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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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selben gegenwärtig mit freundlichen Worten die Verheissung deß Segens gegeben.

Darauß nimpt der Apostel Paulus durch hohe Weißheit1. Obscure. einen newen Beweiß / daß das Gesetz nicht dazu sey gegeben / daß es vns brächt Segen vnd Leben / vnd also die Verheissung vmbstosse: Denn ein Mittler ist nicht eines einigen Mittler / GottV. 20. aber ist einig. Damit will er so viel sagen. Daß GOTT in schrecklicher Gestalt durch einen Mittler sein Gesetz dem Volck vortragen lassen / ist nicht vmbsonst geschehen / es hat seine Bedeutung. Denn eines Mittlers hat man nicht von nöthen / wann man eines ist / sondern wo ein Mittler ist / da müssen die Partheyen vneins seyn. Nun aber ist GOtt eins / vnd in seiner Gerechtigkeit vnwandelbar; so muß gewiß das ander theil / nemblich das Volck / von GOtt vnd seiner Gerechtigkeit abgetretten seyn. Darauß weiter zu schliessen: Welches Gesetz gegeben wird denen / die von GOtt vnd seiner Gerechtigkeit abgewichen / vnd Vbertretter deß Gesetzes geworden seyn / dasselbe dienet jhnen gewiß nicht zum Segen vnd zum Leben.

Dieses ist hie nur kürtzlich vnd dunckel angedeutet / damit es2. Clare. aber deutlicher erkläret werde / wiederholet Paulus die Frage: Wie? ist denn das Gesetz wider Gottes Verheissung?V. 21. 22. vnd gibt die Antwort darauff: Das sey ferne. Wenn aber ein Gesetz gegeben wäre / das da könte lebendig machen / so käme die Gerechtigkeit warhafftig auß dem Gesetze. Aber die Schrifft hat es alles beschlossen vnter die Sünde / auff daß die Verheissung käme / durch den Glauben an Jesum Christum / gegeben denen / die da glauben.

Das Gesetz verheisset das Leben / wann es aber das verheissene Leben auch geben könte / den himlischen Segen / vnd ewige Se-

selben gegenwärtig mit freundlichen Worten die Verheissung deß Segens gegeben.

Darauß nimpt der Apostel Paulus durch hohe Weißheit1. Obscurè. einen newen Beweiß / daß das Gesetz nicht dazu sey gegeben / daß es vns brächt Segen vnd Leben / vnd also die Verheissung vmbstosse: Denn ein Mittler ist nicht eines einigen Mittler / GottV. 20. aber ist einig. Damit will er so viel sagen. Daß GOTT in schrecklicher Gestalt durch einen Mittler sein Gesetz dem Volck vortragen lassen / ist nicht vmbsonst geschehen / es hat seine Bedeutung. Denn eines Mittlers hat man nicht von nöthen / wann man eines ist / sondern wo ein Mittler ist / da müssen die Partheyen vneins seyn. Nun aber ist GOtt eins / vnd in seiner Gerechtigkeit vnwandelbar; so muß gewiß das ander theil / nemblich das Volck / von GOtt vnd seiner Gerechtigkeit abgetretten seyn. Darauß weiter zu schliessen: Welches Gesetz gegeben wird denen / die von GOtt vnd seiner Gerechtigkeit abgewichen / vnd Vbertretter deß Gesetzes geworden seyn / dasselbe dienet jhnen gewiß nicht zum Segen vnd zum Leben.

Dieses ist hie nur kürtzlich vnd dunckel angedeutet / damit es2. Clarè. aber deutlicher erkläret werde / wiederholet Paulus die Frage: Wie? ist denn das Gesetz wider Gottes Verheissung?V. 21. 22. vnd gibt die Antwort darauff: Das sey ferne. Wenn aber ein Gesetz gegeben wäre / das da könte lebendig machen / so käme die Gerechtigkeit warhafftig auß dem Gesetze. Aber die Schrifft hat es alles beschlossen vnter die Sünde / auff daß die Verheissung käme / durch den Glauben an Jesum Christum / gegeben denen / die da glauben.

Das Gesetz verheisset das Leben / wann es aber das verheissene Leben auch geben könte / den himlischen Segen / vnd ewige Se-

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[275/0291] selben gegenwärtig mit freundlichen Worten die Verheissung deß Segens gegeben. Darauß nimpt der Apostel Paulus durch hohe Weißheit einen newen Beweiß / daß das Gesetz nicht dazu sey gegeben / daß es vns brächt Segen vnd Leben / vnd also die Verheissung vmbstosse: Denn ein Mittler ist nicht eines einigen Mittler / Gott aber ist einig. Damit will er so viel sagen. Daß GOTT in schrecklicher Gestalt durch einen Mittler sein Gesetz dem Volck vortragen lassen / ist nicht vmbsonst geschehen / es hat seine Bedeutung. Denn eines Mittlers hat man nicht von nöthen / wann man eines ist / sondern wo ein Mittler ist / da müssen die Partheyen vneins seyn. Nun aber ist GOtt eins / vnd in seiner Gerechtigkeit vnwandelbar; so muß gewiß das ander theil / nemblich das Volck / von GOtt vnd seiner Gerechtigkeit abgetretten seyn. Darauß weiter zu schliessen: Welches Gesetz gegeben wird denen / die von GOtt vnd seiner Gerechtigkeit abgewichen / vnd Vbertretter deß Gesetzes geworden seyn / dasselbe dienet jhnen gewiß nicht zum Segen vnd zum Leben. 1. Obscurè. V. 20. Dieses ist hie nur kürtzlich vnd dunckel angedeutet / damit es aber deutlicher erkläret werde / wiederholet Paulus die Frage: Wie? ist denn das Gesetz wider Gottes Verheissung? vnd gibt die Antwort darauff: Das sey ferne. Wenn aber ein Gesetz gegeben wäre / das da könte lebendig machen / so käme die Gerechtigkeit warhafftig auß dem Gesetze. Aber die Schrifft hat es alles beschlossen vnter die Sünde / auff daß die Verheissung käme / durch den Glauben an Jesum Christum / gegeben denen / die da glauben. 2. Clarè. V. 21. 22. Das Gesetz verheisset das Leben / wann es aber das verheissene Leben auch geben könte / den himlischen Segen / vnd ewige Se-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 275. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/291>, abgerufen am 22.11.2024.