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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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gegen vns gesinnet. Seine Vnterthanen seyn schwach vnd gebrechlich / Er ist nicht hart / sondern allezeit Vatter / vnd wie im 48. Psal. 48, 15.Psalm geschrieben stehet: GOtt ist vnser GOtt jmmer vnd ewiglich / Er führet vns wie die Jugend: das ist / Er führet vns nicht als ein Tyrann vnd Stockmeister / sondern wie Vatter vnd Mutter ein Kind auffziehen / gnädiglich vnd vmbsonst. Wie nun ein Vatter oder eine Mutter gegen jhr Kind gesinnet / also ist auch vnser König gegen vns gesinnet / jmmer vnd ewiglich. Ein Vatter zeuget nicht allein Kinder / sondern nehret / kleidet vnd schützet sie auch / Er versorget sie / vnd bereitet jhnen ein Erbe / er lehret vnd züchtiget sie / er duldet viel an jhnen / vnd wirfft sie nicht weg / ob sie schon schwach / vnrein vnd grindig. Dabey erkenne das Gemüth deines ewigen Vatters / Er macht dich nicht allein zu seinem Kinde / sondern nehret vnd versorget dich / Er bescheret dir ein Erb / vnd nach dem der Vatter ist / nach dem ist auch das Erbe. Der Vatter ist ein himlischer Vatter / vnd ein ewiger Vatter / so ist auch das Erbe himlisch vnd ewig. Sündigen wir / so züchtiget er vns vätterlich / wirfft vns aber nicht von sich. Diß gibt den allersüssesten Trost / wann ich sagen kan: Ach ich bin deß Kindlein Jesus allerliebstes Kind; ja gewißlich ich bin deß Kindlein Jesus allerliebstes Kind. Lebe ich / so versorget er mich; sterbe ich / so fahre ich in die Hände vnd in den Schoß meines allerliebsten Vatters. So lang das Hertz diß weiß / kan vns kein Vnglück überwältigen: so es aber diß nicht weiß / kan es nicht recht frölich werden / wann es auch von aller Weltfrewde überschwemmet würde.

Zum sechsten vnd letzten heisset vnser König ein Friedfürst. Diß folget auffs vorige. Denn daher kompt Friede in vnser Hertz / daß wir vns für Kinder / vnd GOTT für einen ewigen / starcken / mächtigen Vatter erkennen / vnd fühlen. Nicht hats die Meynung / daß die Christen hie auff Erden allzeit im guten Wolstand leben; Solte das seyn / wo würden diese Titul vnsers Königs bleiben: Wunderbar / Rath / Krafft? Vnser König schaffet Friede in-

gegen vns gesinnet. Seine Vnterthanen seyn schwach vnd gebrechlich / Er ist nicht hart / sondern allezeit Vatter / vnd wie im 48. Psal. 48, 15.Psalm geschrieben stehet: GOtt ist vnser GOtt jmmer vnd ewiglich / Er führet vns wie die Jugend: das ist / Er führet vns nicht als ein Tyrann vnd Stockmeister / sondern wie Vatter vnd Mutter ein Kind auffziehen / gnädiglich vnd vmbsonst. Wie nun ein Vatter oder eine Mutter gegen jhr Kind gesinnet / also ist auch vnser König gegen vns gesinnet / jmmer vnd ewiglich. Ein Vatter zeuget nicht allein Kinder / sondern nehret / kleidet vnd schützet sie auch / Er versorget sie / vnd bereitet jhnen ein Erbe / er lehret vnd züchtiget sie / er duldet viel an jhnen / vnd wirfft sie nicht weg / ob sie schon schwach / vnrein vnd grindig. Dabey erkenne das Gemüth deines ewigen Vatters / Er macht dich nicht allein zu seinem Kinde / sondern nehret vnd versorget dich / Er bescheret dir ein Erb / vnd nach dem der Vatter ist / nach dem ist auch das Erbe. Der Vatter ist ein himlischer Vatter / vnd ein ewiger Vatter / so ist auch das Erbe himlisch vnd ewig. Sündigen wir / so züchtiget er vns vätterlich / wirfft vns aber nicht von sich. Diß gibt den allersüssesten Trost / wann ich sagen kan: Ach ich bin deß Kindlein Jesus allerliebstes Kind; ja gewißlich ich bin deß Kindlein Jesus allerliebstes Kind. Lebe ich / so versorget er mich; sterbe ich / so fahre ich in die Hände vnd in den Schoß meines allerliebsten Vatters. So lang das Hertz diß weiß / kan vns kein Vnglück überwältigen: so es aber diß nicht weiß / kan es nicht recht frölich werden / wann es auch von aller Weltfrewde überschwemmet würde.

Zum sechsten vnd letzten heisset vnser König ein Friedfürst. Diß folget auffs vorige. Denn daher kompt Friede in vnser Hertz / daß wir vns für Kinder / vnd GOTT für einen ewigen / starcken / mächtigen Vatter erkennen / vnd fühlen. Nicht hats die Meynung / daß die Christen hie auff Erden allzeit im guten Wolstand leben; Solte das seyn / wo würden diese Titul vnsers Königs bleiben: Wunderbar / Rath / Krafft? Vnser König schaffet Friede in-

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[86/0106] gegen vns gesinnet. Seine Vnterthanen seyn schwach vnd gebrechlich / Er ist nicht hart / sondern allezeit Vatter / vnd wie im 48. Psalm geschrieben stehet: GOtt ist vnser GOtt jmmer vnd ewiglich / Er führet vns wie die Jugend: das ist / Er führet vns nicht als ein Tyrann vnd Stockmeister / sondern wie Vatter vnd Mutter ein Kind auffziehen / gnädiglich vnd vmbsonst. Wie nun ein Vatter oder eine Mutter gegen jhr Kind gesinnet / also ist auch vnser König gegen vns gesinnet / jmmer vnd ewiglich. Ein Vatter zeuget nicht allein Kinder / sondern nehret / kleidet vnd schützet sie auch / Er versorget sie / vnd bereitet jhnen ein Erbe / er lehret vnd züchtiget sie / er duldet viel an jhnen / vnd wirfft sie nicht weg / ob sie schon schwach / vnrein vnd grindig. Dabey erkenne das Gemüth deines ewigen Vatters / Er macht dich nicht allein zu seinem Kinde / sondern nehret vnd versorget dich / Er bescheret dir ein Erb / vnd nach dem der Vatter ist / nach dem ist auch das Erbe. Der Vatter ist ein himlischer Vatter / vnd ein ewiger Vatter / so ist auch das Erbe himlisch vnd ewig. Sündigen wir / so züchtiget er vns vätterlich / wirfft vns aber nicht von sich. Diß gibt den allersüssesten Trost / wann ich sagen kan: Ach ich bin deß Kindlein Jesus allerliebstes Kind; ja gewißlich ich bin deß Kindlein Jesus allerliebstes Kind. Lebe ich / so versorget er mich; sterbe ich / so fahre ich in die Hände vnd in den Schoß meines allerliebsten Vatters. So lang das Hertz diß weiß / kan vns kein Vnglück überwältigen: so es aber diß nicht weiß / kan es nicht recht frölich werden / wann es auch von aller Weltfrewde überschwemmet würde. Psal. 48, 15. Zum sechsten vnd letzten heisset vnser König ein Friedfürst. Diß folget auffs vorige. Denn daher kompt Friede in vnser Hertz / daß wir vns für Kinder / vnd GOTT für einen ewigen / starcken / mächtigen Vatter erkennen / vnd fühlen. Nicht hats die Meynung / daß die Christen hie auff Erden allzeit im guten Wolstand leben; Solte das seyn / wo würden diese Titul vnsers Königs bleiben: Wunderbar / Rath / Krafft? Vnser König schaffet Friede in-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 86. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/106>, abgerufen am 21.11.2024.