Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Regula 1. Pro Christiana prudentia. DIE Erste Haupt-Regel führet vns auff die Christliche Fürsichtigkeit. Dann nach deme der Apostel gewiesen / wie alle Erleuchtung von Christo kommen muß / so setzet 1. Generaliter proposita.er darauff Art vnd Weise / wie dieselbige die nun ein Liecht in dem HERRN geworden / auch als Kinder deß Liechtes wandeln sollen / vnd spricht: So sehet nun zu wie jhr fürsichtiglich wandelt V. 15./ nicht als die Vnweisen / sondern als die Weisen / damit will er / daß ein erleuchteter Christ soll fürsichtiglich wandeln. In qua considerandun.Gleich wie ein Rechenmeister auff sein Regul vnnd Probe muß Achtung geben / wann er etwas genawe will außrechnen / vnd 1. Quid sit prudenter ambulare.vnd wie in der Messekunst ein Meister ebenmässig auff seine Regul siehet / wann er etwas genawe will abmessen / da er dann nicht irret / so er seiner Regul folget; Also muß auch ein Christ / will er fürsichtiglich handlen / genawe Achtung auff seine Regul haben / daß er davon im geringsten nicht schreite / geschicht das / so heist es ein Christlich-fürsichtiger Wandel. Gleich wie auch ein fürsichtiger Wandersmann / fleissig forschet nach dem rechten Weg / ob er gleich außgehe zur Rechten oder zur Lincken / Ob viel Nebenwege / vnnd welche dieselben seyn / vnnd dann auch genawe Achtung hat auff den Weg / darnach er vnterrichtet ist / daß er nicht auff Irrewege gerathe / Also muß ein vorsichtiger Christ auch thun / daß er ein geistlicher vorsichtiger Wandersmann sey / er findet für sich nicht einen Weg / den Vnterricht Matth. 7, 13. 14.laßt vns von Christo hören Matt. 7. Gehet ein durch die enge Pforte / dann die Pforte ist weit / vnd der Weg ist breyt / der zur Verdamnuß abführet / vnnd jhr sind viele die darauff wandeln / vnd die Pforte ist enge / vnd der Weg ist schmal / der zum Leben führet / vnd wenig ist Regula 1. Pro Christiana prudentia. DIE Erste Haupt-Regel führet vns auff die Christliche Fürsichtigkeit. Dann nach deme der Apostel gewiesen / wie alle Erleuchtung von Christo kommen muß / so setzet 1. Generaliter proposita.er darauff Art vnd Weise / wie dieselbige die nun ein Liecht in dem HERRN geworden / auch als Kinder deß Liechtes wandeln sollen / vnd spricht: So sehet nun zu wie jhr fürsichtiglich wandelt V. 15./ nicht als die Vnweisen / sondern als die Weisen / damit will er / daß ein erleuchteter Christ soll fürsichtiglich wandeln. In qua cõsiderandũ.Gleich wie ein Rechenmeister auff sein Regul vnnd Probe muß Achtung geben / wann er etwas genawe will außrechnen / vnd 1. Quid sit prudenter ambulare.vnd wie in der Messekunst ein Meister ebenmässig auff seine Regul siehet / wann er etwas genawe will abmessen / da er dann nicht irret / so er seiner Regul folget; Also muß auch ein Christ / will er fürsichtiglich handlen / genawe Achtung auff seine Regul haben / daß er davon im geringsten nicht schreite / geschicht das / so heist es ein Christlich-fürsichtiger Wandel. Gleich wie auch ein fürsichtiger Wandersmann / fleissig forschet nach dem rechten Weg / ob er gleich außgehe zur Rechten oder zur Lincken / Ob viel Nebenwege / vnnd welche dieselben seyn / vnnd dann auch genawe Achtung hat auff den Weg / darnach er vnterrichtet ist / daß er nicht auff Irrewege gerathe / Also muß ein vorsichtiger Christ auch thun / daß er ein geistlicher vorsichtiger Wandersmann sey / er findet für sich nicht einen Weg / den Vnterricht Matth. 7, 13. 14.laßt vns von Christo hören Matt. 7. Gehet ein durch die enge Pforte / dann die Pforte ist weit / vnd der Weg ist breyt / der zur Verdamnuß abführet / vnnd jhr sind viele die darauff wandeln / vnd die Pforte ist enge / vnd der Weg ist schmal / der zum Leben führet / vnd wenig ist <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0424" n="408"/> <note place="left">Regula 1. Pro Christiana prudentia.</note> <p>DIE Erste Haupt-Regel führet vns auff die Christliche Fürsichtigkeit. Dann nach deme der Apostel gewiesen / wie alle Erleuchtung von Christo kommen muß / so setzet <note place="left">1. 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DIE Erste Haupt-Regel führet vns auff die Christliche Fürsichtigkeit. Dann nach deme der Apostel gewiesen / wie alle Erleuchtung von Christo kommen muß / so setzet er darauff Art vnd Weise / wie dieselbige die nun ein Liecht in dem HERRN geworden / auch als Kinder deß Liechtes wandeln sollen / vnd spricht: So sehet nun zu wie jhr fürsichtiglich wandelt / nicht als die Vnweisen / sondern als die Weisen / damit will er / daß ein erleuchteter Christ soll fürsichtiglich wandeln.
1. Generaliter proposita.
V. 15. Gleich wie ein Rechenmeister auff sein Regul vnnd Probe muß Achtung geben / wann er etwas genawe will außrechnen / vnd vnd wie in der Messekunst ein Meister ebenmässig auff seine Regul siehet / wann er etwas genawe will abmessen / da er dann nicht irret / so er seiner Regul folget; Also muß auch ein Christ / will er fürsichtiglich handlen / genawe Achtung auff seine Regul haben / daß er davon im geringsten nicht schreite / geschicht das / so heist es ein Christlich-fürsichtiger Wandel.
1. Quid sit prudenter ambulare. Gleich wie auch ein fürsichtiger Wandersmann / fleissig forschet nach dem rechten Weg / ob er gleich außgehe zur Rechten oder zur Lincken / Ob viel Nebenwege / vnnd welche dieselben seyn / vnnd dann auch genawe Achtung hat auff den Weg / darnach er vnterrichtet ist / daß er nicht auff Irrewege gerathe / Also muß ein vorsichtiger Christ auch thun / daß er ein geistlicher vorsichtiger Wandersmann sey / er findet für sich nicht einen Weg / den Vnterricht laßt vns von Christo hören Matt. 7. Gehet ein durch die enge Pforte / dann die Pforte ist weit / vnd der Weg ist breyt / der zur Verdamnuß abführet / vnnd jhr sind viele die darauff wandeln / vnd die Pforte ist enge / vnd der Weg ist schmal / der zum Leben führet / vnd wenig ist
Matth. 7, 13. 14.
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