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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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das will innerlich außrichten / was er in seinem Worte fürhält.

So lasset vns nun hören / wozu wir ermahnet werden /3. Hortationis materia. Wir ermahnen euch / spricht Paulus / als Mithelffer / daß jhr nicht vergeblich die Gnade Gottes empfahet. Die Meynung ist / daß wir der Gnaden recht gebrauchen / vnd janicht versäumen / sonsten würden wir sie vergeblich empfangen haben; wann man Gottes Wort anhöret / darin Gottes Gunst vnd Seligkeit fürgetragen wird / vnd sich doch dessen nicht annimbt / so heisset es / daß wir die Gnade vergeblich empfangen haben. Wann dann Paulus saget: Wir ermahnen euch / daß jhr nicht vergeblich die Gnade Gottes empfahet / ermahnet er nicht allein / daß wir die angebottene Gnade annehmen / sondern hält vns auch zugleich für die Vnbilligkeit vnd die Gefahr / bey der Versäumung der göttlichen Gnaden. Was ist vnbilliger / als daß der Schöpffer dem stinckenden Geschöpff soll nachlauffen / vnd Fried anbieten / vnd der stinckende Hund will es noch nicht einmal annehmen / was ist gefährlicher / als wenn man solche Gnade vergebens empfangen hat.

Der Apostel ziehet an ein Gezeugnüß von der geschencktenV. 2. Esa. 49, 8. Gnaden / auß dem Propheten Esaia / bey welchem GOtt selbsten ruffet: Ich habe dich in der angenehmen Zeit erhöret / vnd habe dir am Tage deß Heils geholffen. Damit verheisset GOtt seinem bedrängten Volck eine heilsame Zeit / darinnen er jhnen helffen will / nach jhrem Wunsch vnd Begierden. Dieses ziehet der Apostel auff die Zeit des Newen Testaments / vnd setzet hinzu: Sehet / jetzt ist die angenehme Zeit / jetzt ist der Tag deß Heils. Das Evangelium bringet zwar mit sich / dem Fleische nach / eine bittere Zeit / wer recht nachsihet / wird Bitterkeit gnug darin finden / denn es nimbt dem Fleische allen Willen / doch ist es nach dem Geist eine rechte Gnadenzeit / es ist eine Zeit der Gnaden vnd der Hülffe / deß Wolgefallens vnd deß Heils / der

das will innerlich außrichten / was er in seinem Worte fürhält.

So lasset vns nun hören / wozu wir ermahnet werden /3. Hortationis materia. Wir ermahnen euch / spricht Paulus / als Mithelffer / daß jhr nicht vergeblich die Gnade Gottes empfahet. Die Meynung ist / daß wir der Gnaden recht gebrauchen / vnd janicht versäumen / sonsten würden wir sie vergeblich empfangen haben; wann man Gottes Wort anhöret / darin Gottes Gunst vnd Seligkeit fürgetragen wird / vnd sich doch dessen nicht annimbt / so heisset es / daß wir die Gnade vergeblich empfangen haben. Wann dann Paulus saget: Wir ermahnen euch / daß jhr nicht vergeblich die Gnade Gottes empfahet / ermahnet er nicht allein / daß wir die angebottene Gnade annehmen / sondern hält vns auch zugleich für die Vnbilligkeit vnd die Gefahr / bey der Versäumung der göttlichen Gnaden. Was ist vnbilliger / als daß der Schöpffer dem stinckenden Geschöpff soll nachlauffen / vnd Fried anbieten / vnd der stinckende Hund will es noch nicht einmal annehmen / was ist gefährlicher / als wenn man solche Gnade vergebens empfangen hat.

Der Apostel ziehet an ein Gezeugnüß von der geschencktenV. 2. Esa. 49, 8. Gnaden / auß dem Propheten Esaia / bey welchem GOtt selbsten ruffet: Ich habe dich in der angenehmen Zeit erhöret / vnd habe dir am Tage deß Heils geholffen. Damit verheisset GOtt seinem bedrängten Volck eine heilsame Zeit / darinnen er jhnen helffen will / nach jhrem Wunsch vnd Begierden. Dieses ziehet der Apostel auff die Zeit des Newen Testaments / vnd setzet hinzu: Sehet / jetzt ist die angenehme Zeit / jetzt ist der Tag deß Heils. Das Evangelium bringet zwar mit sich / dem Fleische nach / eine bittere Zeit / wer recht nachsihet / wird Bitterkeit gnug darin finden / denn es nimbt dem Fleische allen Willen / doch ist es nach dem Geist eine rechte Gnadenzeit / es ist eine Zeit der Gnaden vnd der Hülffe / deß Wolgefallens vnd deß Heils / der

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[445/0465] das will innerlich außrichten / was er in seinem Worte fürhält. So lasset vns nun hören / wozu wir ermahnet werden / Wir ermahnen euch / spricht Paulus / als Mithelffer / daß jhr nicht vergeblich die Gnade Gottes empfahet. Die Meynung ist / daß wir der Gnaden recht gebrauchen / vnd janicht versäumen / sonsten würden wir sie vergeblich empfangen haben; wann man Gottes Wort anhöret / darin Gottes Gunst vnd Seligkeit fürgetragen wird / vnd sich doch dessen nicht annimbt / so heisset es / daß wir die Gnade vergeblich empfangen haben. Wann dann Paulus saget: Wir ermahnen euch / daß jhr nicht vergeblich die Gnade Gottes empfahet / ermahnet er nicht allein / daß wir die angebottene Gnade annehmen / sondern hält vns auch zugleich für die Vnbilligkeit vnd die Gefahr / bey der Versäumung der göttlichen Gnaden. Was ist vnbilliger / als daß der Schöpffer dem stinckenden Geschöpff soll nachlauffen / vnd Fried anbieten / vnd der stinckende Hund will es noch nicht einmal annehmen / was ist gefährlicher / als wenn man solche Gnade vergebens empfangen hat. 3. Hortationis materia. Der Apostel ziehet an ein Gezeugnüß von der geschenckten Gnaden / auß dem Propheten Esaia / bey welchem GOtt selbsten ruffet: Ich habe dich in der angenehmen Zeit erhöret / vnd habe dir am Tage deß Heils geholffen. Damit verheisset GOtt seinem bedrängten Volck eine heilsame Zeit / darinnen er jhnen helffen will / nach jhrem Wunsch vnd Begierden. Dieses ziehet der Apostel auff die Zeit des Newen Testaments / vnd setzet hinzu: Sehet / jetzt ist die angenehme Zeit / jetzt ist der Tag deß Heils. Das Evangelium bringet zwar mit sich / dem Fleische nach / eine bittere Zeit / wer recht nachsihet / wird Bitterkeit gnug darin finden / denn es nimbt dem Fleische allen Willen / doch ist es nach dem Geist eine rechte Gnadenzeit / es ist eine Zeit der Gnaden vnd der Hülffe / deß Wolgefallens vnd deß Heils / der V. 2. Esa. 49, 8.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 445. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/465>, abgerufen am 22.11.2024.