Lütkemann, Joachim: Ander Theil Apostolischer Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Ob schon die Anfechtung schwer / vnd der Teuffel mächtig vnd grewlich / so ist vnser Beystandt doch noch grösser. Der in vns [I.] Ioh. 4, 4.ist / ist grösser als der in der Welt ist. 1. Joh. 4. Die Welt denckt vns böses zu thun / dazu rathet vnd hilfft der Satan gewaltiglich. Aber Gott ist vnser Zuversicht vnd Stärcke / darumb fürchten wir vns nicht / wann schon die Berge mitten ins Meer Psal. 46, 1.fielen. Psal. 46. Weil wir solchen Beystand haben / halten wir den mächtigen Geist / nur für einen ohnmächtigen Hund / der zwar rasend ist / aber krafftloß; wie er dann hie die Schmache tragen muß / daß man von jhm vnnd allem seinem Anhang singe im Himmel: Sie vermöchten nicht. Die Krafft ist jhm durch Christum Jesum Ioh. 14, 36.genommen / der spricht Joh. 14. Es kompt der Fürst dieser Welt / vnd hat nichts an mir. Das Wort gilt noch / dann wir vnd Christus gehören zusammen / vnd machen ein Leib. Der Satan wie ein rasen der Hund hats gewaget / vnnd einen Sprung gethan nach vnserm Haupt / aber er hat nichts gewonnen? Nun laufft er die Glieder an / aber so lang wir in Christo seyn / mag er nichts gewinnen. Daß ein Christ dem Teuffel gewonnen gibt / ist als wann ein gerüsteter sich wolte für eine Bremse werffen / vnd sich lassen zu todt stechen. Darüber muß ja der Teuffel lachen. Es gelinget jhm zwar zuweilen / daß vnter den Jüngern Christi einer zum Verräther wird / der im Kampff nit bestehet / sondern abfällig wird von seinem Herrn; aber das geschicht durch deß Menschen eygen Schuld. An Stärck vnd Krafft in Christo mangelts nicht. Der fleischlichen Gebrechen können wir vns nit erwehren / so mögen wir auch nicht sagen / daß vns kein Fehl vbereilen könne. Dennoch hat der Gerechte diese Verheissung: Fällt er / wird er nit weggeworffen / sondern der HERR hilfft jhm wider auff. So aber jemand muthwillig in Sünden verharret / der kompt billich vmb durch seine eygne Schuld. Der Teuffel kan nicht mehr an vns haben als wir jhm selbst einraumen. Sonsten seyn wir so verwahret Ob schon die Anfechtung schwer / vnd der Teuffel mächtig vnd grewlich / so ist vnser Beystandt doch noch grösser. Der in vns [I.] Ioh. 4, 4.ist / ist grösser als der in der Welt ist. 1. Joh. 4. Die Welt denckt vns böses zu thun / dazu rathet vnd hilfft der Satan gewaltiglich. Aber Gott ist vnser Zuversicht vnd Stärcke / darumb fürchten wir vns nicht / wañ schon die Berge mitten ins Meer Psal. 46, 1.fielen. Psal. 46. Weil wir solchen Beystand haben / halten wir den mächtigen Geist / nur für einen ohnmächtigen Hund / der zwar rasend ist / aber krafftloß; wie er dann hie die Schmache tragen muß / daß man von jhm vnnd allem seinem Anhang singe im Himmel: Sie vermöchten nicht. Die Krafft ist jhm durch Christum Jesum Ioh. 14, 36.genom̃en / der spricht Joh. 14. Es kompt der Fürst dieser Welt / vnd hat nichts an mir. Das Wort gilt noch / dann wir vnd Christus gehören zusam̃en / vnd machen ein Leib. Der Satan wie ein rasen der Hund hats gewaget / vnnd einen Sprung gethan nach vnserm Haupt / aber er hat nichts gewonnen? Nun laufft er die Glieder an / aber so lang wir in Christo seyn / mag er nichts gewinnen. Daß ein Christ dem Teuffel gewonnen gibt / ist als wann ein gerüsteter sich wolte für eine Bremse werffen / vnd sich lassen zu todt stechen. Darüber muß ja der Teuffel lachen. Es gelinget jhm zwar zuweilen / daß vnter den Jüngern Christi einer zum Verräther wird / der im Kampff nit bestehet / sondern abfällig wird von seinem Herrn; aber das geschicht durch deß Menschen eygen Schuld. An Stärck vnd Krafft in Christo mangelts nicht. Der fleischlichen Gebrechen können wir vns nit erwehren / so mögen wir auch nicht sagen / daß vns kein Fehl vbereilen könne. Dennoch hat der Gerechte diese Verheissung: Fällt er / wird er nit weggeworffen / sondern der HERR hilfft jhm wider auff. So aber jemand muthwillig in Sünden verharret / der kompt billich vmb durch seine eygne Schuld. Der Teuffel kan nicht mehr an vns haben als wir jhm selbst einraumen. Sonsten seyn wir so verwahret <TEI> <text> <body> <div> <pb facs="#f0702" n="686"/> <p>Ob schon die Anfechtung schwer / vnd der Teuffel mächtig vnd grewlich / so ist vnser Beystandt doch noch grösser. Der in vns <note place="left"><supplied>I.</supplied> Ioh. 4, 4.</note>ist / ist grösser als der in der Welt ist. 1. Joh. 4. Die Welt denckt vns böses zu thun / dazu rathet vnd hilfft der Satan gewaltiglich. Aber Gott ist vnser Zuversicht vnd Stärcke / darumb fürchten wir vns nicht / wañ schon die Berge mitten ins Meer <note place="left">Psal. 46, 1.</note>fielen. Psal. 46. 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Darüber muß ja der Teuffel lachen.</p> <p>Es gelinget jhm zwar zuweilen / daß vnter den Jüngern Christi einer zum Verräther wird / der im Kampff nit bestehet / sondern abfällig wird von seinem Herrn; aber das geschicht durch deß Menschen eygen Schuld. An Stärck vnd Krafft in Christo mangelts nicht. Der fleischlichen Gebrechen können wir vns nit erwehren / so mögen wir auch nicht sagen / daß vns kein Fehl vbereilen könne. Dennoch hat der Gerechte diese Verheissung: Fällt er / wird er nit weggeworffen / sondern der HERR hilfft jhm wider auff. So aber jemand muthwillig in Sünden verharret / der kompt billich vmb durch seine eygne Schuld. Der Teuffel kan nicht mehr an vns haben als wir jhm selbst einraumen. Sonsten seyn wir so verwahret </p> </div> </body> </text> </TEI> [686/0702]
Ob schon die Anfechtung schwer / vnd der Teuffel mächtig vnd grewlich / so ist vnser Beystandt doch noch grösser. Der in vns ist / ist grösser als der in der Welt ist. 1. Joh. 4. Die Welt denckt vns böses zu thun / dazu rathet vnd hilfft der Satan gewaltiglich. Aber Gott ist vnser Zuversicht vnd Stärcke / darumb fürchten wir vns nicht / wañ schon die Berge mitten ins Meer fielen. Psal. 46. Weil wir solchen Beystand haben / halten wir den mächtigen Geist / nur für einen ohnmächtigen Hund / der zwar rasend ist / aber krafftloß; wie er dann hie die Schmache tragen muß / daß man von jhm vnnd allem seinem Anhang singe im Himmel: Sie vermöchten nicht. Die Krafft ist jhm durch Christum Jesum genom̃en / der spricht Joh. 14. Es kompt der Fürst dieser Welt / vnd hat nichts an mir. Das Wort gilt noch / dann wir vnd Christus gehören zusam̃en / vnd machen ein Leib. Der Satan wie ein rasen der Hund hats gewaget / vnnd einen Sprung gethan nach vnserm Haupt / aber er hat nichts gewonnen? Nun laufft er die Glieder an / aber so lang wir in Christo seyn / mag er nichts gewinnen. Daß ein Christ dem Teuffel gewonnen gibt / ist als wann ein gerüsteter sich wolte für eine Bremse werffen / vnd sich lassen zu todt stechen. Darüber muß ja der Teuffel lachen.
I. Ioh. 4, 4.
Psal. 46, 1.
Ioh. 14, 36. Es gelinget jhm zwar zuweilen / daß vnter den Jüngern Christi einer zum Verräther wird / der im Kampff nit bestehet / sondern abfällig wird von seinem Herrn; aber das geschicht durch deß Menschen eygen Schuld. An Stärck vnd Krafft in Christo mangelts nicht. Der fleischlichen Gebrechen können wir vns nit erwehren / so mögen wir auch nicht sagen / daß vns kein Fehl vbereilen könne. Dennoch hat der Gerechte diese Verheissung: Fällt er / wird er nit weggeworffen / sondern der HERR hilfft jhm wider auff. So aber jemand muthwillig in Sünden verharret / der kompt billich vmb durch seine eygne Schuld. Der Teuffel kan nicht mehr an vns haben als wir jhm selbst einraumen. Sonsten seyn wir so verwahret
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