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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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ewer Gedult vnd Glauben in allen ewern Verfolgungen vnd Trübsal / die jhr duldet.

Es rühmet der Mann GOttes der Thessalonicher Glauben / Lieb vnd Gedult in allen Verfolgungen vnnd Trübsalen die sie er duldet hatten / vnnd nicht allein die Beständigkeit deß Glaubens / vnd der Lieb bey Erduldung vieler Trübsalen / sondern auch den Wachßthumb / Ewer Glaube wächset sehr / spricht er / es wächset der Glaube nicht durch die Vermehrung der Erkändtnuß / vnd käme man auch in derselben so weit / daß man möchte Doctor werden. Es bestehet der Wachßthumb deß Glaubens in der hefftigen Zuversicht auff GOtt / welche insonderheit muß zunehmen in schweren Trübsalen. Wie höher die Noth / je kräfftiger muß die Seel an GOtt kleben vnnd sprechen; ich sehe wol mein GOtt was du suchest / dann du wilst mir nicht etwas lassen süsse werden / daß du nicht selber bist / so fahre nun hin / du Glück der Welt / fahre hin Gesundtheit vnd Reichthumb / fahre hin Ehr vnd Gewalt / weils GOtt so haben will / es ist dennoch Gott mein Hilff vnd mein Heyl. Deßgleichen nimpt die Liebe auch zu / vnd wird reich zur Zeit grosser Trübsal. Welthertzen pflegen alsdann zu gedencken / es ist jetzt ein kümmerliche Zeit / ich muß die Hand was inne halten vnd sparen / hab ich was / so thuts mir selbs wol noth; das ist keine Art geistlich reich zu werden / die Liebe nimpt die kümmerliche Zeit wol in acht / daß sie viel gutes thue / dardurch wirdt sie reich.

Wann man also wächset im Glauben / vnd in der Liebe durch grosse Gedult / das ist dann wol ein Stuck / daß lobens werth ist / darumb spricht der Apostel: Wir rühmen vns ewrer vnter den Gemeinen GOttes. Sihe wie der Geist sich frewet in seinen Heyligen / wanns wol zugehet in der Christenheit; wie er seufftzet in den Heyligen vnd ruffet / vnnd flehet: Lasset euch mit

ewer Gedult vnd Glauben in allen ewern Verfolgungen vnd Trübsal / die jhr duldet.

Es rühmet der Mann GOttes der Thessalonicher Glauben / Lieb vnd Gedult in allen Verfolgungen vnnd Trübsalen die sie er duldet hatten / vnnd nicht allein die Beständigkeit deß Glaubens / vnd der Lieb bey Erduldung vieler Trübsalen / sondern auch den Wachßthumb / Ewer Glaube wächset sehr / spricht er / es wächset der Glaube nicht durch die Vermehrung der Erkändtnuß / vnd käme man auch in derselben so weit / daß man möchte Doctor werden. Es bestehet der Wachßthumb deß Glaubens in der hefftigen Zuversicht auff GOtt / welche insonderheit muß zunehmen in schweren Trübsalen. Wie höher die Noth / je kräfftiger muß die Seel an GOtt kleben vnnd sprechen; ich sehe wol mein GOtt was du suchest / dann du wilst mir nicht etwas lassen süsse werden / daß du nicht selber bist / so fahre nun hin / du Glück der Welt / fahre hin Gesundtheit vnd Reichthumb / fahre hin Ehr vnd Gewalt / weils GOtt so haben will / es ist dennoch Gott mein Hilff vnd mein Heyl. Deßgleichen nimpt die Liebe auch zu / vnd wird reich zur Zeit grosser Trübsal. Welthertzen pflegen alsdann zu gedencken / es ist jetzt ein kümmerliche Zeit / ich muß die Hand was inne halten vnd sparen / hab ich was / so thuts mir selbs wol noth; das ist keine Art geistlich reich zu werden / die Liebe nimpt die kümmerliche Zeit wol in acht / daß sie viel gutes thue / dardurch wirdt sie reich.

Wann man also wächset im Glauben / vnd in der Liebe durch grosse Gedult / das ist dann wol ein Stuck / daß lobens werth ist / darumb spricht der Apostel: Wir rühmen vns ewrer vnter den Gemeinen GOttes. Sihe wie der Geist sich frewet in seinen Heyligen / wanns wol zugehet in der Christenheit; wie er seufftzet in den Heyligen vnd ruffet / vnnd flehet: Lasset euch mit

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[536/0552] ewer Gedult vnd Glauben in allen ewern Verfolgungen vnd Trübsal / die jhr duldet. Es rühmet der Mann GOttes der Thessalonicher Glauben / Lieb vnd Gedult in allen Verfolgungen vnnd Trübsalen die sie er duldet hatten / vnnd nicht allein die Beständigkeit deß Glaubens / vnd der Lieb bey Erduldung vieler Trübsalen / sondern auch den Wachßthumb / Ewer Glaube wächset sehr / spricht er / es wächset der Glaube nicht durch die Vermehrung der Erkändtnuß / vnd käme man auch in derselben so weit / daß man möchte Doctor werden. Es bestehet der Wachßthumb deß Glaubens in der hefftigen Zuversicht auff GOtt / welche insonderheit muß zunehmen in schweren Trübsalen. Wie höher die Noth / je kräfftiger muß die Seel an GOtt kleben vnnd sprechen; ich sehe wol mein GOtt was du suchest / dann du wilst mir nicht etwas lassen süsse werden / daß du nicht selber bist / so fahre nun hin / du Glück der Welt / fahre hin Gesundtheit vnd Reichthumb / fahre hin Ehr vnd Gewalt / weils GOtt so haben will / es ist dennoch Gott mein Hilff vnd mein Heyl. Deßgleichen nimpt die Liebe auch zu / vnd wird reich zur Zeit grosser Trübsal. Welthertzen pflegen alsdann zu gedencken / es ist jetzt ein kümmerliche Zeit / ich muß die Hand was inne halten vnd sparen / hab ich was / so thuts mir selbs wol noth; das ist keine Art geistlich reich zu werden / die Liebe nimpt die kümmerliche Zeit wol in acht / daß sie viel gutes thue / dardurch wirdt sie reich. Wann man also wächset im Glauben / vnd in der Liebe durch grosse Gedult / das ist dann wol ein Stuck / daß lobens werth ist / darumb spricht der Apostel: Wir rühmen vns ewrer vnter den Gemeinen GOttes. Sihe wie der Geist sich frewet in seinen Heyligen / wanns wol zugehet in der Christenheit; wie er seufftzet in den Heyligen vnd ruffet / vnnd flehet: Lasset euch mit

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 536. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/552>, abgerufen am 22.11.2024.