Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Stücke / die da seyn wider die Vngedult / die ander Ordnung gehet wider deß Fleisches Wollust / die dritte begreiffet andere vnterschiedliche Tugenden / die vierdte führet meistentheils auff die Gott gelassene Beständigkeit. Erstlich / soll ein Christ als ein Diener Gottes sich erzeigen /1. In paticudo. in grosser Gedult / in Trübsalen / in Nöthen / in AengstenV. 4. 5. / in Schlägen / in Gefängnüssen / in Auffruhren. Ein Mensch muß viel Trübsal gewärtig seyn / daß er geneidet / verlästert vnd verfolget werde / daß vns die Leute mit Vnbilligkeit hart zusetzen / vnd es vns gedencken zu schwer zu machen. Wer sich nach der Welt richtet / mag solches nicht ertragen / ein Diener Gottes aber leidet alles / was er mit ordentlichem Recht vnd Mitteln nicht wehren kan / denn er begehret nichts wider seinen HERRN vnd GOTT fürzunehmen / wie viel er auch darüber leiden soll. Ein Mensch geräth leichtlich in Nöthen / in Hunger vnd Kummer / daß er Mangel leidet an dem / das zur Leibes Nahrung vnd Notturfft gehöret. Diß Vnglück trifft so wol den Frommen / als den Gottlosen / da die Baalspfaffen wol oben an der Königlichen Taffel sassen / wurden die Propheten Gottes heimlich in einer1. Reg. 18. Hölen gespeiset / wie denn auch in der Epistel an die Hebreer am 11. von denen / der die Welt nicht werth war / geschrieben stehet:Heb. 11, 37. 38. Sie seynd vmbher gegangen in Peltzen vnd Ziegenfellen / mit Mangel / mit Trübsal / mit Vngemach in der Wüsten / auff den Bergen / in den Klüfften vnd Löchern der Erden. Paulus selbst hat auß Noth / neben seinem Predigampt / das Teppicher Handwerck brauchen müssen. Betrifft nun die Noth die Weltkinder / werden sie vngedultig / vnd dencken bald / sie werden todt hungern / Ein Christ weiß / daß GOtt sein Vatter sey / vnd daß der Mensch nicht allein vom Brodt lebe. Ein Mensch geräth auch offt in Aengsten / da inwendig Stücke / die da seyn wider die Vngedult / die ander Ordnung gehet wider deß Fleisches Wollust / die dritte begreiffet andere vnterschiedliche Tugenden / die vierdte führet meistentheils auff die Gott gelassene Beständigkeit. Erstlich / soll ein Christ als ein Diener Gottes sich erzeigen /1. In paticudo. in grosser Gedult / in Trübsalen / in Nöthen / in AengstenV. 4. 5. / in Schlägen / in Gefängnüssen / in Auffruhren. Ein Mensch muß viel Trübsal gewärtig seyn / daß er geneidet / verlästert vnd verfolget werde / daß vns die Leute mit Vnbilligkeit hart zusetzen / vnd es vns gedencken zu schwer zu machen. Wer sich nach der Welt richtet / mag solches nicht ertragen / ein Diener Gottes aber leidet alles / was er mit ordentlichem Recht vnd Mitteln nicht wehren kan / denn er begehret nichts wider seinen HERRN vnd GOTT fürzunehmen / wie viel er auch darüber leiden soll. Ein Mensch geräth leichtlich in Nöthen / in Hunger vnd Kummer / daß er Mangel leidet an dem / das zur Leibes Nahrung vnd Notturfft gehöret. Diß Vnglück trifft so wol den Frommen / als den Gottlosen / da die Baalspfaffen wol oben an der Königlichen Taffel sassen / wurden die Propheten Gottes heimlich in einer1. Reg. 18. Hölen gespeiset / wie denn auch in der Epistel an die Hebreer am 11. von denen / der die Welt nicht werth war / geschrieben stehet:Heb. 11, 37. 38. Sie seynd vmbher gegangen in Peltzen vnd Ziegenfellen / mit Mangel / mit Trübsal / mit Vngemach in der Wüsten / auff den Bergen / in den Klüfften vnd Löchern der Erden. Paulus selbst hat auß Noth / neben seinem Predigampt / das Teppicher Handwerck brauchen müssen. Betrifft nun die Noth die Weltkinder / werden sie vngedultig / vnd dencken bald / sie werden todt hungern / Ein Christ weiß / daß GOtt sein Vatter sey / vnd daß der Mensch nicht allein vom Brodt lebe. 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Stücke / die da seyn wider die Vngedult / die ander Ordnung gehet wider deß Fleisches Wollust / die dritte begreiffet andere vnterschiedliche Tugenden / die vierdte führet meistentheils auff die Gott gelassene Beständigkeit.
Erstlich / soll ein Christ als ein Diener Gottes sich erzeigen / in grosser Gedult / in Trübsalen / in Nöthen / in Aengsten / in Schlägen / in Gefängnüssen / in Auffruhren.
1. In paticudo.
V. 4. 5. Ein Mensch muß viel Trübsal gewärtig seyn / daß er geneidet / verlästert vnd verfolget werde / daß vns die Leute mit Vnbilligkeit hart zusetzen / vnd es vns gedencken zu schwer zu machen. Wer sich nach der Welt richtet / mag solches nicht ertragen / ein Diener Gottes aber leidet alles / was er mit ordentlichem Recht vnd Mitteln nicht wehren kan / denn er begehret nichts wider seinen HERRN vnd GOTT fürzunehmen / wie viel er auch darüber leiden soll.
Ein Mensch geräth leichtlich in Nöthen / in Hunger vnd Kummer / daß er Mangel leidet an dem / das zur Leibes Nahrung vnd Notturfft gehöret. Diß Vnglück trifft so wol den Frommen / als den Gottlosen / da die Baalspfaffen wol oben an der Königlichen Taffel sassen / wurden die Propheten Gottes heimlich in einer Hölen gespeiset / wie denn auch in der Epistel an die Hebreer am 11. von denen / der die Welt nicht werth war / geschrieben stehet: Sie seynd vmbher gegangen in Peltzen vnd Ziegenfellen / mit Mangel / mit Trübsal / mit Vngemach in der Wüsten / auff den Bergen / in den Klüfften vnd Löchern der Erden. Paulus selbst hat auß Noth / neben seinem Predigampt / das Teppicher Handwerck brauchen müssen. Betrifft nun die Noth die Weltkinder / werden sie vngedultig / vnd dencken bald / sie werden todt hungern / Ein Christ weiß / daß GOtt sein Vatter sey / vnd daß der Mensch nicht allein vom Brodt lebe.
1. Reg. 18.
Heb. 11, 37. 38. Ein Mensch geräth auch offt in Aengsten / da inwendig
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