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Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Art ist / das hat sie von jhrem Vatter Cain / vnd jhrem Großvatter dem Teuffel. Darüber wolte ich mich viel mehr verwundern / so ich etwan was liebes oder gutes von der Welt empfangen solte. Kompts dann / lieber Christ / daß dir von einem nicht das beste wiederfähret / dem du doch kein leides / oder auch wol viel gutes gethan hast / gedencke daran / was von Johanne gesagt ist: Verwundert euch nicht / ob euch die Welt hasset.

Piorum dilectio.

Aber diese Art der Welt stosset einen schwachen Christen hart für den Kopff / vnd hindert jhn sehr in der Liebe; daß er gedencket: Ey / so will ich mich auch an diesen Menschen nichts mehr kehren. Mag denn das so wol seyn? sollen Christen wieder hassen? oder sollen sie auch wol auff hören gutes zu thun? Das sey ferne: Wie könten wir Kinder Gottes seyn? Daß die Welt hasset / vnd einem Frommen böses thut / das ist kein Wunder / denn sie ist durch jhre Boßheit schon versencket in deß Teuffels Reich; Christen aber seynd andere Leute / die seyn durch den Todt ins Leben kommen / als Kinder Gottes / darumb müssen sie auch in der Liebe bleiben. V. 14. 15.Denn höret was Johannes saget: Wir wissen / daß wir auß dem Todt in das Leben kommen sind / denn wir lieben die Brüder; Wer den Bruder nicht liebet / der bleibet im Tode; wer seinen Bruder hasset / der ist ein Todtschläger / vnd jhr wisset / daß ein Todtschläger hat nicht das ewige Leben bey jhm bleibend. Sihe / wie hochnothwendig die Liebe deß Nechsten ist! denn dabey sollstu dich kennen / ob du ein rechter Christ bist / ob du recht im Glauben bist / ob du selig seyst / oder nicht.

1. Consideratur ut regenerationis probatio.

Der rechten Liebe Art ist / daß sie niemand arges / sondern jederman gerne alles gutes thut. Da sie schon nichts von dem Nechsten empfahet / schencket sie doch vnd theilet gerne alles mit; höret auch nicht auff / ob schon dieselbige nicht wieder lie-

Art ist / das hat sie von jhrem Vatter Cain / vnd jhrem Großvatter dem Teuffel. Darüber wolte ich mich viel mehr verwundern / so ich etwan was liebes oder gutes von der Welt empfangen solte. Kompts dann / lieber Christ / daß dir von einem nicht das beste wiederfähret / dem du doch kein leides / oder auch wol viel gutes gethan hast / gedencke daran / was von Johanne gesagt ist: Verwundert euch nicht / ob euch die Welt hasset.

Piorum dilectio.

Aber diese Art der Welt stosset einen schwachen Christen hart für den Kopff / vnd hindert jhn sehr in der Liebe; daß er gedencket: Ey / so will ich mich auch an diesen Menschen nichts mehr kehren. Mag denn das so wol seyn? sollen Christen wieder hassen? oder sollen sie auch wol auff hören gutes zu thun? Das sey ferne: Wie könten wir Kinder Gottes seyn? Daß die Welt hasset / vnd einem Frommen böses thut / das ist kein Wunder / denn sie ist durch jhre Boßheit schon versencket in deß Teuffels Reich; Christen aber seynd andere Leute / die seyn durch den Todt ins Leben kommen / als Kinder Gottes / darumb müssen sie auch in der Liebe bleiben. V. 14. 15.Denn höret was Johannes saget: Wir wissen / daß wir auß dem Todt in das Leben kommen sind / denn wir lieben die Brüder; Wer den Bruder nicht liebet / der bleibet im Tode; wer seinen Bruder hasset / der ist ein Todtschläger / vnd jhr wisset / daß ein Todtschläger hat nicht das ewige Leben bey jhm bleibend. Sihe / wie hochnothwendig die Liebe deß Nechsten ist! denn dabey sollstu dich kennen / ob du ein rechter Christ bist / ob du recht im Glauben bist / ob du selig seyst / oder nicht.

1. Consideratur ut regenerationis probatio.

Der rechten Liebe Art ist / daß sie niemand arges / sondern jederman gerne alles gutes thut. Da sie schon nichts von dem Nechsten empfahet / schencket sie doch vnd theilet gerne alles mit; höret auch nicht auff / ob schon dieselbige nicht wieder lie-

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[46/0062] Art ist / das hat sie von jhrem Vatter Cain / vnd jhrem Großvatter dem Teuffel. Darüber wolte ich mich viel mehr verwundern / so ich etwan was liebes oder gutes von der Welt empfangen solte. Kompts dann / lieber Christ / daß dir von einem nicht das beste wiederfähret / dem du doch kein leides / oder auch wol viel gutes gethan hast / gedencke daran / was von Johanne gesagt ist: Verwundert euch nicht / ob euch die Welt hasset. Aber diese Art der Welt stosset einen schwachen Christen hart für den Kopff / vnd hindert jhn sehr in der Liebe; daß er gedencket: Ey / so will ich mich auch an diesen Menschen nichts mehr kehren. Mag denn das so wol seyn? sollen Christen wieder hassen? oder sollen sie auch wol auff hören gutes zu thun? Das sey ferne: Wie könten wir Kinder Gottes seyn? Daß die Welt hasset / vnd einem Frommen böses thut / das ist kein Wunder / denn sie ist durch jhre Boßheit schon versencket in deß Teuffels Reich; Christen aber seynd andere Leute / die seyn durch den Todt ins Leben kommen / als Kinder Gottes / darumb müssen sie auch in der Liebe bleiben. Denn höret was Johannes saget: Wir wissen / daß wir auß dem Todt in das Leben kommen sind / denn wir lieben die Brüder; Wer den Bruder nicht liebet / der bleibet im Tode; wer seinen Bruder hasset / der ist ein Todtschläger / vnd jhr wisset / daß ein Todtschläger hat nicht das ewige Leben bey jhm bleibend. Sihe / wie hochnothwendig die Liebe deß Nechsten ist! denn dabey sollstu dich kennen / ob du ein rechter Christ bist / ob du recht im Glauben bist / ob du selig seyst / oder nicht. V. 14. 15. Der rechten Liebe Art ist / daß sie niemand arges / sondern jederman gerne alles gutes thut. Da sie schon nichts von dem Nechsten empfahet / schencket sie doch vnd theilet gerne alles mit; höret auch nicht auff / ob schon dieselbige nicht wieder lie-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 46. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung2_1652/62>, abgerufen am 21.11.2024.