Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.V. 15. Vnd an Beinen gestiffelt / als fertig zu treiben das Evangelium deß Friedens / damit jhr bereytet seyet. V. 16. Vor allen Dingen aber ergreiffet den Schild deß Glaubens / mit welchem jhr außlöschen köndt alle fewrige Pfeile deß Bösewichts. V. 17. Vnd nehmet den Helm deß Heyls / vnnd das Schwerdt deß Geists / welches da ist das Wort GOttes. Geliebte in Christo JEsu. ES führet die Welt ein Sprüchwort: Es ist keine geringereExord. Non minor est virtus, quan quaerere, parta tueri. Kunst etwas sparen / dann etwas erwerben. Dann die Güter dieser Welt seyn allesampt der Eytelkeit vnterworffen / vnnd werden so bald verlohren als erworben. Es seynd Schätze die der Rost kan fressen vnnd die Diebe stehlen. Daher muß alles Gut dieser Welt / welches wir entweder geerbet / oder mit Müh erworben / mit Sorgfältigkeit erhalten werden. Mancher auß Vnvorsichtigkeit weiß nicht seine Güter zugebrauchen / sondern verschwendet sie. Demselben ist die Kunst zu erwerben nichts nutze / weil er nicht weiß die Kunst zu sparen. Dann gleich wie es einem Kinde mehr schmertzet dann ergetzet / so man jhm was liebliches giebet vnd fort entziehet: Also ist einem Menschen wenig ergetzlich das Gut so er erworben / so ers nicht nutzlich vnd beständig mag gebrauchen. Gleich wie nun der Geist GOttes gerne siehet vnnd habenEph. 4, 28. will / daß man etwas redliches würcke / damit man habe zu geben dem Dürfftigen. Also auch ist es jhm nicht zuwieder / so man das erworbene vernünfftiglich spare / damit wir nicht allein für vns V. 15. Vnd an Beinen gestiffelt / als fertig zu treiben das Evangelium deß Friedens / damit jhr bereytet seyet. V. 16. Vor allen Dingen aber ergreiffet den Schild deß Glaubens / mit welchem jhr außlöschen köndt alle fewrige Pfeile deß Bösewichts. V. 17. Vnd nehmet den Helm deß Heyls / vnnd das Schwerdt deß Geists / welches da ist das Wort GOttes. Geliebte in Christo JEsu. ES führet die Welt ein Sprüchwort: Es ist keine geringereExord. Nõ minor est virtus, quã quaerere, parta tueri. Kunst etwas sparen / dann etwas erwerben. Dann die Güter dieser Welt seyn allesampt der Eytelkeit vnterworffen / vnnd werden so bald verlohren als erworben. Es seynd Schätze die der Rost kan fressen vnnd die Diebe stehlen. Daher muß alles Gut dieser Welt / welches wir entweder geerbet / oder mit Müh erworben / mit Sorgfältigkeit erhalten werden. Mancher auß Vnvorsichtigkeit weiß nicht seine Güter zugebrauchen / sondern verschwendet sie. Demselben ist die Kunst zu erwerben nichts nutze / weil er nicht weiß die Kunst zu sparen. Dann gleich wie es einem Kinde mehr schmertzet dann ergetzet / so man jhm was liebliches giebet vnd fort entziehet: Also ist einem Menschen wenig ergetzlich das Gut so er erworben / so ers nicht nutzlich vnd beständig mag gebrauchen. Gleich wie nun der Geist GOttes gerne siehet vnnd habenEph. 4, 28. will / daß man etwas redliches würcke / damit man habe zu geben dem Dürfftigen. Also auch ist es jhm nicht zuwieder / so man das erworbene vernünfftiglich spare / damit wir nicht allein für vns <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0441" n="425"/> <p>V. 15. Vnd an Beinen gestiffelt / als fertig zu treiben das Evangelium deß Friedens / damit jhr bereytet seyet.</p> <p>V. 16. Vor allen Dingen aber ergreiffet den Schild deß Glaubens / mit welchem jhr außlöschen köndt alle fewrige Pfeile deß Bösewichts.</p> <p>V. 17. Vnd nehmet den Helm deß Heyls / vnnd das Schwerdt deß Geists / welches da ist das Wort GOttes.</p> </div> <div> <head>Geliebte in Christo JEsu.</head><lb/> <p>ES führet die Welt ein Sprüchwort: Es ist keine geringere<note place="right">Exord. Nõ minor est virtus, quã quaerere, parta tueri.</note> Kunst etwas sparen / dann etwas erwerben. Dann die Güter dieser Welt seyn allesampt der Eytelkeit vnterworffen / vnnd werden so bald verlohren als erworben. Es seynd Schätze die der Rost kan fressen vnnd die Diebe stehlen. Daher muß alles Gut dieser Welt / welches wir entweder geerbet / oder mit Müh erworben / mit Sorgfältigkeit erhalten werden. Mancher auß Vnvorsichtigkeit weiß nicht seine Güter zugebrauchen / sondern verschwendet sie. Demselben ist die Kunst zu erwerben nichts nutze / weil er nicht weiß die Kunst zu sparen. Dann gleich wie es einem Kinde mehr schmertzet dann ergetzet / so man jhm was liebliches giebet vnd fort entziehet: Also ist einem Menschen wenig ergetzlich das Gut so er erworben / so ers nicht nutzlich vnd beständig mag gebrauchen.</p> <p>Gleich wie nun der Geist GOttes gerne siehet vnnd haben<note place="right">Eph. 4, 28.</note> will / daß man etwas redliches würcke / damit man habe zu geben dem Dürfftigen. Also auch ist es jhm nicht zuwieder / so man das erworbene vernünfftiglich spare / damit wir nicht allein für vns </p> </div> </body> </text> </TEI> [425/0441]
V. 15. Vnd an Beinen gestiffelt / als fertig zu treiben das Evangelium deß Friedens / damit jhr bereytet seyet.
V. 16. Vor allen Dingen aber ergreiffet den Schild deß Glaubens / mit welchem jhr außlöschen köndt alle fewrige Pfeile deß Bösewichts.
V. 17. Vnd nehmet den Helm deß Heyls / vnnd das Schwerdt deß Geists / welches da ist das Wort GOttes.
Geliebte in Christo JEsu.
ES führet die Welt ein Sprüchwort: Es ist keine geringere Kunst etwas sparen / dann etwas erwerben. Dann die Güter dieser Welt seyn allesampt der Eytelkeit vnterworffen / vnnd werden so bald verlohren als erworben. Es seynd Schätze die der Rost kan fressen vnnd die Diebe stehlen. Daher muß alles Gut dieser Welt / welches wir entweder geerbet / oder mit Müh erworben / mit Sorgfältigkeit erhalten werden. Mancher auß Vnvorsichtigkeit weiß nicht seine Güter zugebrauchen / sondern verschwendet sie. Demselben ist die Kunst zu erwerben nichts nutze / weil er nicht weiß die Kunst zu sparen. Dann gleich wie es einem Kinde mehr schmertzet dann ergetzet / so man jhm was liebliches giebet vnd fort entziehet: Also ist einem Menschen wenig ergetzlich das Gut so er erworben / so ers nicht nutzlich vnd beständig mag gebrauchen.
Exord. Nõ minor est virtus, quã quaerere, parta tueri. Gleich wie nun der Geist GOttes gerne siehet vnnd haben will / daß man etwas redliches würcke / damit man habe zu geben dem Dürfftigen. Also auch ist es jhm nicht zuwieder / so man das erworbene vernünfftiglich spare / damit wir nicht allein für vns
Eph. 4, 28.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/441>, abgerufen am 21.06.2024. |