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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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Darumb merckestu / daß es dir seltzam gehe / so gedencke daran / daß dein Fürst / vnter welchem du lebest / wunderbar heisst / das ist sein erster Titul.

Zum andern heisset Er Rath / darumb / daß Er niemand verlässt in diesem seinem wunderlichen Reich. Wenn die Noth groß ist / ist Rath thewer. Wer den Trost weist / wenn alles verdorben / Kasten vnd Taschen leer / vnd die Noth vnd Gefahr überhand genommen / der ist vnd heisst ein guter Rath. Ein solcher Rath ist Christus / wie er zuvor gesprochen hat durch Esaiam am 50. Cap.Esa. 50, 4. Der HERR hat mir eine gelehrte Zunge gegeben / daß ich wisse mit den Müden zu rechter Zeit zu reden. Das Wort / dadurch wir Christen im Leyden getröstet werden / das ist der Rath Christi; der will nicht / daß wir deß Leydens stracks loß werden / sondern lässet die seinen ohne leibliche Krafft vnter dem Leyden bleiben / doch verlässt Er vns nicht / sondern gibt Rath vnd Verstand / wie wir vns vnterm Leyden halten sollen. Darumb höret Glaub dazu / daß Christus dein Rath sey. Dann Christus kompt mit seinem Rath / wann kein Hülff für Augen ist / vnd weiset dich auff das vnsichtbare. Wer kan da bestehen / so kein Glaub da ist? Der Glaube muß sich an das Wort halten / damit Christus seine in allerley Trübsal angefochtene Christen tröstet. Wenn nun kein Mensch helffen noch rathen kan / vnd kein Trost auff Erden erscheinet / was solstu denn thun? Gedencke an deinen Jesum / der heisst Wunderbar vnd Rath. Es kan jhm nichts so bund fürkommen / Er weiß noch Rath.

Der dritte Titul ist Krafft. Rath ohne Krafft seyn nur Wort. Menschen können offtrathen / aber nicht helffen. Damit ist vns aber nicht gedienet. Im Creutz haben wir nicht genug am Rath vnd Worten / wir müssen auch endlich gewinnen / vnd herauß gerissen werden. Christus kan nicht allein rathen / sondern auch helffen / vnd hat Nachdruck / denn Er heisst Krafft. Das beweiset Er erstlich damit / daß er seinem Evangelischen Trost in allen

Darumb merckestu / daß es dir seltzam gehe / so gedencke daran / daß dein Fürst / vnter welchem du lebest / wunderbar heisst / das ist sein erster Titul.

Zum andern heisset Er Rath / darumb / daß Er niemand verlässt in diesem seinem wunderlichen Reich. Wenn die Noth groß ist / ist Rath thewer. Wer den Trost weist / wenn alles verdorben / Kasten vnd Taschen leer / vnd die Noth vnd Gefahr überhand genommen / der ist vnd heisst ein guter Rath. Ein solcher Rath ist Christus / wie er zuvor gesprochen hat durch Esaiam am 50. Cap.Esa. 50, 4. Der HERR hat mir eine gelehrte Zunge gegeben / daß ich wisse mit den Müden zu rechter Zeit zu reden. Das Wort / dadurch wir Christen im Leyden getröstet werden / das ist der Rath Christi; der will nicht / daß wir deß Leydens stracks loß werden / sondern lässet die seinen ohne leibliche Krafft vnter dem Leyden bleiben / doch verlässt Er vns nicht / sondern gibt Rath vnd Verstand / wie wir vns vnterm Leyden halten sollen. Darumb höret Glaub dazu / daß Christus dein Rath sey. Dann Christus kompt mit seinem Rath / wann kein Hülff für Augen ist / vnd weiset dich auff das vnsichtbare. Wer kan da bestehen / so kein Glaub da ist? Der Glaube muß sich an das Wort halten / damit Christus seine in allerley Trübsal angefochtene Christen tröstet. Wenn nun kein Mensch helffen noch rathen kan / vnd kein Trost auff Erden erscheinet / was solstu denn thun? Gedencke an deinen Jesum / der heisst Wunderbar vnd Rath. Es kan jhm nichts so bund fürkommen / Er weiß noch Rath.

Der dritte Titul ist Krafft. Rath ohne Krafft seyn nur Wort. Menschen können offtrathen / aber nicht helffen. Damit ist vns aber nicht gedienet. Im Creutz haben wir nicht genug am Rath vnd Worten / wir müssen auch endlich gewinnen / vnd herauß gerissen werden. Christus kan nicht allein rathen / sondern auch helffen / vnd hat Nachdruck / denn Er heisst Krafft. Das beweiset Er erstlich damit / daß er seinem Evangelischen Trost in allen

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[83/0103] Darumb merckestu / daß es dir seltzam gehe / so gedencke daran / daß dein Fürst / vnter welchem du lebest / wunderbar heisst / das ist sein erster Titul. Zum andern heisset Er Rath / darumb / daß Er niemand verlässt in diesem seinem wunderlichen Reich. Wenn die Noth groß ist / ist Rath thewer. Wer den Trost weist / wenn alles verdorben / Kasten vnd Taschen leer / vnd die Noth vnd Gefahr überhand genommen / der ist vnd heisst ein guter Rath. Ein solcher Rath ist Christus / wie er zuvor gesprochen hat durch Esaiam am 50. Cap. Der HERR hat mir eine gelehrte Zunge gegeben / daß ich wisse mit den Müden zu rechter Zeit zu reden. Das Wort / dadurch wir Christen im Leyden getröstet werden / das ist der Rath Christi; der will nicht / daß wir deß Leydens stracks loß werden / sondern lässet die seinen ohne leibliche Krafft vnter dem Leyden bleiben / doch verlässt Er vns nicht / sondern gibt Rath vnd Verstand / wie wir vns vnterm Leyden halten sollen. Darumb höret Glaub dazu / daß Christus dein Rath sey. Dann Christus kompt mit seinem Rath / wann kein Hülff für Augen ist / vnd weiset dich auff das vnsichtbare. Wer kan da bestehen / so kein Glaub da ist? Der Glaube muß sich an das Wort halten / damit Christus seine in allerley Trübsal angefochtene Christen tröstet. Wenn nun kein Mensch helffen noch rathen kan / vnd kein Trost auff Erden erscheinet / was solstu denn thun? Gedencke an deinen Jesum / der heisst Wunderbar vnd Rath. Es kan jhm nichts so bund fürkommen / Er weiß noch Rath. Esa. 50, 4. Der dritte Titul ist Krafft. Rath ohne Krafft seyn nur Wort. Menschen können offtrathen / aber nicht helffen. Damit ist vns aber nicht gedienet. Im Creutz haben wir nicht genug am Rath vnd Worten / wir müssen auch endlich gewinnen / vnd herauß gerissen werden. Christus kan nicht allein rathen / sondern auch helffen / vnd hat Nachdruck / denn Er heisst Krafft. Das beweiset Er erstlich damit / daß er seinem Evangelischen Trost in allen

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 83. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/103>, abgerufen am 21.11.2024.