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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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stehet in dem Buch deß Gesetzes / daß ers thue. Denn kein Mensch lebet / der halten könne alles / was das Gesetze fodert / alldieweil das Gesetz geistlich ist / vnd erfodert den Geist / wir aber fleischlich seynd. Drumb kans nicht anders seyn / welcher Mensch nach dem Gesetz begehret gerichtet zu werden / der wird nimmermehr keine Gerechtigkeit / sondern lauter Fluch finden. Wie wirds aber mit denen / die durch JEsum Christ begehren gerechtfertiget zu werden? Sie seynd frey vom Fluch. Denn damit der Segen Abrahae auch vnter die gottlose Heyden käme / in Christo Jesu / vnd wir also den verheissenen Geist der Ernewerung vnd der Heiligung empfiengen / durch den Glauben / hat Christus vns erlöset von dem Fluch deß Gesetzes / da er ward ein Fluch für Deut. 21, 23vns; alldieweil geschrieben stehet: Verflucht ist jederman / der am Holtz hanget. Darauß ist nun klar vnd offenbar / daß Gerechtigkeit / Segen vnd Leben für GOtt / nicht auß dem Gesetz zu holen / sondern durch den Glauben auß Christo Jesu.

Zu diesem Zweck ist auch die heutige Lection gerichtet / in welcher vnser Glaub von vnser Gerechtfertigung bekräfftiget wird / durch eine Vergleichung der Verheissung Gottes / mit einem menschlichen Testament / welches wann es bekräfftiget / nicht vmbgestossen wird.

2 Anecessitate presentis doctrinae.

Nun ist vns daran gelegen / daß wir wissen / ob wir auch ein Antheil haben am Testament / vnd was vns darinnen vermacht ist. Hierumb pflegen sich ja die Menschen bekümmern / allermeist wann das Testament streittig gemacht wird / in welchem fall dann niemand / der etwas gutes auß dem Testament zu erlangen verhoffet / zugibet / daß die Wort deß Testaments nicht solten in jhren Würden bestehen bleiben. Nun haben wir kein geringes Antheil an Gottes Testament / auch keine geringe Güter darauß zu erwarten. Gieng es Geld vnd Gut an / würden wir drumb sorgfältig seyn; gieng es den Leib an / würden wir mehr drumb sorgen; gieng es vnsern ehrlichen Namen an / würden wir auffs höchste

stehet in dem Buch deß Gesetzes / daß ers thue. Denn kein Mensch lebet / der halten könne alles / was das Gesetze fodert / alldieweil das Gesetz geistlich ist / vnd erfodert den Geist / wir aber fleischlich seynd. Drumb kans nicht anders seyn / welcher Mensch nach dem Gesetz begehret gerichtet zu werden / der wird nimmermehr keine Gerechtigkeit / sondern lauter Fluch finden. Wie wirds aber mit denen / die durch JEsum Christ begehren gerechtfertiget zu werden? Sie seynd frey vom Fluch. Denn damit der Segen Abrahae auch vnter die gottlose Heyden käme / in Christo Jesu / vnd wir also den verheissenen Geist der Ernewerung vnd der Heiligung empfiengen / durch den Glauben / hat Christus vns erlöset von dem Fluch deß Gesetzes / da er ward ein Fluch für Deut. 21, 23vns; alldieweil geschrieben stehet: Verflucht ist jederman / der am Holtz hanget. Darauß ist nun klar vnd offenbar / daß Gerechtigkeit / Segen vnd Leben für GOtt / nicht auß dem Gesetz zu holen / sondern durch den Glauben auß Christo Jesu.

Zu diesem Zweck ist auch die heutige Lection gerichtet / in welcher vnser Glaub von vnser Gerechtfertigung bekräfftiget wird / durch eine Vergleichung der Verheissung Gottes / mit einem menschlichen Testament / welches wann es bekräfftiget / nicht vmbgestossen wird.

2 Anecessitate pręsentis doctrinae.

Nun ist vns daran gelegen / daß wir wissen / ob wir auch ein Antheil haben am Testament / vnd was vns darinnen vermacht ist. Hierumb pflegen sich ja die Menschen bekümmern / allermeist wann das Testament streittig gemacht wird / in welchem fall dann niemand / der etwas gutes auß dem Testament zu erlangen verhoffet / zugibet / daß die Wort deß Testaments nicht solten in jhren Würden bestehen bleiben. Nun haben wir kein geringes Antheil an Gottes Testament / auch keine geringe Güter darauß zu erwarten. Gieng es Geld vnd Gut an / würden wir drumb sorgfältig seyn; gieng es den Leib an / würden wir mehr drumb sorgen; gieng es vnsern ehrlichen Namen an / würden wir auffs höchste

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[264/0280] stehet in dem Buch deß Gesetzes / daß ers thue. Denn kein Mensch lebet / der halten könne alles / was das Gesetze fodert / alldieweil das Gesetz geistlich ist / vnd erfodert den Geist / wir aber fleischlich seynd. Drumb kans nicht anders seyn / welcher Mensch nach dem Gesetz begehret gerichtet zu werden / der wird nimmermehr keine Gerechtigkeit / sondern lauter Fluch finden. Wie wirds aber mit denen / die durch JEsum Christ begehren gerechtfertiget zu werden? Sie seynd frey vom Fluch. Denn damit der Segen Abrahae auch vnter die gottlose Heyden käme / in Christo Jesu / vnd wir also den verheissenen Geist der Ernewerung vnd der Heiligung empfiengen / durch den Glauben / hat Christus vns erlöset von dem Fluch deß Gesetzes / da er ward ein Fluch für vns; alldieweil geschrieben stehet: Verflucht ist jederman / der am Holtz hanget. Darauß ist nun klar vnd offenbar / daß Gerechtigkeit / Segen vnd Leben für GOtt / nicht auß dem Gesetz zu holen / sondern durch den Glauben auß Christo Jesu. Deut. 21, 23 Zu diesem Zweck ist auch die heutige Lection gerichtet / in welcher vnser Glaub von vnser Gerechtfertigung bekräfftiget wird / durch eine Vergleichung der Verheissung Gottes / mit einem menschlichen Testament / welches wann es bekräfftiget / nicht vmbgestossen wird. Nun ist vns daran gelegen / daß wir wissen / ob wir auch ein Antheil haben am Testament / vnd was vns darinnen vermacht ist. Hierumb pflegen sich ja die Menschen bekümmern / allermeist wann das Testament streittig gemacht wird / in welchem fall dann niemand / der etwas gutes auß dem Testament zu erlangen verhoffet / zugibet / daß die Wort deß Testaments nicht solten in jhren Würden bestehen bleiben. Nun haben wir kein geringes Antheil an Gottes Testament / auch keine geringe Güter darauß zu erwarten. Gieng es Geld vnd Gut an / würden wir drumb sorgfältig seyn; gieng es den Leib an / würden wir mehr drumb sorgen; gieng es vnsern ehrlichen Namen an / würden wir auffs höchste

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/280>, abgerufen am 22.11.2024.