Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.rey / Zauberey / Feindschafft / Hader / Neid / Zorn / Zanck / Zwytracht / Rotten / Haß / Mord / Sauffen / Fressen vnd dergleichen. Hievon redet Paulus zun Römern am 6. also: So lasset nunR 5. 6. 12. 13 die Sünde nicht herrschen in ewerm sterblichen Leibe / jhr Gehorsamb zu leysten in jhren Lüsten. Auch begebet nicht der Sünden ewre Glieder durch Waffen der Vngerechtigkeit / sondern begebet euch selbst Gotte / als die da auß dem Todt lebendig sind / vnnd ewre Glieder GOtt zu Waffen der Gerechtigkeit. Die Summa ist / ob wol die Sünde in vns wohnet vnd sich reget / soll doch ein Christ derselben nicht folgen / vnnd jhrem treiben Gehorsam leysten / das heist dann ablegen den alten Menschen / welches das erste ist / das gehört zur Ernewerung. Das Gegentheyl / welches ein Mensch muß an sich nehmen /Pars induenda; novus homo. ist der newe Mensch; ziehet an den newen Menschen / der nach Gott geschaffen ist / in rechtschaffener Gerechtigkeit1. Quid sit. vnd Heyligkeit. Wann der sündhafftige Mensch zu Christo kompt / durch den Glauben / vnd durch den Geist Christi ein ander Hertz vnd Gemüth bekompt / als er von Natur gehabt / so heist er ein newer Mensch. Oder viel mehr magstu durch den newen Menschen verstehen die Kräffte vnd Gaben deß H. Geistes / die in der newen Geburt vber vns außgegossen werden. Solchen newen Menschen beschreibet der Apostel also:2. ejus proprietas, creari ad imaginem Dei. daß er ist nach Gott geschaffen / in rechtschaffener Gerechtigkeit vnnd Heyligkeit. Er wird nach GOtt geschaffen / das ist / nach seinem Ebenbilde / also daß das Bilde Gottes wieder anfang in dem Menschen zu leuchten. Dann gleich wie im Anfang der Mensch zum Bilde GOttes erschaffen. Also wird er auch durch Christum zu demselben Bilde ernewert. Fragstu rey / Zauberey / Feindschafft / Hader / Neid / Zorn / Zanck / Zwytracht / Rotten / Haß / Mord / Sauffen / Fressen vnd dergleichen. Hievon redet Paulus zun Römern am 6. also: So lasset nunR 5. 6. 12. 13 die Sünde nicht herrschen in ewerm sterblichen Leibe / jhr Gehorsamb zu leysten in jhren Lüsten. Auch begebet nicht der Sünden ewre Glieder durch Waffen der Vngerechtigkeit / sondern begebet euch selbst Gotte / als die da auß dem Todt lebendig sind / vnnd ewre Glieder GOtt zu Waffen der Gerechtigkeit. Die Summa ist / ob wol die Sünde in vns wohnet vnd sich reget / soll doch ein Christ derselben nicht folgen / vnnd jhrem treiben Gehorsam leysten / das heist dann ablegen den alten Menschen / welches das erste ist / das gehört zur Ernewerung. Das Gegentheyl / welches ein Mensch muß an sich nehmen /Pars induenda; novus homo. ist der newe Mensch; ziehet an den newen Menschen / der nach Gott geschaffen ist / in rechtschaffener Gerechtigkeit1. Quid sit. vnd Heyligkeit. Wann der sündhafftige Mensch zu Christo kompt / durch den Glauben / vnd durch den Geist Christi ein ander Hertz vnd Gemüth bekompt / als er von Natur gehabt / so heist er ein newer Mensch. Oder viel mehr magstu durch den newen Menschen verstehen die Kräffte vnd Gaben deß H. Geistes / die in der newen Geburt vber vns außgegossen werden. Solchen newen Menschen beschreibet der Apostel also:2. ejus proprietas, creari ad imaginem Dei. daß er ist nach Gott geschaffen / in rechtschaffener Gerechtigkeit vnnd Heyligkeit. Er wird nach GOtt geschaffen / das ist / nach seinem Ebenbilde / also daß das Bilde Gottes wieder anfang in dem Menschen zu leuchten. Dann gleich wie im Anfang der Mensch zum Bilde GOttes erschaffen. Also wird er auch durch Christum zu demselben Bilde ernewert. Fragstu <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0411" n="395"/> rey / Zauberey / Feindschafft / Hader / Neid / Zorn / Zanck / Zwytracht / Rotten / Haß / Mord / Sauffen / Fressen vnd dergleichen. Hievon redet Paulus zun Römern am 6. also: So lasset nun<note place="right">R 5. 6. 12. 13</note> die Sünde nicht herrschen in ewerm sterblichen Leibe / jhr Gehorsamb zu leysten in jhren Lüsten. Auch begebet nicht der Sünden ewre Glieder durch Waffen der Vngerechtigkeit / sondern begebet euch selbst Gotte / als die da auß dem Todt lebendig sind / vnnd ewre Glieder GOtt zu Waffen der Gerechtigkeit. Die Summa ist / ob wol die Sünde in vns wohnet vnd sich reget / soll doch ein Christ derselben nicht folgen / vnnd jhrem treiben Gehorsam leysten / das heist dann ablegen den alten Menschen / welches das erste ist / das gehört zur Ernewerung.</p> <p>Das Gegentheyl / welches ein Mensch muß an sich nehmen /<note place="right">Pars induenda; novus homo.</note> ist der newe Mensch; ziehet an den newen Menschen / der nach Gott geschaffen ist / in rechtschaffener Gerechtigkeit<note place="right">1. Quid sit.</note> vnd Heyligkeit. Wann der sündhafftige Mensch zu Christo kompt / durch den Glauben / vnd durch den Geist Christi ein ander Hertz vnd Gemüth bekompt / als er von Natur gehabt / so heist er ein newer Mensch. Oder viel mehr magstu durch den newen Menschen verstehen die Kräffte vnd Gaben deß H. Geistes / die in der newen Geburt vber vns außgegossen werden.</p> <p>Solchen newen Menschen beschreibet der Apostel also:<note place="right">2. ejus proprietas, creari ad imaginem Dei.</note> daß er ist nach Gott geschaffen / in rechtschaffener Gerechtigkeit vnnd Heyligkeit. Er wird nach GOtt geschaffen / das ist / nach seinem Ebenbilde / also daß das Bilde Gottes wieder anfang in dem Menschen zu leuchten. Dann gleich wie im Anfang der Mensch zum Bilde GOttes erschaffen. Also wird er auch durch Christum zu demselben Bilde ernewert. Fragstu </p> </div> </body> </text> </TEI> [395/0411]
rey / Zauberey / Feindschafft / Hader / Neid / Zorn / Zanck / Zwytracht / Rotten / Haß / Mord / Sauffen / Fressen vnd dergleichen. Hievon redet Paulus zun Römern am 6. also: So lasset nun die Sünde nicht herrschen in ewerm sterblichen Leibe / jhr Gehorsamb zu leysten in jhren Lüsten. Auch begebet nicht der Sünden ewre Glieder durch Waffen der Vngerechtigkeit / sondern begebet euch selbst Gotte / als die da auß dem Todt lebendig sind / vnnd ewre Glieder GOtt zu Waffen der Gerechtigkeit. Die Summa ist / ob wol die Sünde in vns wohnet vnd sich reget / soll doch ein Christ derselben nicht folgen / vnnd jhrem treiben Gehorsam leysten / das heist dann ablegen den alten Menschen / welches das erste ist / das gehört zur Ernewerung.
R 5. 6. 12. 13 Das Gegentheyl / welches ein Mensch muß an sich nehmen / ist der newe Mensch; ziehet an den newen Menschen / der nach Gott geschaffen ist / in rechtschaffener Gerechtigkeit vnd Heyligkeit. Wann der sündhafftige Mensch zu Christo kompt / durch den Glauben / vnd durch den Geist Christi ein ander Hertz vnd Gemüth bekompt / als er von Natur gehabt / so heist er ein newer Mensch. Oder viel mehr magstu durch den newen Menschen verstehen die Kräffte vnd Gaben deß H. Geistes / die in der newen Geburt vber vns außgegossen werden.
Pars induenda; novus homo.
1. Quid sit. Solchen newen Menschen beschreibet der Apostel also: daß er ist nach Gott geschaffen / in rechtschaffener Gerechtigkeit vnnd Heyligkeit. Er wird nach GOtt geschaffen / das ist / nach seinem Ebenbilde / also daß das Bilde Gottes wieder anfang in dem Menschen zu leuchten. Dann gleich wie im Anfang der Mensch zum Bilde GOttes erschaffen. Also wird er auch durch Christum zu demselben Bilde ernewert. Fragstu
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 395. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/411>, abgerufen am 15.06.2024. |