Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.2. quoad praemium. Nun was haben sie für einen Lohn / vnnd was ist jhr Ende? Ihr Ehre wird zu Schanden / vnd jhr Ende ist das Verdamnuß. Welt Christen haben gerne Lob vnd Ehr in der Welt. Aber sie suchen die Ehre in jhrer Schande. Was in der Warheit / vnd für GOtt Schande ist / das muß jhnen Ehreseyn. Das wol von Iud. V. 13.jhnen mag gesagt werden / was Judas in seiner Epistel schreibet: Sie seynd wilde Wellen deß Meers / die jhre eygene Schande außschreyen. Sie lassen sich treiben von jren fleischlichen Begierden / als von wilden Wellen / von einer Seiten zur andern / bald zu üppiger Lust vnd Frewde / bald zu Zorn / vnd Vnmuth. Vnd darinn suchen sie noch fur der Welt ein Lob. Bringt mans aber für GOtt / so ists Schande. Sie schäumen jhre eygene Schande auß. Das ist wol Schad für das feine Welt-Wesen / daß es GOtt auch nicht loben will. Wann doch GOtt auch wolte so wol thun / vnd das vnsinnige Wesen der Welt loben. Aber das so löblich ist für der Welt / das macht euch für GOtt zu Schanden. Weil dann das / was wahrhafftig Schande ist / von Welt-Christen für Ruhm vnd Ehr geachtet wird / so muß auch jhre Ehre zu Schanden werden. Wann nun erscheinen wird derselbe / der einem jeglichen sein Lob geben wird / so wird alle Ehr der Welt Christen Schande seyn. Schande werden sie haben für Gott / Schande für allen Heyligen / Schande im Gewissen / Schande für aller Sap. 5, 6. 8.Welt. Da werden sie bekennen vnd sagen: Weh vns / wir haben deß rechten Weges gefehlet / wir haben eytel vnrechte vnnd schädliche Wege gegangen. Was hilfft vns nun der Pracht? Was bringt vns nun der Reichtumb sampt dem Hochmuth? Wir haben gemeynet wir hätten 2. quoad praemium. Nun was haben sie für einen Lohn / vnnd was ist jhr Ende? Ihr Ehre wird zu Schanden / vnd jhr Ende ist das Verdamnuß. Welt Christen haben gerne Lob vnd Ehr in der Welt. Aber sie suchen die Ehre in jhrer Schande. Was in der Warheit / vnd für GOtt Schande ist / das muß jhnen Ehreseyn. Das wol von Iud. V. 13.jhnen mag gesagt werden / was Judas in seiner Epistel schreibet: Sie seynd wilde Wellen deß Meers / die jhre eygene Schande außschreyen. Sie lassen sich treiben von jren fleischlichen Begierden / als von wilden Wellen / von einer Seiten zur andern / bald zu üppiger Lust vnd Frewde / bald zu Zorn / vnd Vnmuth. Vnd darinn suchen sie noch fur der Welt ein Lob. Bringt mans aber für GOtt / so ists Schande. Sie schäumen jhre eygene Schande auß. Das ist wol Schad für das feine Welt-Wesen / daß es GOtt auch nicht loben will. Wann doch GOtt auch wolte so wol thun / vnd das vnsinnige Wesen der Welt loben. Aber das so löblich ist für der Welt / das macht euch für GOtt zu Schanden. Weil dann das / was wahrhafftig Schande ist / von Welt-Christen für Ruhm vnd Ehr geachtet wird / so muß auch jhre Ehre zu Schanden werden. Wann nun erscheinen wird derselbe / der einem jeglichen sein Lob geben wird / so wird alle Ehr der Welt Christen Schande seyn. Schande werden sie haben für Gott / Schande für allen Heyligen / Schande im Gewissen / Schande für aller Sap. 5, 6. 8.Welt. Da werden sie bekennen vnd sagen: Weh vns / wir haben deß rechten Weges gefehlet / wir haben eytel vnrechte vnnd schädliche Wege gegangen. Was hilfft vns nun der Pracht? Was bringt vns nun der Reichtumb sampt dem Hochmuth? Wir haben gemeynet wir hätten <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0494" n="478"/> <note place="left">2. quoad praemium.</note> <p>Nun was haben sie für einen Lohn / vnnd was ist jhr Ende? Ihr Ehre wird zu Schanden / vnd jhr Ende ist das Verdamnuß.</p> <p>Welt Christen haben gerne Lob vnd Ehr in der Welt. Aber sie suchen die Ehre in jhrer Schande. Was in der Warheit / vnd für GOtt Schande ist / das muß jhnen Ehreseyn. Das wol von <note place="left">Iud. V. 13.</note>jhnen mag gesagt werden / was Judas in seiner Epistel schreibet: Sie seynd wilde Wellen deß Meers / die jhre eygene Schande außschreyen. Sie lassen sich treiben von jren fleischlichen Begierden / als von wilden Wellen / von einer Seiten zur andern / bald zu üppiger Lust vnd Frewde / bald zu Zorn / vnd Vnmuth. Vnd darinn suchen sie noch fur der Welt ein Lob. Bringt mans aber für GOtt / so ists Schande. Sie schäumen jhre eygene Schande auß. Das ist wol Schad für das feine Welt-Wesen / daß es GOtt auch nicht loben will. Wann doch GOtt auch wolte so wol thun / vnd das vnsinnige Wesen der Welt loben. Aber das so löblich ist für der Welt / das macht euch für GOtt zu Schanden.</p> <p>Weil dann das / was wahrhafftig Schande ist / von Welt-Christen für Ruhm vnd Ehr geachtet wird / so muß auch jhre Ehre zu Schanden werden. Wann nun erscheinen wird derselbe / der einem jeglichen sein Lob geben wird / so wird alle Ehr der Welt Christen Schande seyn. Schande werden sie haben für Gott / Schande für allen Heyligen / Schande im Gewissen / Schande für aller <note place="left">Sap. 5, 6. 8.</note>Welt. Da werden sie bekennen vnd sagen: Weh vns / wir haben deß rechten Weges gefehlet / wir haben eytel vnrechte vnnd schädliche Wege gegangen. Was hilfft vns nun der Pracht? Was bringt vns nun der Reichtumb sampt dem Hochmuth? Wir haben gemeynet wir hätten </p> </div> </body> </text> </TEI> [478/0494]
Nun was haben sie für einen Lohn / vnnd was ist jhr Ende? Ihr Ehre wird zu Schanden / vnd jhr Ende ist das Verdamnuß.
Welt Christen haben gerne Lob vnd Ehr in der Welt. Aber sie suchen die Ehre in jhrer Schande. Was in der Warheit / vnd für GOtt Schande ist / das muß jhnen Ehreseyn. Das wol von jhnen mag gesagt werden / was Judas in seiner Epistel schreibet: Sie seynd wilde Wellen deß Meers / die jhre eygene Schande außschreyen. Sie lassen sich treiben von jren fleischlichen Begierden / als von wilden Wellen / von einer Seiten zur andern / bald zu üppiger Lust vnd Frewde / bald zu Zorn / vnd Vnmuth. Vnd darinn suchen sie noch fur der Welt ein Lob. Bringt mans aber für GOtt / so ists Schande. Sie schäumen jhre eygene Schande auß. Das ist wol Schad für das feine Welt-Wesen / daß es GOtt auch nicht loben will. Wann doch GOtt auch wolte so wol thun / vnd das vnsinnige Wesen der Welt loben. Aber das so löblich ist für der Welt / das macht euch für GOtt zu Schanden.
Iud. V. 13. Weil dann das / was wahrhafftig Schande ist / von Welt-Christen für Ruhm vnd Ehr geachtet wird / so muß auch jhre Ehre zu Schanden werden. Wann nun erscheinen wird derselbe / der einem jeglichen sein Lob geben wird / so wird alle Ehr der Welt Christen Schande seyn. Schande werden sie haben für Gott / Schande für allen Heyligen / Schande im Gewissen / Schande für aller Welt. Da werden sie bekennen vnd sagen: Weh vns / wir haben deß rechten Weges gefehlet / wir haben eytel vnrechte vnnd schädliche Wege gegangen. Was hilfft vns nun der Pracht? Was bringt vns nun der Reichtumb sampt dem Hochmuth? Wir haben gemeynet wir hätten
Sap. 5, 6. 8.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |