Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.gleichfort dahin. Er hat sichs dazu viel zu sawr werden lassen / darumb züchtiget er seine Christen / vnd lässet sie nicht frey mit der Welt in Sünden lauffen / wie von den Kindern geschrieben stehet im 89. Psalm: So sie meine Ordnung entheiligen / vndPsal. 89, 32. 33. 34. 35. meine Gebott nicht halten / so will ich jhre Sünde mit der Ruthen heimsuchen / vnd jhre Missethat mit Plagen / aber meine Gnade will ich nicht von jhnen wenden / vnd meine Warheit nicht lassen fehlen; Ich will meinen Bund nicht entheiligen. Durch Jeremiam den Propheten spricht der HERR am 46. Capitel: Fürchte dichJer. 46, 28. nicht / du Jacob / mein Knecht / denn ich bin bey dir. Mit allen Heyden will ichs ein Ende machen / aber mit dir will ichs nicht ein Ende machen / sondern ich will dich züchtigen mit masse / auff daß ich dich nicht vngestraffet lasse. Darauß ist nun kund / daß GOtt nicht leicht ein Kind verwirfft / doch will er Muthwillen nicht vngestraffet lassen. Daher zeuget Paulus in der ersten an die Corinther am 11. daß vnter jhnen viele kranck vnd gestorben seyn / weil sie nicht würdiglich deß HERRN Abendmals geniessen. Vielleicht wäre durch die wütende Pest das Hertze Davids nicht so sehr gekräncket / wann er auß Hochmuth die menge deß Volckes / wider Gottes Willen / nicht hätte zehlen lassen. Vielleicht wäre er durch seinen Sohn auß dem Reich nicht vertrieben / vnd hätte nicht dürffen erfahren / wie seine Weiber durch seinen eignen Sohn an der Sonnen geschändet wurden; so er nicht mit seines Nechsten Weib vnd Blut sich verunreiniget hätte. Darumb auch / vmb solche Rache zu meiden / soll sich ein Christ vor allem vnheiligen Wandel enthalten. Zwar denen / die in der Furcht Gottes leben / seynd solche zeitliche Straffen eigentlich keine Straffen / denn GOtt ist versöh- gleichfort dahin. Er hat sichs dazu viel zu sawr werden lassen / darumb züchtiget er seine Christen / vnd lässet sie nicht frey mit der Welt in Sünden lauffen / wie von den Kindern geschrieben stehet im 89. Psalm: So sie meine Ordnung entheiligen / vndPsal. 89, 32. 33. 34. 35. meine Gebott nicht halten / so will ich jhre Sünde mit der Ruthen heimsuchen / vnd jhre Missethat mit Plagen / aber meine Gnade will ich nicht von jhnen wenden / vnd meine Warheit nicht lassen fehlen; Ich will meinen Bund nicht entheiligen. Durch Jeremiam den Propheten spricht der HERR am 46. Capitel: Fürchte dichJer. 46, 28. nicht / du Jacob / mein Knecht / denn ich bin bey dir. Mit allen Heyden will ichs ein Ende machen / aber mit dir will ichs nicht ein Ende machen / sondern ich will dich züchtigen mit masse / auff daß ich dich nicht vngestraffet lasse. Darauß ist nun kund / daß GOtt nicht leicht ein Kind verwirfft / doch will er Muthwillen nicht vngestraffet lassen. Daher zeuget Paulus in der ersten an die Corinther am 11. daß vnter jhnen viele kranck vnd gestorben seyn / weil sie nicht würdiglich deß HERRN Abendmals geniessen. Vielleicht wäre durch die wütende Pest das Hertze Davids nicht so sehr gekräncket / wann er auß Hochmuth die menge deß Volckes / wider Gottes Willen / nicht hätte zehlen lassen. Vielleicht wäre er durch seinen Sohn auß dem Reich nicht vertrieben / vnd hätte nicht dürffen erfahren / wie seine Weiber durch seinen eignen Sohn an der Sonnen geschändet wurden; so er nicht mit seines Nechsten Weib vnd Blut sich verunreiniget hätte. Darumb auch / vmb solche Rache zu meiden / soll sich ein Christ vor allem vnheiligen Wandel enthalten. Zwar denen / die in der Furcht Gottes leben / seynd solche zeitliche Straffen eigentlich keine Straffen / denn GOtt ist versöh- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0495" n="475"/> gleichfort dahin. Er hat sichs dazu viel zu sawr werden lassen / darumb züchtiget er seine Christen / vnd lässet sie nicht frey mit der Welt in Sünden lauffen / wie von den Kindern geschrieben stehet im 89. Psalm: So sie meine Ordnung entheiligen / vnd<note place="right">Psal. 89, 32. 33. 34. 35.</note> meine Gebott nicht halten / so will ich jhre Sünde mit der Ruthen heimsuchen / vnd jhre Missethat mit Plagen / aber meine Gnade will ich nicht von jhnen wenden / vnd meine Warheit nicht lassen fehlen; Ich will meinen Bund nicht entheiligen. Durch Jeremiam den Propheten spricht der HERR am 46. Capitel: Fürchte dich<note place="right">Jer. 46, 28.</note> nicht / du Jacob / mein Knecht / denn ich bin bey dir. Mit allen Heyden will ichs ein Ende machen / aber mit dir will ichs nicht ein Ende machen / sondern ich will dich züchtigen mit masse / auff daß ich dich nicht vngestraffet lasse. Darauß ist nun kund / daß GOtt nicht leicht ein Kind verwirfft / doch will er Muthwillen nicht vngestraffet lassen. Daher zeuget Paulus in der ersten an die Corinther am 11. daß vnter jhnen viele kranck vnd gestorben seyn / weil sie nicht würdiglich deß HERRN Abendmals geniessen. Vielleicht wäre durch die wütende Pest das Hertze Davids nicht so sehr gekräncket / wann er auß Hochmuth die menge deß Volckes / wider Gottes Willen / nicht hätte zehlen lassen. Vielleicht wäre er durch seinen Sohn auß dem Reich nicht vertrieben / vnd hätte nicht dürffen erfahren / wie seine Weiber durch seinen eignen Sohn an der Sonnen geschändet wurden; so er nicht mit seines Nechsten Weib vnd Blut sich verunreiniget hätte. Darumb auch / vmb solche Rache zu meiden / soll sich ein Christ vor allem vnheiligen Wandel enthalten.</p> <p>Zwar denen / die in der Furcht Gottes leben / seynd solche zeitliche Straffen eigentlich keine Straffen / denn GOtt ist versöh- </p> </div> </body> </text> </TEI> [475/0495]
gleichfort dahin. Er hat sichs dazu viel zu sawr werden lassen / darumb züchtiget er seine Christen / vnd lässet sie nicht frey mit der Welt in Sünden lauffen / wie von den Kindern geschrieben stehet im 89. Psalm: So sie meine Ordnung entheiligen / vnd meine Gebott nicht halten / so will ich jhre Sünde mit der Ruthen heimsuchen / vnd jhre Missethat mit Plagen / aber meine Gnade will ich nicht von jhnen wenden / vnd meine Warheit nicht lassen fehlen; Ich will meinen Bund nicht entheiligen. Durch Jeremiam den Propheten spricht der HERR am 46. Capitel: Fürchte dich nicht / du Jacob / mein Knecht / denn ich bin bey dir. Mit allen Heyden will ichs ein Ende machen / aber mit dir will ichs nicht ein Ende machen / sondern ich will dich züchtigen mit masse / auff daß ich dich nicht vngestraffet lasse. Darauß ist nun kund / daß GOtt nicht leicht ein Kind verwirfft / doch will er Muthwillen nicht vngestraffet lassen. Daher zeuget Paulus in der ersten an die Corinther am 11. daß vnter jhnen viele kranck vnd gestorben seyn / weil sie nicht würdiglich deß HERRN Abendmals geniessen. Vielleicht wäre durch die wütende Pest das Hertze Davids nicht so sehr gekräncket / wann er auß Hochmuth die menge deß Volckes / wider Gottes Willen / nicht hätte zehlen lassen. Vielleicht wäre er durch seinen Sohn auß dem Reich nicht vertrieben / vnd hätte nicht dürffen erfahren / wie seine Weiber durch seinen eignen Sohn an der Sonnen geschändet wurden; so er nicht mit seines Nechsten Weib vnd Blut sich verunreiniget hätte. Darumb auch / vmb solche Rache zu meiden / soll sich ein Christ vor allem vnheiligen Wandel enthalten.
Psal. 89, 32. 33. 34. 35.
Jer. 46, 28. Zwar denen / die in der Furcht Gottes leben / seynd solche zeitliche Straffen eigentlich keine Straffen / denn GOtt ist versöh-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |