Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Wer solte aber wol der Peiniger seyn? Deß Satans wirdt Heb. 2, 14.hie nicht gedacht. Ob er zwar in Heyliger Schrifft beschrieben wirdt / als der deß Todtes Gewalt hat; so erstrecket sich doch diese Gewalt meistentheyls auff diese Zeit. Wann man sich sonsten einbilden wolte / als muste der Satan das höllische Fewr auffblasen / vnd der Peiniger seyn in der höllischen Qual / könte man billig fragen / wer deß Satans Peiniger seyn werde / dann er selbsten der Satanas als ein Meister der Boßheit Pein leyden wird. Es wird zwar viel zur höllischen Angst helffen die erschröckliche Gesellschafft so vieler hundert tausent Teuffel / die vmb euch Verdanwte herumb schweben / vnd gewiß nicht viel Trost geben werden / doch werden sie die rechte Peiniger nicht seyn. Hie stehet: Sie werden Pein leyden von dem Angesichte deß HERRN / vnd von seiner herrlichen Macht. Deß Satans Krafft muß noch zu gering seyn zu dieser Pein. O jhr verdampte Sünder / erkennet ewer Elend. Die Macht die Gott hat wollen anwenden / euch selig zu machen / die muß er nun brauchen euch zu verderben. Wie er seine herrliche Macht beweisen wird in der Seligkeit / so wirdt er auch seine Macht beweisen in der Verdamnuß. O Jammer! Barmhertzig vnnd gnädig ist der HERR / vnendlich ist seine Gütigkeit. Aber jhr Verdampte / ach Jammer! Könnet nicht ein Tröpfflein derselben geniessen / nicht in alle Ewigkeit. Nicht allein müsset jhr von der vnendlichen Gütigkeit nichts geniessen / sondern Psal. 68, 3.noch seines Zornes Macht an Leib vnd Seel fühlen. Wie das Wachs zerschmeltzet vom Fewer / so müssen vmbkommen die Gottlosen für GOTT. Ihr müsset vber euch fahren lassen den fewrbrennenden Eiffer / vnnd leyden / daß GOtt mit Blitz Apoc. 14, 10. 11.vnnd Donner vnauffhörlich auff euch zuschlage. Ihr werdet gequelet werden mit Fewer vnd Schwefel für den hey- Wer solte aber wol der Peiniger seyn? Deß Satans wirdt Heb. 2, 14.hie nicht gedacht. Ob er zwar in Heyliger Schrifft beschrieben wirdt / als der deß Todtes Gewalt hat; so erstrecket sich doch diese Gewalt meistentheyls auff diese Zeit. Wann man sich sonsten einbilden wolte / als muste der Satan das höllische Fewr auffblasen / vnd der Peiniger seyn in der höllischen Qual / könte man billig fragen / wer deß Satans Peiniger seyn werde / dann er selbsten der Satanas als ein Meister der Boßheit Pein leyden wird. Es wird zwar viel zur höllischen Angst helffen die erschröckliche Gesellschafft so vieler hundert tausent Teuffel / die vmb euch Verdanwte herumb schweben / vnd gewiß nicht viel Trost geben werden / doch werden sie die rechte Peiniger nicht seyn. Hie stehet: Sie werden Pein leyden von dem Angesichte deß HERRN / vnd von seiner herrlichen Macht. Deß Satans Krafft muß noch zu gering seyn zu dieser Pein. O jhr verdampte Sünder / erkennet ewer Elend. Die Macht die Gott hat wollen anwenden / euch selig zu machen / die muß er nun brauchen euch zu verderben. Wie er seine herrliche Macht beweisen wird in der Seligkeit / so wirdt er auch seine Macht beweisen in der Verdamnuß. O Jammer! Barmhertzig vnnd gnädig ist der HERR / vnendlich ist seine Gütigkeit. Aber jhr Verdampte / ach Jammer! Könnet nicht ein Tröpfflein derselben geniessen / nicht in alle Ewigkeit. Nicht allein müsset jhr von der vnendlichen Gütigkeit nichts geniessen / sondern Psal. 68, 3.noch seines Zornes Macht an Leib vnd Seel fühlen. Wie das Wachs zerschmeltzet vom Fewer / so müssen vmbkom̃en die Gottlosen für GOTT. Ihr müsset vber euch fahren lassen den fewrbrennenden Eiffer / vnnd leyden / daß GOtt mit Blitz Apoc. 14, 10. 11.vnnd Donner vnauffhörlich auff euch zuschlage. Ihr werdet gequelet werden mit Fewer vnd Schwefel für den hey- <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0560" n="544"/> <p>Wer solte aber wol der Peiniger seyn? Deß Satans wirdt <note place="left">Heb. 2, 14.</note>hie nicht gedacht. Ob er zwar in Heyliger Schrifft beschrieben wirdt / als der deß Todtes Gewalt hat; so erstrecket sich doch diese Gewalt meistentheyls auff diese Zeit. Wann man sich sonsten einbilden wolte / als muste der Satan das höllische Fewr auffblasen / vnd der Peiniger seyn in der höllischen Qual / könte man billig fragen / wer deß Satans Peiniger seyn werde / dann er selbsten der Satanas als ein Meister der Boßheit Pein leyden wird. Es wird zwar viel zur höllischen Angst helffen die erschröckliche Gesellschafft so vieler hundert tausent Teuffel / die vmb euch Verdanwte herumb schweben / vnd gewiß nicht viel Trost geben werden / doch werden sie die rechte Peiniger nicht seyn. Hie stehet: Sie werden Pein leyden von dem Angesichte deß HERRN / vnd von seiner herrlichen Macht. Deß Satans Krafft muß noch zu gering seyn zu dieser Pein. O jhr verdampte Sünder / erkennet ewer Elend. Die Macht die Gott hat wollen anwenden / euch selig zu machen / die muß er nun brauchen euch zu verderben. Wie er seine herrliche Macht beweisen wird in der Seligkeit / so wirdt er auch seine Macht beweisen in der Verdamnuß. O Jammer! Barmhertzig vnnd gnädig ist der HERR / vnendlich ist seine Gütigkeit. Aber jhr Verdampte / ach Jammer! Könnet nicht ein Tröpfflein derselben geniessen / nicht in alle Ewigkeit. Nicht allein müsset jhr von der vnendlichen Gütigkeit nichts geniessen / sondern <note place="left">Psal. 68, 3.</note>noch seines Zornes Macht an Leib vnd Seel fühlen. Wie das Wachs zerschmeltzet vom Fewer / so müssen vmbkom̃en die Gottlosen für GOTT. 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Wer solte aber wol der Peiniger seyn? Deß Satans wirdt hie nicht gedacht. Ob er zwar in Heyliger Schrifft beschrieben wirdt / als der deß Todtes Gewalt hat; so erstrecket sich doch diese Gewalt meistentheyls auff diese Zeit. Wann man sich sonsten einbilden wolte / als muste der Satan das höllische Fewr auffblasen / vnd der Peiniger seyn in der höllischen Qual / könte man billig fragen / wer deß Satans Peiniger seyn werde / dann er selbsten der Satanas als ein Meister der Boßheit Pein leyden wird. Es wird zwar viel zur höllischen Angst helffen die erschröckliche Gesellschafft so vieler hundert tausent Teuffel / die vmb euch Verdanwte herumb schweben / vnd gewiß nicht viel Trost geben werden / doch werden sie die rechte Peiniger nicht seyn. Hie stehet: Sie werden Pein leyden von dem Angesichte deß HERRN / vnd von seiner herrlichen Macht. Deß Satans Krafft muß noch zu gering seyn zu dieser Pein. O jhr verdampte Sünder / erkennet ewer Elend. Die Macht die Gott hat wollen anwenden / euch selig zu machen / die muß er nun brauchen euch zu verderben. Wie er seine herrliche Macht beweisen wird in der Seligkeit / so wirdt er auch seine Macht beweisen in der Verdamnuß. O Jammer! Barmhertzig vnnd gnädig ist der HERR / vnendlich ist seine Gütigkeit. Aber jhr Verdampte / ach Jammer! Könnet nicht ein Tröpfflein derselben geniessen / nicht in alle Ewigkeit. Nicht allein müsset jhr von der vnendlichen Gütigkeit nichts geniessen / sondern noch seines Zornes Macht an Leib vnd Seel fühlen. Wie das Wachs zerschmeltzet vom Fewer / so müssen vmbkom̃en die Gottlosen für GOTT. Ihr müsset vber euch fahren lassen den fewrbrennenden Eiffer / vnnd leyden / daß GOtt mit Blitz vnnd Donner vnauffhörlich auff euch zuschlage. Ihr werdet gequelet werden mit Fewer vnd Schwefel für den hey-
Heb. 2, 14.
Psal. 68, 3.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 544. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/560>, abgerufen am 26.06.2024. |