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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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pheten haben ewre Vätter nicht verfolget / vnd sie getödtet / die da zuvor verkündigten die Zukunfft dieses Gerechten / welches jhr nun Verräther vnd Mörder worden seyd? Ihr habt das Gesetz empfangen durch der Engel Geschäffte / vnd habts nicht gehalten.

Das war hart geredet. Was sagen die Widersacher dazu?V. 54. An statt daß sie hätten sollen jhren Gegenbericht einbringen / wurden sie voll Grimms. Denn es gieng jhnen durchs Hertz / daher bissen sie die Zähne zusammen über Stephanum.

Was solte nun der getrewe Zeuge Christi machen? Er sihetV. 55. 56. sich stehen mitten vnter einem hauffen grimmiger Bähren / so kan er nichts anders / er richtet seine Augen gen Himmel / wirfft sein Vertrawen auff JEsum / vmb welches Ruhm vnd Ehr es jhm allein zu thun war. In dem er also auff gen Himmel sahe / voll heiliges Geistes / sihet er die Herrligkeit Gottes / vnd JEsum stehen zur Rechten Gottes / vnd spricht: Sihe / ich sehe den Himmel offen / vnd deß Menschen Sohn zur Rechten Gottes stehen. Man soll nicht meynen / daß Stephanus dieses nur in einem blossen Bilde gesehen / wie sonsten den Propheten offt in Bildnüssen Gesichte fürgebracht; sondern wie Christus nachmals dem Paulo leiblich vnd sichtbar erschienen / so hat er sich auch hie seinem trewen Zeugen sichtbarlich sehen lassen / sampt seiner grossen Herrligkeit. Diese Gnade ist Stephano / als dem ersten Martyrer Newen Testaments wiederfahren / daß er vnd nach jhm alle Martyrer gestärcket würden / desto getroster Jesum zu bekennen / vnd demselben im Leben vnd Todt anzuhangen.

Was gewinnet aber dieser getrewe Freund Christi damit / daß er diese Erscheinung offentlich für den Ohren der Widerwertigen erzehlen darff? Es ist die Rechnung leicht zu machen. Seynd sie vorhin nicht grimmig / so werden sie allererst grimmig / bitter vnd böß / schreyen laut / vnd halten jhre Ohren zu / stürmen ein-

pheten haben ewre Vätter nicht verfolget / vnd sie getödtet / die da zuvor verkündigten die Zukunfft dieses Gerechten / welches jhr nun Verräther vnd Mörder worden seyd? Ihr habt das Gesetz empfangen durch der Engel Geschäffte / vnd habts nicht gehalten.

Das war hart geredet. Was sagen die Widersacher dazu?V. 54. An statt daß sie hätten sollen jhren Gegenbericht einbringen / wurden sie voll Grimms. Denn es gieng jhnen durchs Hertz / daher bissen sie die Zähne zusammen über Stephanum.

Was solte nun der getrewe Zeuge Christi machen? Er sihetV. 55. 56. sich stehen mitten vnter einem hauffen grimmiger Bähren / so kan er nichts anders / er richtet seine Augen gen Himmel / wirfft sein Vertrawen auff JEsum / vmb welches Ruhm vnd Ehr es jhm allein zu thun war. In dem er also auff gen Himmel sahe / voll heiliges Geistes / sihet er die Herrligkeit Gottes / vnd JEsum stehen zur Rechten Gottes / vnd spricht: Sihe / ich sehe den Himmel offen / vnd deß Menschen Sohn zur Rechten Gottes stehen. Man soll nicht meynen / daß Stephanus dieses nur in einem blossen Bilde gesehen / wie sonsten den Propheten offt in Bildnüssen Gesichte fürgebracht; sondern wie Christus nachmals dem Paulo leiblich vnd sichtbar erschienen / so hat er sich auch hie seinem trewen Zeugen sichtbarlich sehen lassen / sampt seiner grossen Herrligkeit. Diese Gnade ist Stephano / als dem ersten Martyrer Newen Testaments wiederfahren / daß er vnd nach jhm alle Martyrer gestärcket würden / desto getroster Jesum zu bekennen / vnd demselben im Leben vnd Todt anzuhangen.

Was gewinnet aber dieser getrewe Freund Christi damit / daß er diese Erscheinung offentlich für den Ohren der Widerwertigen erzehlen darff? Es ist die Rechnung leicht zu machen. Seynd sie vorhin nicht grimmig / so werden sie allererst grimmig / bitter vnd böß / schreyen laut / vnd halten jhre Ohren zu / stürmen ein-

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[103/0123] pheten haben ewre Vätter nicht verfolget / vnd sie getödtet / die da zuvor verkündigten die Zukunfft dieses Gerechten / welches jhr nun Verräther vnd Mörder worden seyd? Ihr habt das Gesetz empfangen durch der Engel Geschäffte / vnd habts nicht gehalten. Das war hart geredet. Was sagen die Widersacher dazu? An statt daß sie hätten sollen jhren Gegenbericht einbringen / wurden sie voll Grimms. Denn es gieng jhnen durchs Hertz / daher bissen sie die Zähne zusammen über Stephanum. V. 54. Was solte nun der getrewe Zeuge Christi machen? Er sihet sich stehen mitten vnter einem hauffen grimmiger Bähren / so kan er nichts anders / er richtet seine Augen gen Himmel / wirfft sein Vertrawen auff JEsum / vmb welches Ruhm vnd Ehr es jhm allein zu thun war. In dem er also auff gen Himmel sahe / voll heiliges Geistes / sihet er die Herrligkeit Gottes / vnd JEsum stehen zur Rechten Gottes / vnd spricht: Sihe / ich sehe den Himmel offen / vnd deß Menschen Sohn zur Rechten Gottes stehen. Man soll nicht meynen / daß Stephanus dieses nur in einem blossen Bilde gesehen / wie sonsten den Propheten offt in Bildnüssen Gesichte fürgebracht; sondern wie Christus nachmals dem Paulo leiblich vnd sichtbar erschienen / so hat er sich auch hie seinem trewen Zeugen sichtbarlich sehen lassen / sampt seiner grossen Herrligkeit. Diese Gnade ist Stephano / als dem ersten Martyrer Newen Testaments wiederfahren / daß er vnd nach jhm alle Martyrer gestärcket würden / desto getroster Jesum zu bekennen / vnd demselben im Leben vnd Todt anzuhangen. V. 55. 56. Was gewinnet aber dieser getrewe Freund Christi damit / daß er diese Erscheinung offentlich für den Ohren der Widerwertigen erzehlen darff? Es ist die Rechnung leicht zu machen. Seynd sie vorhin nicht grimmig / so werden sie allererst grimmig / bitter vnd böß / schreyen laut / vnd halten jhre Ohren zu / stürmen ein-

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 103. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/123>, abgerufen am 21.11.2024.