Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

nennen Wercke der Natur / aber was hilffts / man muß ein Werck nicht nach dem eusserlichen ansehen richten / sondern auff den Grund sehen. Der Grund aber bey den Heyden ist Finsternüß gewesen / denn jhr Hertz vnd Seel ist verfinstert. Hernach seynd auch rechte Wercke der Finsternüß die Wercke der Christen / die nicht im Glauben nach Gottes Willen geschehen. Erstlich darumb / weil sie herfliessen auß einem blinden Dunckel deß Hertzen / denn das muß man mercken / was Liecht ist / das geschihet nach Gottes Willen / der ein Liecht in seinem Wort vnd in dem heiligen Leben Christi angezündet hat / was aber nach dem Fleisch geschicht / vnd nach vnserm Gutdüncken / das ist Finsternüß. Es ist die Sünde ein Werck der Finsternüß / auch darumb weil sie vom Teuffel angestifftet wird. Denn wie Christus ist ein HERR vnd Regent deß Liechtes: Also regieret der Satan über die Finsternüß / das solt der Sünder wol nicht glauben / wann er nach dem Willen seines Fleisches lebet / daß er vom Satan solt beritten vnd geführet werden; Aber was sagt Paulus? 2. Cor. 4. Bey den Vnglaubigen2. Cor. 4, 4. hat der Gott dieser Welt die Sinne verblendet / daß sie nicht sehen das helle Liecht von der Klarheit Christi. Es leuchtet ja Christus in seinem Wort vnd Leben so hell vnd klar / daß es einen erleuchteten Menschen wunder nimpt / wie ein Mensch / der Gottes Wort höret / gleichwol noch möge die Finsternüß lieb haben; Aber was macht das? Der Gott dieser Welt / der Fürst der Finsternüß / hat der Vnglaubigen Sinne also verblendet / daß sie das weisse vom schwartzen nicht können vnterscheiden. Ein solch Bekäntnüß thut Christus von seiner Feinde Boßheit: Vatter / sie wissen nicht was sie thun. Wüste derJoh. 3, 20. Weltmensch was er thäte / er thäts nimmermehr. Zum dritten ist Sünde ein Werck der Finsternüß / dieweil es nicht ans Liecht will / eben wie vnser erste Eltern nach dem Sündenfall für GOtt flohen / vnd durfften sich nicht sehen lassen / Joh. 3. Wer arges

nennen Wercke der Natur / aber was hilffts / man muß ein Werck nicht nach dem eusserlichen ansehen richten / sondern auff den Grund sehen. Der Grund aber bey den Heyden ist Finsternüß gewesen / denn jhr Hertz vnd Seel ist verfinstert. Hernach seynd auch rechte Wercke der Finsternüß die Wercke der Christen / die nicht im Glauben nach Gottes Willen geschehen. Erstlich darumb / weil sie herfliessen auß einem blinden Dunckel deß Hertzen / denn das muß man mercken / was Liecht ist / das geschihet nach Gottes Willen / der ein Liecht in seinem Wort vnd in dem heiligen Leben Christi angezündet hat / was aber nach dem Fleisch geschicht / vnd nach vnserm Gutdüncken / das ist Finsternüß. Es ist die Sünde ein Werck der Finsternüß / auch darumb weil sie vom Teuffel angestifftet wird. Denn wie Christus ist ein HERR vnd Regent deß Liechtes: Also regieret der Satan über die Finsternüß / das solt der Sünder wol nicht glauben / wann er nach dem Willen seines Fleisches lebet / daß er vom Satan solt beritten vnd geführet werden; Aber was sagt Paulus? 2. Cor. 4. Bey den Vnglaubigen2. Cor. 4, 4. hat der Gott dieser Welt die Sinne verblendet / daß sie nicht sehen das helle Liecht von der Klarheit Christi. Es leuchtet ja Christus in seinem Wort vnd Leben so hell vnd klar / daß es einen erleuchteten Menschen wunder nimpt / wie ein Mensch / der Gottes Wort höret / gleichwol noch möge die Finsternüß lieb haben; Aber was macht das? Der Gott dieser Welt / der Fürst der Finsternüß / hat der Vnglaubigen Sinne also verblendet / daß sie das weisse vom schwartzen nicht können vnterscheiden. Ein solch Bekäntnüß thut Christus von seiner Feinde Boßheit: Vatter / sie wissen nicht was sie thun. Wüste derJoh. 3, 20. Weltmensch was er thäte / er thäts nimmermehr. Zum dritten ist Sünde ein Werck der Finsternüß / dieweil es nicht ans Liecht will / eben wie vnser erste Eltern nach dem Sündenfall für GOtt flohen / vnd durfften sich nicht sehen lassen / Joh. 3. Wer arges

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0031" n="11"/>
nennen Wercke der Natur / aber was hilffts / man muß ein Werck nicht nach dem                      eusserlichen ansehen richten / sondern auff den Grund sehen. Der Grund aber bey                      den Heyden ist Finsternüß gewesen / denn jhr Hertz vnd Seel ist verfinstert.                      Hernach seynd auch rechte Wercke der Finsternüß die Wercke der Christen / die                      nicht im Glauben nach Gottes Willen geschehen. Erstlich darumb / weil sie                      herfliessen auß einem blinden Dunckel deß Hertzen / denn das muß man mercken /                      was Liecht ist / das geschihet nach Gottes Willen / der ein Liecht in seinem                      Wort vnd in dem heiligen Leben Christi angezündet hat / was aber nach dem                      Fleisch geschicht / vnd nach vnserm Gutdüncken / das ist Finsternüß. Es ist die                      Sünde ein Werck der Finsternüß / auch darumb weil sie vom Teuffel angestifftet                      wird. Denn wie Christus ist ein HERR vnd Regent deß Liechtes: Also regieret der                      Satan über die Finsternüß / das solt der Sünder wol nicht glauben / wann er nach                      dem Willen seines Fleisches lebet / daß er vom Satan solt beritten vnd geführet                      werden; Aber was sagt Paulus? 2. Cor. 4. Bey den Vnglaubigen<note place="right">2. Cor. 4, 4.</note> hat der Gott dieser Welt die Sinne                      verblendet / daß sie nicht sehen das helle Liecht von der Klarheit Christi. Es                      leuchtet ja Christus in seinem Wort vnd Leben so hell vnd klar / daß es einen                      erleuchteten Menschen wunder nimpt / wie ein Mensch / der Gottes Wort höret /                      gleichwol noch möge die Finsternüß lieb haben; Aber was macht das? Der Gott                      dieser Welt / der Fürst der Finsternüß / hat der Vnglaubigen Sinne also                      verblendet / daß sie das weisse vom schwartzen nicht können vnterscheiden. Ein                      solch Bekäntnüß thut Christus von seiner Feinde Boßheit: Vatter / sie wissen                      nicht was sie thun. Wüste der<note place="right">Joh. 3, 20.</note>                      Weltmensch was er thäte / er thäts nimmermehr. Zum dritten ist Sünde ein Werck                      der Finsternüß / dieweil es nicht ans Liecht will / eben wie vnser erste Eltern                      nach dem Sündenfall für GOtt flohen / vnd durfften sich nicht sehen lassen /                      Joh. 3. Wer arges
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[11/0031] nennen Wercke der Natur / aber was hilffts / man muß ein Werck nicht nach dem eusserlichen ansehen richten / sondern auff den Grund sehen. Der Grund aber bey den Heyden ist Finsternüß gewesen / denn jhr Hertz vnd Seel ist verfinstert. Hernach seynd auch rechte Wercke der Finsternüß die Wercke der Christen / die nicht im Glauben nach Gottes Willen geschehen. Erstlich darumb / weil sie herfliessen auß einem blinden Dunckel deß Hertzen / denn das muß man mercken / was Liecht ist / das geschihet nach Gottes Willen / der ein Liecht in seinem Wort vnd in dem heiligen Leben Christi angezündet hat / was aber nach dem Fleisch geschicht / vnd nach vnserm Gutdüncken / das ist Finsternüß. Es ist die Sünde ein Werck der Finsternüß / auch darumb weil sie vom Teuffel angestifftet wird. Denn wie Christus ist ein HERR vnd Regent deß Liechtes: Also regieret der Satan über die Finsternüß / das solt der Sünder wol nicht glauben / wann er nach dem Willen seines Fleisches lebet / daß er vom Satan solt beritten vnd geführet werden; Aber was sagt Paulus? 2. Cor. 4. Bey den Vnglaubigen hat der Gott dieser Welt die Sinne verblendet / daß sie nicht sehen das helle Liecht von der Klarheit Christi. Es leuchtet ja Christus in seinem Wort vnd Leben so hell vnd klar / daß es einen erleuchteten Menschen wunder nimpt / wie ein Mensch / der Gottes Wort höret / gleichwol noch möge die Finsternüß lieb haben; Aber was macht das? Der Gott dieser Welt / der Fürst der Finsternüß / hat der Vnglaubigen Sinne also verblendet / daß sie das weisse vom schwartzen nicht können vnterscheiden. Ein solch Bekäntnüß thut Christus von seiner Feinde Boßheit: Vatter / sie wissen nicht was sie thun. Wüste der Weltmensch was er thäte / er thäts nimmermehr. Zum dritten ist Sünde ein Werck der Finsternüß / dieweil es nicht ans Liecht will / eben wie vnser erste Eltern nach dem Sündenfall für GOtt flohen / vnd durfften sich nicht sehen lassen / Joh. 3. Wer arges 2. Cor. 4, 4. Joh. 3, 20.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/31
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/31>, abgerufen am 23.11.2024.