gehen / wenn er gleich kein gutes vns bewiesen hätte? Wer könte etwas von jhm fodern / als wann er vns etwas schuldig wäre? Würde er nicht antworten: Du elende Creatur / was wilstu mit mir rechten? Hastu wir doch noch nicht bezahlet / was du mir bereit schuldig bist? Was darffstu denn ein mehrers von mir fodern? Ich habe dir mehr gegeben / als du mir bezahlen kanst.

In dem aber / das Paulus saget: Von jhm / durch jhn / vnd zu jhm ist alle Ding: beweiset er nicht allein / daß niemand GOtt etwas zuvor gegeben; sondern leget auch zugleich einen newen Grund / darauß offenbar wird / daß Gottes Wercke vnd Gericht gerecht vnd voller Weißheit seyn / ob sie schon vns seyn vnerforschlich. Denn so alles von GOtt vnd durch GOtt; auch alles zu Gottes Ehren gerichtet ist / so thut er freylich nichts wider seine Ehre. Wir verstehen nicht alles / so sehen wir auch nicht / wie alles zu Gottes Ehr gerichtet ist; denn wir müssen vns noch über viel verwundern / welches den Schein hat / als käme es mit göttlicher Majestät vnd Billigkeit nicht überein. Aber so es deß HERRN Werck ist / vnd alles zu Gottes Ehr gerichtet ist / so muß es freylich ein gerechtes Werck seyn / voller Weißheit / obs vns schon wunderbarlich vorkompt.

Darumb müssen wir nur in allen dingen mit Paulo sagen:Conclusio. Ihm sey Ehre in Ewigkeit. Denn weil die Wege deß HErrn seyn vnaußforschlich / an Weißheit vnd Gerechtigkeit / so muß jhm auch ewiglich die Ehre bleiben / die Ehre der Allmacht / die Ehre der Heiligkeit / die Ehre der Gerechtigkeit / die Ehre der Weißheit. Es müssen den HERRN loben alle seine Wercke / an allen Orten seiner Heerschaaren.

Ja / Ihm sey Ehre in Ewigkeit / denn die Wege deß HErrn seyn vnaußforschlich / an Weißheit vnd Gerechtigkeit. O eine Tieffe deß Reichthumbs / beyde der Weißheit vnd Erkäntnüß

niemand können etwas geben / das jhm werde wieder vergolten. Wer wolte denn mit GOtt ins Gerichte gehen / wenn er gleich kein gutes vns bewiesen hätte? Wer könte etwas von jhm fodern / als wann er vns etwas schuldig wäre? Würde er nicht antworten: Du elende Creatur / was wilstu mit mir rechten? Hastu wir doch noch nicht bezahlet / was du mir bereit schuldig bist? Was darffstu denn ein mehrers von mir fodern? Ich habe dir mehr gegeben / als du mir bezahlen kanst.

In dem aber / das Paulus saget: Von jhm / durch jhn / vnd zu jhm ist alle Ding: beweiset er nicht allein / daß niemand GOtt etwas zuvor gegeben; sondern leget auch zugleich einen newen Grund / darauß offenbar wird / daß Gottes Wercke vnd Gericht gerecht vnd voller Weißheit seyn / ob sie schon vns seyn vnerforschlich. Denn so alles von GOtt vnd durch GOtt; auch alles zu Gottes Ehren gerichtet ist / so thut er freylich nichts wider seine Ehre. Wir verstehen nicht alles / so sehen wir auch nicht / wie alles zu Gottes Ehr gerichtet ist; denn wir müssen vns noch über viel verwundern / welches den Schein hat / als käme es mit göttlicher Majestät vnd Billigkeit nicht überein. Aber so es deß HERRN Werck ist / vnd alles zu Gottes Ehr gerichtet ist / so muß es freylich ein gerechtes Werck seyn / voller Weißheit / obs vns schon wunderbarlich vorkompt.

Darumb müssen wir nur in allen dingen mit Paulo sagen:Conclusio. Ihm sey Ehre in Ewigkeit. Denn weil die Wege deß HErrn seyn vnaußforschlich / an Weißheit vnd Gerechtigkeit / so muß jhm auch ewiglich die Ehre bleiben / die Ehre der Allmacht / die Ehre der Heiligkeit / die Ehre der Gerechtigkeit / die Ehre der Weißheit. Es müssen den HERRN loben alle seine Wercke / an allen Orten seiner Heerschaaren.

Ja / Ihm sey Ehre in Ewigkeit / denn die Wege deß HErrn seyn vnaußforschlich / an Weißheit vnd Gerechtigkeit. O eine Tieffe deß Reichthumbs / beyde der Weißheit vnd Erkäntnüß

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0025" n="9"/>
niemand können etwas geben / das jhm werde wieder                      vergolten. Wer wolte denn mit GOtt ins Gerichte gehen / wenn er gleich kein                      gutes vns bewiesen hätte? Wer könte etwas von jhm fodern / als wann er vns etwas                      schuldig wäre? Würde er nicht antworten: Du elende Creatur / was wilstu mit mir                      rechten? Hastu wir doch noch nicht bezahlet / was du mir bereit schuldig bist?                      Was darffstu denn ein mehrers von mir fodern? Ich habe dir mehr gegeben / als du                      mir bezahlen kanst.</p>
        <p>In dem aber / das Paulus saget: Von jhm / durch jhn / vnd zu jhm ist alle Ding:                      beweiset er nicht allein / daß niemand GOtt etwas zuvor gegeben; sondern leget                      auch zugleich einen newen Grund / darauß offenbar wird / daß Gottes Wercke vnd                      Gericht gerecht vnd voller Weißheit seyn / ob sie schon vns seyn vnerforschlich.                      Denn so alles von GOtt vnd durch GOtt; auch alles zu Gottes Ehren gerichtet ist                      / so thut er freylich nichts wider seine Ehre. Wir verstehen nicht alles / so                      sehen wir auch nicht / wie alles zu Gottes Ehr gerichtet ist; denn wir müssen                      vns noch über viel verwundern / welches den Schein hat / als käme es mit                      göttlicher Majestät vnd Billigkeit nicht überein. Aber so es deß HERRN Werck ist                      / vnd alles zu Gottes Ehr gerichtet ist / so muß es freylich ein gerechtes Werck                      seyn / voller Weißheit / obs vns schon wunderbarlich vorkompt.</p>
        <p>Darumb müssen wir nur in allen dingen mit Paulo sagen:<note place="right">Conclusio.</note> Ihm sey Ehre in Ewigkeit. Denn weil die Wege deß HErrn                      seyn vnaußforschlich / an Weißheit vnd Gerechtigkeit / so muß jhm auch ewiglich                      die Ehre bleiben / die Ehre der Allmacht / die Ehre der Heiligkeit / die Ehre                      der Gerechtigkeit / die Ehre der Weißheit. Es müssen den HERRN loben alle seine                      Wercke / an allen Orten seiner Heerschaaren.</p>
        <p>Ja / Ihm sey Ehre in Ewigkeit / denn die Wege deß HErrn seyn vnaußforschlich / an                      Weißheit vnd Gerechtigkeit. O eine Tieffe deß Reichthumbs / beyde der Weißheit                      vnd Erkäntnüß
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[9/0025] niemand können etwas geben / das jhm werde wieder vergolten. Wer wolte denn mit GOtt ins Gerichte gehen / wenn er gleich kein gutes vns bewiesen hätte? Wer könte etwas von jhm fodern / als wann er vns etwas schuldig wäre? Würde er nicht antworten: Du elende Creatur / was wilstu mit mir rechten? Hastu wir doch noch nicht bezahlet / was du mir bereit schuldig bist? Was darffstu denn ein mehrers von mir fodern? Ich habe dir mehr gegeben / als du mir bezahlen kanst. In dem aber / das Paulus saget: Von jhm / durch jhn / vnd zu jhm ist alle Ding: beweiset er nicht allein / daß niemand GOtt etwas zuvor gegeben; sondern leget auch zugleich einen newen Grund / darauß offenbar wird / daß Gottes Wercke vnd Gericht gerecht vnd voller Weißheit seyn / ob sie schon vns seyn vnerforschlich. Denn so alles von GOtt vnd durch GOtt; auch alles zu Gottes Ehren gerichtet ist / so thut er freylich nichts wider seine Ehre. Wir verstehen nicht alles / so sehen wir auch nicht / wie alles zu Gottes Ehr gerichtet ist; denn wir müssen vns noch über viel verwundern / welches den Schein hat / als käme es mit göttlicher Majestät vnd Billigkeit nicht überein. Aber so es deß HERRN Werck ist / vnd alles zu Gottes Ehr gerichtet ist / so muß es freylich ein gerechtes Werck seyn / voller Weißheit / obs vns schon wunderbarlich vorkompt. Darumb müssen wir nur in allen dingen mit Paulo sagen: Ihm sey Ehre in Ewigkeit. Denn weil die Wege deß HErrn seyn vnaußforschlich / an Weißheit vnd Gerechtigkeit / so muß jhm auch ewiglich die Ehre bleiben / die Ehre der Allmacht / die Ehre der Heiligkeit / die Ehre der Gerechtigkeit / die Ehre der Weißheit. Es müssen den HERRN loben alle seine Wercke / an allen Orten seiner Heerschaaren. Conclusio. Ja / Ihm sey Ehre in Ewigkeit / denn die Wege deß HErrn seyn vnaußforschlich / an Weißheit vnd Gerechtigkeit. O eine Tieffe deß Reichthumbs / beyde der Weißheit vnd Erkäntnüß

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/25
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/25>, abgerufen am 03.12.2024.