Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.das Verlangen nach Christo / denselben zu gebären beydes in vns selbsten / vnd in andern. Hierauff erscheinet ein anders vnd schröckliches Bild / nemblich eines Drachen / vnnd bedeutet den Satan. Der ist ein grosser Drach / dann er hat grosse List / groß Gewalt / groß Anhang. Ein roter Drach / dann er ist blutgierig. Er hat sieben Köpffe / anzudeuten / wie listig vnd verschlagen er sey / vnnd wie jhm die Klugen vnd Verschlagne in der Welt zu Dienst seyn. Auff seinen Häuptern hat er zehen Hörner. Rath ohn Nachdruck ist nicht groß zu achten; hie ist Witz vnnd Stärcke beysammen. Seine Häupter seyn auch gekrönet / anzudeuten / wie seine Anschläge groß Ansehen haben / alldieweil die grosse ansehnliche Leute mit jhme im Rath sitzen. Diß ist die Gestalt deß Drachens. Sein Arbeit ist / daß er mit seinem Schwantz die Stern vom Himmel ziehe. Wie mancher / der an Gaben / Hoheit vnnd Ansehen in der Kirchen wie ein Stern geleuchtet / ist vom Anhang deß Satans gefället / vnd gantz jrrdisch geworden? Daran hat er nicht genug. Er begehret das schwanger Weib gantz zu verschlingen. Darumb stellet er sich für das Weib / suchet Gelegenheit die Kirche mit jhrem Samen vnnd Nachkommen zu vnterdrucken / vnnd verdecket listig seine Anschläge. Die Gestalt der beyden himmlischen Zeichen / die dem Johanni im Himmel erschienen haben wir gesehen / darauß wir erkennen / daß das elende Weib in keiner kleinen Noth stehe. Darumb wir weiter zuvernehmen haben / was sich mit dem schwangern Weibe in dieser Noth begeben. Sie gebäretein Knäblein für dem Angesicht deß Drachens. Die Kirche lehret offentlich / vnd ziehet auff Gottesfürchtige Lehrer. Das geboren wird ist ein Knäblein. Der Glaub an Christum bey den Bekennern vnnd Lehrern Christi / ist muthig männlicher Art zu stehen vnd zu streiten für Gottes Nam vnd Ehre. Deß Knäbleins Beruff ist / daß er alle Heyden soll weiden mit der eisernen Ruthe. Was Christi eygenthumliches Werck das Verlangen nach Christo / denselben zu gebären beydes in vns selbsten / vnd in andern. Hierauff erscheinet ein anders vnd schröckliches Bild / nemblich eines Drachen / vnnd bedeutet den Satan. Der ist ein grosser Drach / dann er hat grosse List / groß Gewalt / groß Anhang. Ein roter Drach / dann er ist blutgierig. Er hat sieben Köpffe / anzudeuten / wie listig vnd verschlagen er sey / vnnd wie jhm die Klugen vnd Verschlagne in der Welt zu Dienst seyn. Auff seinen Häuptern hat er zehen Hörner. Rath ohn Nachdruck ist nicht groß zu achten; hie ist Witz vnnd Stärcke beysammen. Seine Häupter seyn auch gekrönet / anzudeuten / wie seine Anschläge groß Ansehen haben / alldieweil die grosse ansehnliche Leute mit jhme im Rath sitzen. Diß ist die Gestalt deß Drachens. Sein Arbeit ist / daß er mit seinem Schwantz die Stern vom Himmel ziehe. Wie mancher / der an Gaben / Hoheit vnnd Ansehen in der Kirchen wie ein Stern geleuchtet / ist vom Anhang deß Satans gefället / vnd gantz jrrdisch geworden? Daran hat er nicht genug. Er begehret das schwanger Weib gantz zu verschlingen. Darumb stellet er sich für das Weib / suchet Gelegenheit die Kirche mit jhrem Samen vnnd Nachkommen zu vnterdrucken / vnnd verdecket listig seine Anschläge. Die Gestalt der beyden him̃lischen Zeichen / die dem Johanni im Himmel erschienen haben wir gesehen / darauß wir erkennen / daß das elende Weib in keiner kleinen Noth stehe. Darumb wir weiter zuvernehmen haben / was sich mit dem schwangern Weibe in dieser Noth begeben. Sie gebäretein Knäblein für dem Angesicht deß Drachens. Die Kirche lehret offentlich / vnd ziehet auff Gottesfürchtige Lehrer. Das geboren wird ist ein Knäblein. Der Glaub an Christum bey den Bekennern vnnd Lehrern Christi / ist muthig männlicher Art zu stehen vnd zu streiten für Gottes Nam vnd Ehre. Deß Knäbleins Beruff ist / daß er alle Heyden soll weiden mit der eisernen Ruthe. Was Christi eygenthumliches Werck <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0684" n="668"/> das Verlangen nach Christo / denselben zu gebären beydes in vns selbsten / vnd in andern.</p> <p>Hierauff erscheinet ein anders vnd schröckliches Bild / nemblich eines Drachen / vnnd bedeutet den Satan. Der ist ein grosser Drach / dann er hat grosse List / groß Gewalt / groß Anhang. Ein roter Drach / dann er ist blutgierig. Er hat sieben Köpffe / anzudeuten / wie listig vnd verschlagen er sey / vnnd wie jhm die Klugen vnd Verschlagne in der Welt zu Dienst seyn. Auff seinen Häuptern hat er zehen Hörner. Rath ohn Nachdruck ist nicht groß zu achten; hie ist Witz vnnd Stärcke beysammen. Seine Häupter seyn auch gekrönet / anzudeuten / wie seine Anschläge groß Ansehen haben / alldieweil die grosse ansehnliche Leute mit jhme im Rath sitzen. Diß ist die Gestalt deß Drachens. Sein Arbeit ist / daß er mit seinem Schwantz die Stern vom Himmel ziehe. Wie mancher / der an Gaben / Hoheit vnnd Ansehen in der Kirchen wie ein Stern geleuchtet / ist vom Anhang deß Satans gefället / vnd gantz jrrdisch geworden? Daran hat er nicht genug. Er begehret das schwanger Weib gantz zu verschlingen. Darumb stellet er sich für das Weib / suchet Gelegenheit die Kirche mit jhrem Samen vnnd Nachkommen zu vnterdrucken / vnnd verdecket listig seine Anschläge.</p> <p>Die Gestalt der beyden him̃lischen Zeichen / die dem Johanni im Himmel erschienen haben wir gesehen / darauß wir erkennen / daß das elende Weib in keiner kleinen Noth stehe. Darumb wir weiter zuvernehmen haben / was sich mit dem schwangern Weibe in dieser Noth begeben. Sie gebäretein Knäblein für dem Angesicht deß Drachens. Die Kirche lehret offentlich / vnd ziehet auff Gottesfürchtige Lehrer. Das geboren wird ist ein Knäblein. Der Glaub an Christum bey den Bekennern vnnd Lehrern Christi / ist muthig männlicher Art zu stehen vnd zu streiten für Gottes Nam vnd Ehre. Deß Knäbleins Beruff ist / daß er alle Heyden soll weiden mit der eisernen Ruthe. Was Christi eygenthumliches Werck </p> </div> </body> </text> </TEI> [668/0684]
das Verlangen nach Christo / denselben zu gebären beydes in vns selbsten / vnd in andern.
Hierauff erscheinet ein anders vnd schröckliches Bild / nemblich eines Drachen / vnnd bedeutet den Satan. Der ist ein grosser Drach / dann er hat grosse List / groß Gewalt / groß Anhang. Ein roter Drach / dann er ist blutgierig. Er hat sieben Köpffe / anzudeuten / wie listig vnd verschlagen er sey / vnnd wie jhm die Klugen vnd Verschlagne in der Welt zu Dienst seyn. Auff seinen Häuptern hat er zehen Hörner. Rath ohn Nachdruck ist nicht groß zu achten; hie ist Witz vnnd Stärcke beysammen. Seine Häupter seyn auch gekrönet / anzudeuten / wie seine Anschläge groß Ansehen haben / alldieweil die grosse ansehnliche Leute mit jhme im Rath sitzen. Diß ist die Gestalt deß Drachens. Sein Arbeit ist / daß er mit seinem Schwantz die Stern vom Himmel ziehe. Wie mancher / der an Gaben / Hoheit vnnd Ansehen in der Kirchen wie ein Stern geleuchtet / ist vom Anhang deß Satans gefället / vnd gantz jrrdisch geworden? Daran hat er nicht genug. Er begehret das schwanger Weib gantz zu verschlingen. Darumb stellet er sich für das Weib / suchet Gelegenheit die Kirche mit jhrem Samen vnnd Nachkommen zu vnterdrucken / vnnd verdecket listig seine Anschläge.
Die Gestalt der beyden him̃lischen Zeichen / die dem Johanni im Himmel erschienen haben wir gesehen / darauß wir erkennen / daß das elende Weib in keiner kleinen Noth stehe. Darumb wir weiter zuvernehmen haben / was sich mit dem schwangern Weibe in dieser Noth begeben. Sie gebäretein Knäblein für dem Angesicht deß Drachens. Die Kirche lehret offentlich / vnd ziehet auff Gottesfürchtige Lehrer. Das geboren wird ist ein Knäblein. Der Glaub an Christum bey den Bekennern vnnd Lehrern Christi / ist muthig männlicher Art zu stehen vnd zu streiten für Gottes Nam vnd Ehre. Deß Knäbleins Beruff ist / daß er alle Heyden soll weiden mit der eisernen Ruthe. Was Christi eygenthumliches Werck
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |