Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.solte leiden / vnd der erste seyn auß der Aufferstehung von den Todten / vnd verkündigen ein Liecht dem Volck vnd den Heyden; in der Geschicht am 26. Ein frommer Christ erinnere sich / was er auß den Schrifften Altes Testaments / von der Person vnd Ampt Christi gehöret / deßgleichen von seinem Reich / das er auch vnter die Heyden führen solte; wann solches gegen die Schrifft Newes Testaments gehalten wird / wer wolt sagen / es wäre nur Menschentand? Man betrachte die Weitläufftigkeit vnd Hoheit der Lehre vnd der Geheimnüssen / die in heiliger Schrifft fürgetragen werden / vnd bedencke / wie es müglich sey / daß so viele Zeugen von anbegin zu vnterschiedlichen Zeiten vnd orten / von so hoher Weißheit so einträchtig predigen könten / so es nicht den Menschen feind vnd Lügen wäre. Ein ander Exempel der Einträchtigkeit in der Lehre / findet man vnter den Aposteln. Im 68. Psalm stchet: Der HERRPs. 68, 12. 13. gibt das Wort mit grossen Schaaren Evangelisten / die Könige der Heerschaaren sind vnter einander Freunde. Wann der eine im Osten / der ander im Abend gelehret / vnd durch die gantze Welt zerstrewet / haben sie doch einerley gelehret. Ein Geist war es / der sie lehret / vnd der durch sie redet. Insonderheit hat man sich zu verwundern über Paulum / der ein Ertzfeind Christi gewesen / nachmals da er bekehret ward durch eine wunderliche vnd herrliche Erscheinung / fieng er alsbald an zu predigen / nicht allein zu Damasco / sondern weiter vnter die Heydenschafft / hatte sich aber noch nie mit den Aposteln beredet / oder von jhnen vnterweisen lassen / vnd predigte doch eben / was die Apostel predigten / vnd führte auff denselben Grund der Propheten / darauff die Apostel führeten. Davon liß das erste vnd andere Capitel an die Galater / darinnen Paulus den Anfang vnd Fortgang seines PredigamptsGal. 1. & 2. beschrieben. Die Evangelien vnd Episteln seyn nicht an einem Ort vnd Zeit geschrieben / vnd stimmen doch zusammen einmütiglich / das kan ja nicht eitel Lügenwerck seyn. solte leiden / vnd der erste seyn auß der Aufferstehung von den Todten / vnd verkündigen ein Liecht dem Volck vnd den Heyden; in der Geschicht am 26. Ein from̃er Christ erinnere sich / was er auß den Schrifften Altes Testaments / von der Person vnd Ampt Christi gehöret / deßgleichen von seinem Reich / das er auch vnter die Heyden führen solte; wann solches gegen die Schrifft Newes Testaments gehalten wird / wer wolt sagen / es wäre nur Menschentand? Man betrachte die Weitläufftigkeit vnd Hoheit der Lehre vnd der Geheimnüssen / die in heiliger Schrifft fürgetragen werden / vnd bedencke / wie es müglich sey / daß so viele Zeugen von anbegin zu vnterschiedlichen Zeiten vnd orten / von so hoher Weißheit so einträchtig predigen könten / so es nicht den Menschen feind vnd Lügen wäre. Ein ander Exempel der Einträchtigkeit in der Lehre / findet man vnter den Aposteln. Im 68. Psalm stchet: Der HERRPs. 68, 12. 13. gibt das Wort mit grossen Schaaren Evangelisten / die Könige der Heerschaaren sind vnter einander Freunde. Wann der eine im Osten / der ander im Abend gelehret / vnd durch die gantze Welt zerstrewet / haben sie doch einerley gelehret. Ein Geist war es / der sie lehret / vnd der durch sie redet. Insonderheit hat man sich zu verwundern über Paulum / der ein Ertzfeind Christi gewesen / nachmals da er bekehret ward durch eine wunderliche vnd herrliche Erscheinung / fieng er alsbald an zu predigen / nicht allein zu Damasco / sondern weiter vnter die Heydenschafft / hatte sich aber noch nie mit den Aposteln beredet / oder von jhnen vnterweisen lassen / vnd predigte doch eben / was die Apostel predigten / vnd führte auff denselben Grund der Propheten / darauff die Apostel führeten. Davon liß das erste vnd andere Capitel an die Galater / darinnen Paulus den Anfang vnd Fortgang seines PredigamptsGal. 1. & 2. beschrieben. Die Evangelien vnd Episteln seyn nicht an einem Ort vnd Zeit geschrieben / vnd stimmen doch zusammen einmütiglich / das kan ja nicht eitel Lügenwerck seyn. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0363" n="343"/> solte leiden / vnd der erste seyn auß der Aufferstehung von den Todten / vnd verkündigen ein Liecht dem Volck vnd den Heyden; in der Geschicht am 26. Ein from̃er Christ erinnere sich / was er auß den Schrifften Altes Testaments / von der Person vnd Ampt Christi gehöret / deßgleichen von seinem Reich / das er auch vnter die Heyden führen solte; wann solches gegen die Schrifft Newes Testaments gehalten wird / wer wolt sagen / es wäre nur Menschentand? Man betrachte die Weitläufftigkeit vnd Hoheit der Lehre vnd der Geheimnüssen / die in heiliger Schrifft fürgetragen werden / vnd bedencke / wie es müglich sey / daß so viele Zeugen von anbegin zu vnterschiedlichen Zeiten vnd orten / von so hoher Weißheit so einträchtig predigen könten / so es nicht den Menschen feind vnd Lügen wäre.</p> <p>Ein ander Exempel der Einträchtigkeit in der Lehre / findet man vnter den Aposteln. Im 68. Psalm stchet: Der HERR<note place="right">Ps. 68, 12. 13.</note> gibt das Wort mit grossen Schaaren Evangelisten / die Könige der Heerschaaren sind vnter einander Freunde. Wann der eine im Osten / der ander im Abend gelehret / vnd durch die gantze Welt zerstrewet / haben sie doch einerley gelehret. Ein Geist war es / der sie lehret / vnd der durch sie redet. Insonderheit hat man sich zu verwundern über Paulum / der ein Ertzfeind Christi gewesen / nachmals da er bekehret ward durch eine wunderliche vnd herrliche Erscheinung / fieng er alsbald an zu predigen / nicht allein zu Damasco / sondern weiter vnter die Heydenschafft / hatte sich aber noch nie mit den Aposteln beredet / oder von jhnen vnterweisen lassen / vnd predigte doch eben / was die Apostel predigten / vnd führte auff denselben Grund der Propheten / darauff die Apostel führeten. Davon liß das erste vnd andere Capitel an die Galater / darinnen Paulus den Anfang vnd Fortgang seines Predigampts<note place="right">Gal. 1. & 2.</note> beschrieben. Die Evangelien vnd Episteln seyn nicht an einem Ort vnd Zeit geschrieben / vnd stimmen doch zusammen einmütiglich / das kan ja nicht eitel Lügenwerck seyn.</p> </div> </body> </text> </TEI> [343/0363]
solte leiden / vnd der erste seyn auß der Aufferstehung von den Todten / vnd verkündigen ein Liecht dem Volck vnd den Heyden; in der Geschicht am 26. Ein from̃er Christ erinnere sich / was er auß den Schrifften Altes Testaments / von der Person vnd Ampt Christi gehöret / deßgleichen von seinem Reich / das er auch vnter die Heyden führen solte; wann solches gegen die Schrifft Newes Testaments gehalten wird / wer wolt sagen / es wäre nur Menschentand? Man betrachte die Weitläufftigkeit vnd Hoheit der Lehre vnd der Geheimnüssen / die in heiliger Schrifft fürgetragen werden / vnd bedencke / wie es müglich sey / daß so viele Zeugen von anbegin zu vnterschiedlichen Zeiten vnd orten / von so hoher Weißheit so einträchtig predigen könten / so es nicht den Menschen feind vnd Lügen wäre.
Ein ander Exempel der Einträchtigkeit in der Lehre / findet man vnter den Aposteln. Im 68. Psalm stchet: Der HERR gibt das Wort mit grossen Schaaren Evangelisten / die Könige der Heerschaaren sind vnter einander Freunde. Wann der eine im Osten / der ander im Abend gelehret / vnd durch die gantze Welt zerstrewet / haben sie doch einerley gelehret. Ein Geist war es / der sie lehret / vnd der durch sie redet. Insonderheit hat man sich zu verwundern über Paulum / der ein Ertzfeind Christi gewesen / nachmals da er bekehret ward durch eine wunderliche vnd herrliche Erscheinung / fieng er alsbald an zu predigen / nicht allein zu Damasco / sondern weiter vnter die Heydenschafft / hatte sich aber noch nie mit den Aposteln beredet / oder von jhnen vnterweisen lassen / vnd predigte doch eben / was die Apostel predigten / vnd führte auff denselben Grund der Propheten / darauff die Apostel führeten. Davon liß das erste vnd andere Capitel an die Galater / darinnen Paulus den Anfang vnd Fortgang seines Predigampts beschrieben. Die Evangelien vnd Episteln seyn nicht an einem Ort vnd Zeit geschrieben / vnd stimmen doch zusammen einmütiglich / das kan ja nicht eitel Lügenwerck seyn.
Ps. 68, 12. 13.
Gal. 1. & 2.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 343. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/363>, abgerufen am 27.07.2024. |