Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Frewdigkeit zu reden das Wort. Vnd auß dem 118. Psalm: Psal. 118, 25.O HERR hilff / O HERR laß wol gelingen. Die solch demütig Vertrawen zu GOtt haben / deren Arbeit geräth zum besten. Sie können jmmerdar versichert seyn / jhre Arbeit sey nicht vergebens. Es wird allezeitetwas außgerichtet / denn sie stehen da in der Krafft Gottes / vnd treiben nicht jhr Werck / sondern Christi Werck. Seynd sie nicht ein Geruch deß Lebens. zum Leben / so seynd sie ein Geruch deß Todtes zum Todte. Pro Auditoribus 1. Scire dignitatem ministerii Evangelici.Dieses ist Lehrern vnd Predigern gesagt. Hernach hat jederman was für sich zu mercken / so weit er ist ein Hörer deß göttlichen Wortes. Vnd zwar erstlich wird vns sämptlich die Würdigkeit deß Evangelischen Predigampts zu bedencken fürgelegt. Wisse / daß diß das Ampt sey / darumb GOtt noch die Welt erhält. Hiedurch wird die Klarheit Gottes in deine sündliche Seele gebracht. Darumb verachte nicht fort / was in diesem Ampt arbeitet / allermeist so sie trewlich mit göttlicher Krafft vnd Eyffer dienen. Achte sie für ein Gnadengeschenck Gottes / die mit Paulo sagen: Von Gottes Gnaden bin ich was ich bin. Achte sie für Christi Mahler / die da Christum mit seiner Gerechtigkeit vnd heiligem Wandel sollen ins Hertze bilden. Achte sie für göttliche Schatzmeister / die herumb führen einen Wunderspiegel / darinnen sie zeigen die Klarheit Gottes / mit solcher Krafft / daß du in dasselbe Bild kanst verkläret werden / von einer Herrligkeit zur andern. Das seynd sie warhafftig. Darumb vmb jhres Ampts willen achtet sie nicht gering / allermeist so euch GOtt die Gnade gibt / vnd rechtschaffene tüchtige Arbeiter zuschickt. Paulus saget zu seinen 1. Cor. 4, 15.Corinthern in der ersten Epistel am 4. Cap. Ob jhr gleich zehen tausent Zuchtmeister hättet in Christo / so habt jhr doch nicht viel Vätter / denn ich habe euch gezeuget in Christo Jesu / durchs Evangelium. Also mag man auch sagen: Ihr möget leicht viele Lehrer finden / aber wenig Vätter / Frewdigkeit zu reden das Wort. Vnd auß dem 118. Psalm: Psal. 118, 25.O HERR hilff / O HERR laß wol gelingen. Die solch demütig Vertrawen zu GOtt haben / deren Arbeit geräth zum besten. Sie können jmmerdar versichert seyn / jhre Arbeit sey nicht vergebens. Es wird allezeitetwas außgerichtet / deñ sie stehen da in der Krafft Gottes / vnd treiben nicht jhr Werck / sondern Christi Werck. Seynd sie nicht ein Geruch deß Lebens. zum Leben / so seynd sie ein Geruch deß Todtes zum Todte. Pro Auditoribus 1. Scire dignitatem ministerii Evangelici.Dieses ist Lehrern vnd Predigern gesagt. Hernach hat jederman was für sich zu mercken / so weit er ist ein Hörer deß göttlichen Wortes. Vnd zwar erstlich wird vns sämptlich die Würdigkeit deß Evangelischen Predigampts zu bedencken fürgelegt. Wisse / daß diß das Ampt sey / darumb GOtt noch die Welt erhält. Hiedurch wird die Klarheit Gottes in deine sündliche Seele gebracht. Darumb verachte nicht fort / was in diesem Ampt arbeitet / allermeist so sie trewlich mit göttlicher Krafft vnd Eyffer dienen. Achte sie für ein Gnadengeschenck Gottes / die mit Paulo sagen: Von Gottes Gnaden bin ich was ich bin. Achte sie für Christi Mahler / die da Christum mit seiner Gerechtigkeit vnd heiligem Wandel sollen ins Hertze bilden. Achte sie für göttliche Schatzmeister / die herumb führen einen Wunderspiegel / darinnen sie zeigen die Klarheit Gottes / mit solcher Krafft / daß du in dasselbe Bild kanst verkläret werden / von einer Herrligkeit zur andern. Das seynd sie warhafftig. Darumb vmb jhres Ampts willen achtet sie nicht gering / allermeist so euch GOtt die Gnade gibt / vnd rechtschaffene tüchtige Arbeiter zuschickt. Paulus saget zu seinen 1. Cor. 4, 15.Corinthern in der ersten Epistel am 4. Cap. Ob jhr gleich zehen tausent Zuchtmeister hättet in Christo / so habt jhr doch nicht viel Vätter / denn ich habe euch gezeuget in Christo Jesu / durchs Evangelium. Also mag man auch sagen: Ihr möget leicht viele Lehrer finden / aber wenig Vätter / <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0274" n="258"/> Frewdigkeit zu reden das Wort. Vnd auß dem 118. Psalm: <note place="left">Psal. 118, 25.</note>O HERR hilff / O HERR laß wol gelingen.</p> <p>Die solch demütig Vertrawen zu GOtt haben / deren Arbeit geräth zum besten. Sie können jmmerdar versichert seyn / jhre Arbeit sey nicht vergebens. Es wird allezeitetwas außgerichtet / deñ sie stehen da in der Krafft Gottes / vnd treiben nicht jhr Werck / sondern Christi Werck. Seynd sie nicht ein Geruch deß Lebens. zum Leben / so seynd sie ein Geruch deß Todtes zum Todte.</p> <note place="left">Pro Auditoribus 1. Scire dignitatem ministerii Evangelici.</note> <p>Dieses ist Lehrern vnd Predigern gesagt. Hernach hat jederman was für sich zu mercken / so weit er ist ein Hörer deß göttlichen Wortes. Vnd zwar erstlich wird vns sämptlich die Würdigkeit deß Evangelischen Predigampts zu bedencken fürgelegt. Wisse / daß diß das Ampt sey / darumb GOtt noch die Welt erhält. Hiedurch wird die Klarheit Gottes in deine sündliche Seele gebracht. Darumb verachte nicht fort / was in diesem Ampt arbeitet / allermeist so sie trewlich mit göttlicher Krafft vnd Eyffer dienen. Achte sie für ein Gnadengeschenck Gottes / die mit Paulo sagen: Von Gottes Gnaden bin ich was ich bin. Achte sie für Christi Mahler / die da Christum mit seiner Gerechtigkeit vnd heiligem Wandel sollen ins Hertze bilden. Achte sie für göttliche Schatzmeister / die herumb führen einen Wunderspiegel / darinnen sie zeigen die Klarheit Gottes / mit solcher Krafft / daß du in dasselbe Bild kanst verkläret werden / von einer Herrligkeit zur andern. Das seynd sie warhafftig. Darumb vmb jhres Ampts willen achtet sie nicht gering / allermeist so euch GOtt die Gnade gibt / vnd rechtschaffene tüchtige Arbeiter zuschickt. Paulus saget zu seinen <note place="left">1. Cor. 4, 15.</note>Corinthern in der ersten Epistel am 4. Cap. Ob jhr gleich zehen tausent Zuchtmeister hättet in Christo / so habt jhr doch nicht viel Vätter / denn ich habe euch gezeuget in Christo Jesu / durchs Evangelium. Also mag man auch sagen: Ihr möget leicht viele Lehrer finden / aber wenig Vätter / </p> </div> </body> </text> </TEI> [258/0274]
Frewdigkeit zu reden das Wort. Vnd auß dem 118. Psalm: O HERR hilff / O HERR laß wol gelingen.
Psal. 118, 25. Die solch demütig Vertrawen zu GOtt haben / deren Arbeit geräth zum besten. Sie können jmmerdar versichert seyn / jhre Arbeit sey nicht vergebens. Es wird allezeitetwas außgerichtet / deñ sie stehen da in der Krafft Gottes / vnd treiben nicht jhr Werck / sondern Christi Werck. Seynd sie nicht ein Geruch deß Lebens. zum Leben / so seynd sie ein Geruch deß Todtes zum Todte.
Dieses ist Lehrern vnd Predigern gesagt. Hernach hat jederman was für sich zu mercken / so weit er ist ein Hörer deß göttlichen Wortes. Vnd zwar erstlich wird vns sämptlich die Würdigkeit deß Evangelischen Predigampts zu bedencken fürgelegt. Wisse / daß diß das Ampt sey / darumb GOtt noch die Welt erhält. Hiedurch wird die Klarheit Gottes in deine sündliche Seele gebracht. Darumb verachte nicht fort / was in diesem Ampt arbeitet / allermeist so sie trewlich mit göttlicher Krafft vnd Eyffer dienen. Achte sie für ein Gnadengeschenck Gottes / die mit Paulo sagen: Von Gottes Gnaden bin ich was ich bin. Achte sie für Christi Mahler / die da Christum mit seiner Gerechtigkeit vnd heiligem Wandel sollen ins Hertze bilden. Achte sie für göttliche Schatzmeister / die herumb führen einen Wunderspiegel / darinnen sie zeigen die Klarheit Gottes / mit solcher Krafft / daß du in dasselbe Bild kanst verkläret werden / von einer Herrligkeit zur andern. Das seynd sie warhafftig. Darumb vmb jhres Ampts willen achtet sie nicht gering / allermeist so euch GOtt die Gnade gibt / vnd rechtschaffene tüchtige Arbeiter zuschickt. Paulus saget zu seinen Corinthern in der ersten Epistel am 4. Cap. Ob jhr gleich zehen tausent Zuchtmeister hättet in Christo / so habt jhr doch nicht viel Vätter / denn ich habe euch gezeuget in Christo Jesu / durchs Evangelium. Also mag man auch sagen: Ihr möget leicht viele Lehrer finden / aber wenig Vätter /
1. Cor. 4, 15.
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