Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Also muß die Gerechtigkeit GOttes vns versichern deß zukünfftigen gerechten Gerichtes / welches auch den Heyden nicht hat können verborgen seyn. Dann ob sie wol vngewiß seynd gewesen jhrer Seelen halben / wo sie bleiben nach dem Todt / doch aber wann sie angesehen / wie mancher vnnützer Bube vnd grawsamer Tyrann / hie offt das beste Glück habe / vnd vber seine Boßheit im geringsten nicht gestrafft wirdt / haben sie schliessen sollen / es muß gewiß ein gerechtes Gericht allererst nach dem Todte seyn / oder es muß kein gerechter GOtt im Himmel seyn. So dann die Heyden in Betrachtung Göttlicher Gerechtigkeit haben können kommen auff ein Göttliches Gericht / was wollen wir zweiffeln die wir auch mit dem Wort erleuchtet seyn / wann wir hie leyden vber dem. Reiche Christi / vnd andere vns nur frey jmmer hin plagen? Merck hiebey / wie Paulus sich vnnd alle Glaubigen in eine Gesellschafft bringet / dieweil er spricht: Es ist recht bey GOtt / zu vergelten euch die jhr Trübsal leydet / ruhe mit vns. Paulus will keinen andern Christum / vnd keinen andern Himmel haben / als er andern fürgetragen / die mit Paulo Trübsal leyden / müssen auch mit Paulo Ruhe empfahen. Das ist recht für GOtt. 2. Tenpus.Es gedencket aber auch Paulus der Zeit / wann die Vergeltung V. 7.werde angehen / nemblich / wann nun der HERR JEsus wird offenbahret werden vom Himmel. Der Jesus / der auffgefahren ist gen Himmel / vnnd sich gesetzet in die allgewaltige Majestät GOttes / der wird auch einmal wiederumb offenbahret werden / vnd erscheinen in seinem verklärten Leibe / das wirdt dann seyn die Zeit der Wiedervergeltung. Dann es hat Christus ein zweyfache Zeit in dieser Welt. Zu erst regieret er im verborgen / da er seine Güte / sein Gericht vnd Majestät im verborgen hält / als ein verborgner GOtt. Zuletzt aber wirdt er sich offenbahren. Diesen Vnderscheyd macht die Schrifft klärlich wann sie spricht: 2. Cor. 5, 7.Wir wandeln im Glauben vnnd nicht im Schawen. Also muß die Gerechtigkeit GOttes vns versichern deß zukünfftigen gerechten Gerichtes / welches auch den Heyden nicht hat können verborgen seyn. Dann ob sie wol vngewiß seynd gewesen jhrer Seelen halben / wo sie bleiben nach dem Todt / doch aber wann sie angesehen / wie mancher vnnützer Bube vnd grawsamer Tyrann / hie offt das beste Glück habe / vnd vber seine Boßheit im geringsten nicht gestrafft wirdt / haben sie schliessen sollen / es muß gewiß ein gerechtes Gericht allererst nach dem Todte seyn / oder es muß kein gerechter GOtt im Himmel seyn. So dann die Heyden in Betrachtung Göttlicher Gerechtigkeit haben können kommen auff ein Göttliches Gericht / was wollen wir zweiffeln die wir auch mit dem Wort erleuchtet seyn / wann wir hie leyden vber dem. Reiche Christi / vnd andere vns nur frey jmmer hin plagen? Merck hiebey / wie Paulus sich vnnd alle Glaubigen in eine Gesellschafft bringet / dieweil er spricht: Es ist recht bey GOtt / zu vergelten euch die jhr Trübsal leydet / ruhe mit vns. Paulus will keinen andern Christum / vnd keinen andern Himmel haben / als er andern fürgetragen / die mit Paulo Trübsal leyden / müssen auch mit Paulo Ruhe empfahen. Das ist recht für GOtt. 2. Tẽpus.Es gedencket aber auch Paulus der Zeit / wann die Vergeltung V. 7.werde angehen / nemblich / wann nun der HERR JEsus wird offenbahret werden vom Himmel. Der Jesus / der auffgefahren ist gen Himmel / vnnd sich gesetzet in die allgewaltige Majestät GOttes / der wird auch einmal wiederumb offenbahret werden / vnd erscheinen in seinem verklärten Leibe / das wirdt dann seyn die Zeit der Wiedervergeltung. Dann es hat Christus ein zweyfache Zeit in dieser Welt. Zu erst regieret er im verborgen / da er seine Güte / sein Gericht vnd Majestät im verborgen hält / als ein verborgner GOtt. Zuletzt aber wirdt er sich offenbahren. Diesen Vnderscheyd macht die Schrifft klärlich wann sie spricht: 2. Cor. 5, 7.Wir wandeln im Glauben vnnd nicht im Schawen. <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0556" n="540"/> <p>Also muß die Gerechtigkeit GOttes vns versichern deß zukünfftigen gerechten Gerichtes / welches auch den Heyden nicht hat können verborgen seyn. Dann ob sie wol vngewiß seynd gewesen jhrer Seelen halben / wo sie bleiben nach dem Todt / doch aber wann sie angesehen / wie mancher vnnützer Bube vnd grawsamer Tyrann / hie offt das beste Glück habe / vnd vber seine Boßheit im geringsten nicht gestrafft wirdt / haben sie schliessen sollen / es muß gewiß ein gerechtes Gericht allererst nach dem Todte seyn / oder es muß kein gerechter GOtt im Himmel seyn. So dann die Heyden in Betrachtung Göttlicher Gerechtigkeit haben können kommen auff ein Göttliches Gericht / was wollen wir zweiffeln die wir auch mit dem Wort erleuchtet seyn / wann wir hie leyden vber dem. Reiche Christi / vnd andere vns nur frey jmmer hin plagen?</p> <p>Merck hiebey / wie Paulus sich vnnd alle Glaubigen in eine Gesellschafft bringet / dieweil er spricht: Es ist recht bey GOtt / zu vergelten euch die jhr Trübsal leydet / ruhe mit vns. Paulus will keinen andern Christum / vnd keinen andern Himmel haben / als er andern fürgetragen / die mit Paulo Trübsal leyden / müssen auch mit Paulo Ruhe empfahen. Das ist recht für GOtt.</p> <note place="left">2. Tẽpus.</note> <p>Es gedencket aber auch Paulus der Zeit / wann die Vergeltung <note place="left">V. 7.</note>werde angehen / nemblich / wann nun der HERR JEsus wird offenbahret werden vom Himmel. Der Jesus / der auffgefahren ist gen Himmel / vnnd sich gesetzet in die allgewaltige Majestät GOttes / der wird auch einmal wiederumb offenbahret werden / vnd erscheinen in seinem verklärten Leibe / das wirdt dann seyn die Zeit der Wiedervergeltung. Dann es hat Christus ein zweyfache Zeit in dieser Welt. 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Also muß die Gerechtigkeit GOttes vns versichern deß zukünfftigen gerechten Gerichtes / welches auch den Heyden nicht hat können verborgen seyn. Dann ob sie wol vngewiß seynd gewesen jhrer Seelen halben / wo sie bleiben nach dem Todt / doch aber wann sie angesehen / wie mancher vnnützer Bube vnd grawsamer Tyrann / hie offt das beste Glück habe / vnd vber seine Boßheit im geringsten nicht gestrafft wirdt / haben sie schliessen sollen / es muß gewiß ein gerechtes Gericht allererst nach dem Todte seyn / oder es muß kein gerechter GOtt im Himmel seyn. So dann die Heyden in Betrachtung Göttlicher Gerechtigkeit haben können kommen auff ein Göttliches Gericht / was wollen wir zweiffeln die wir auch mit dem Wort erleuchtet seyn / wann wir hie leyden vber dem. Reiche Christi / vnd andere vns nur frey jmmer hin plagen?
Merck hiebey / wie Paulus sich vnnd alle Glaubigen in eine Gesellschafft bringet / dieweil er spricht: Es ist recht bey GOtt / zu vergelten euch die jhr Trübsal leydet / ruhe mit vns. Paulus will keinen andern Christum / vnd keinen andern Himmel haben / als er andern fürgetragen / die mit Paulo Trübsal leyden / müssen auch mit Paulo Ruhe empfahen. Das ist recht für GOtt.
Es gedencket aber auch Paulus der Zeit / wann die Vergeltung werde angehen / nemblich / wann nun der HERR JEsus wird offenbahret werden vom Himmel. Der Jesus / der auffgefahren ist gen Himmel / vnnd sich gesetzet in die allgewaltige Majestät GOttes / der wird auch einmal wiederumb offenbahret werden / vnd erscheinen in seinem verklärten Leibe / das wirdt dann seyn die Zeit der Wiedervergeltung. Dann es hat Christus ein zweyfache Zeit in dieser Welt. Zu erst regieret er im verborgen / da er seine Güte / sein Gericht vnd Majestät im verborgen hält / als ein verborgner GOtt. Zuletzt aber wirdt er sich offenbahren. Diesen Vnderscheyd macht die Schrifft klärlich wann sie spricht: Wir wandeln im Glauben vnnd nicht im Schawen.
V. 7.
2. Cor. 5, 7.
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