Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.sichert / der inwendige Mensch ist fein geschmückt / vnd bleibet der Friede Gottes in seiner Regierung. Dieses sollen wir also anhören / daß wir willig seyn / folge zu leisten. Der Apostel treibet vns nicht durch Gebott / sondern mit lieblichen Worten vermahnet er. GOtt will nicht haben eine gezwungene Liebe. Daß wir aber freywillig folgen / ist wichtig genug / so wir betrachten die Hoheit vnsers Beruffs / welche so fürtrefflich / daß sie nicht zur gnüge kan betrachtet werden. Das ist aber vnser Beruff / daß GOtt vns beruffen hat zu seinem Frieden / in dem einigen Leibe seines Sohns Christi JEsu. Daher kompt dieser Titul zu vns / daß wir heissen Außerwehlte Gottes Heiligen vnd Geliebte. Seynd wir denn darumb zur heiligen Gemeinschafft Christi vnd aller Außerwehlten beruffen / daß der Friede Gottes in vns regiere / wirds sich nicht gebüren / vndanckbarer weise den Frieden Gottes auß vnserm Hertzen zu vertreiben. Wollen wir aber darumb nicht dem Frieden das Regiment gönnen / daß wir GOtt danckbar seyn / welches doch ferne von vns sey. Solten wir doch zum Regiment deß Friedens lust haben / vmb vnsers eignen besten willen. Denn was ist wol das beste; Ruhe vnd Fried im Hertzen haben / oder Vnruhe vnd Vnfried? Wenn schon einer nichts als Wunder vnd Vnruhe in seinem Kopffe hat / muß er doch bekennen / das es viel besser ist / wenn er ein fein geruhiges stilles Gemüth hat / als wann er vnruhig ist. Darumb außerwehlte Christen / lasset fürs erst herrschen den Frieden Gottes in euch / durch den frewdigen Glauben zu GOtt / daß jhr suchet euch jnniglich zu ergetzen an Gott vnd seinem Worte. Lasset das Wort Christi vnter euch reichlich wohnen / in aller Weißheit. Lehret vnd vermahnet euch selbst / mit Psalmen vnd Lobgesängen / vnd geistlichen lieblichen Liedern / vnd singet dem HERRN in ewrem Hertzen. Vnd alles was jhr thut / mit Worten oder mit sichert / der inwendige Mensch ist fein geschmückt / vnd bleibet der Friede Gottes in seiner Regierung. Dieses sollen wir also anhören / daß wir willig seyn / folge zu leisten. Der Apostel treibet vns nicht durch Gebott / sondern mit lieblichen Worten vermahnet er. GOtt will nicht haben eine gezwungene Liebe. Daß wir aber freywillig folgen / ist wichtig genug / so wir betrachten die Hoheit vnsers Beruffs / welche so fürtrefflich / daß sie nicht zur gnüge kan betrachtet werden. Das ist aber vnser Beruff / daß GOtt vns beruffen hat zu seinem Frieden / in dem einigen Leibe seines Sohns Christi JEsu. Daher kompt dieser Titul zu vns / daß wir heissen Außerwehlte Gottes Heiligen vnd Geliebte. Seynd wir denn darumb zur heiligen Gemeinschafft Christi vnd aller Außerwehlten beruffen / daß der Friede Gottes in vns regiere / wirds sich nicht gebüren / vndanckbarer weise den Frieden Gottes auß vnserm Hertzen zu vertreiben. Wollen wir aber darumb nicht dem Frieden das Regiment gönnen / daß wir GOtt danckbar seyn / welches doch ferne von vns sey. Solten wir doch zum Regiment deß Friedens lust haben / vmb vnsers eignen besten willen. Denn was ist wol das beste; Ruhe vnd Fried im Hertzen haben / oder Vnruhe vnd Vnfried? Wenn schon einer nichts als Wunder vnd Vnruhe in seinem Kopffe hat / muß er doch bekennen / das es viel besser ist / wenn er ein fein geruhiges stilles Gemüth hat / als wann er vnruhig ist. Darumb außerwehlte Christen / lasset fürs erst herrschen den Frieden Gottes in euch / durch den frewdigen Glauben zu GOtt / daß jhr suchet euch jnniglich zu ergetzen an Gott vnd seinem Worte. Lasset das Wort Christi vnter euch reichlich wohnen / in aller Weißheit. Lehret vnd vermahnet euch selbst / mit Psalmen vnd Lobgesängen / vnd geistlichen lieblichen Liedern / vnd singet dem HERRN in ewrem Hertzen. Vnd alles was jhr thut / mit Worten oder mit <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0340" n="320"/> sichert / der inwendige Mensch ist fein geschmückt / vnd bleibet der Friede Gottes in seiner Regierung.</p> <note place="left">Invitatio ad praxin.</note> <p>Dieses sollen wir also anhören / daß wir willig seyn / folge zu leisten. Der Apostel treibet vns nicht durch Gebott / sondern mit lieblichen Worten vermahnet er. GOtt will nicht haben eine gezwungene Liebe. Daß wir aber freywillig folgen / ist wichtig genug / so wir betrachten die Hoheit vnsers Beruffs / welche so fürtrefflich / daß sie nicht zur gnüge kan betrachtet werden. Das ist aber vnser Beruff / daß GOtt vns beruffen hat zu seinem Frieden / in dem einigen Leibe seines Sohns Christi JEsu. Daher kompt dieser Titul zu vns / daß wir heissen Außerwehlte Gottes Heiligen vnd Geliebte. Seynd wir denn darumb zur heiligen Gemeinschafft Christi vnd aller Außerwehlten beruffen / daß der Friede Gottes in vns regiere / wirds sich nicht gebüren / vndanckbarer weise den Frieden Gottes auß vnserm Hertzen zu vertreiben.</p> <p>Wollen wir aber darumb nicht dem Frieden das Regiment gönnen / daß wir GOtt danckbar seyn / welches doch ferne von vns sey. Solten wir doch zum Regiment deß Friedens lust haben / vmb vnsers eignen besten willen. Denn was ist wol das beste; Ruhe vnd Fried im Hertzen haben / oder Vnruhe vnd Vnfried? Wenn schon einer nichts als Wunder vnd Vnruhe in seinem Kopffe hat / muß er doch bekennen / das es viel besser ist / wenn er ein fein geruhiges stilles Gemüth hat / als wann er vnruhig ist.</p> <p>Darumb außerwehlte Christen / lasset fürs erst herrschen den Frieden Gottes in euch / durch den frewdigen Glauben zu GOtt / daß jhr suchet euch jnniglich zu ergetzen an Gott vnd seinem Worte. Lasset das Wort Christi vnter euch reichlich wohnen / in aller Weißheit. Lehret vnd vermahnet euch selbst / mit Psalmen vnd Lobgesängen / vnd geistlichen lieblichen Liedern / vnd singet dem HERRN in ewrem Hertzen. Vnd alles was jhr thut / mit Worten oder mit </p> </div> </body> </text> </TEI> [320/0340]
sichert / der inwendige Mensch ist fein geschmückt / vnd bleibet der Friede Gottes in seiner Regierung.
Dieses sollen wir also anhören / daß wir willig seyn / folge zu leisten. Der Apostel treibet vns nicht durch Gebott / sondern mit lieblichen Worten vermahnet er. GOtt will nicht haben eine gezwungene Liebe. Daß wir aber freywillig folgen / ist wichtig genug / so wir betrachten die Hoheit vnsers Beruffs / welche so fürtrefflich / daß sie nicht zur gnüge kan betrachtet werden. Das ist aber vnser Beruff / daß GOtt vns beruffen hat zu seinem Frieden / in dem einigen Leibe seines Sohns Christi JEsu. Daher kompt dieser Titul zu vns / daß wir heissen Außerwehlte Gottes Heiligen vnd Geliebte. Seynd wir denn darumb zur heiligen Gemeinschafft Christi vnd aller Außerwehlten beruffen / daß der Friede Gottes in vns regiere / wirds sich nicht gebüren / vndanckbarer weise den Frieden Gottes auß vnserm Hertzen zu vertreiben.
Wollen wir aber darumb nicht dem Frieden das Regiment gönnen / daß wir GOtt danckbar seyn / welches doch ferne von vns sey. Solten wir doch zum Regiment deß Friedens lust haben / vmb vnsers eignen besten willen. Denn was ist wol das beste; Ruhe vnd Fried im Hertzen haben / oder Vnruhe vnd Vnfried? Wenn schon einer nichts als Wunder vnd Vnruhe in seinem Kopffe hat / muß er doch bekennen / das es viel besser ist / wenn er ein fein geruhiges stilles Gemüth hat / als wann er vnruhig ist.
Darumb außerwehlte Christen / lasset fürs erst herrschen den Frieden Gottes in euch / durch den frewdigen Glauben zu GOtt / daß jhr suchet euch jnniglich zu ergetzen an Gott vnd seinem Worte. Lasset das Wort Christi vnter euch reichlich wohnen / in aller Weißheit. Lehret vnd vermahnet euch selbst / mit Psalmen vnd Lobgesängen / vnd geistlichen lieblichen Liedern / vnd singet dem HERRN in ewrem Hertzen. Vnd alles was jhr thut / mit Worten oder mit
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