Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.ist hie das Vrtheil gesprochen: Sie haben kein theil am Reich Christi vnd Gottes. Ein jeglicher / der der Sünden dienet vnd der Vnreinigkeit / der ist ein Götzendiener. Wann GOtt spricht: das laß: so spricht deine Begierde: das will ich. Also dienestu deinen Begierden / als einem grewlichen Abgott. Solche Götzendiener haben kein theil am Reich Christi vnd Gottes / weder in der Gnadenzeit / weder in der Herrligkeit. O wie groß vnd breit ist das schöne Erbe Christi vnd vnsers Gottes! O du vnglück seliger Mensch / der du nicht den geringsten theil an dieser Erbschafft haben sollest! Doch soll mancher so boßhafftig seyn / daß er GOtt wol ließ sein Erbe / wann er nur hie genug für seine Lüste haben könte. Aber es heisst nicht allein von den vnreinen Götzendienern / die jhren Lüsten dienen: Sie haben kein theil am Reiche Gottes; sondern / der Zorn Gottes kompt über die Kinder deß Vnglaubens. Wollet jhr nicht mit GOTT erben in der Seligkeit / so müsset jhr doch mit dem Satan ein Erbe theilen in der Höllen. Mag denn einen nicht erwärmen der Glantz deß himlischen Liechts / so soll jhn doch erschrecken das drawen deß höllischen Fewers. Wer nun zu erbitten ist / den bitten vnd ermahnen wir nochmal2. Modut. in dem HERRN JEsu / Meidet alle Vnreinigkeit in Wort vnd Wandel / vnd haltet keusch ewre Seele / in der reinen Gottes-Liebe. Es träget Christus an seinem Leibe wol nicht puhr lautere Heiligen / so sollen wir auch nicht meynen; Christus wohne nicht in einer Gemeine / wo nicht lauter Heiligen darinnen seyn. Das Christenthumb ist nicht eitel Triumph / sondern ein stätiger Kampff. Krieg aber gehet ohne Schaden nicht ab / da werdenLuth. supet hanc ep. etzliche verwundet / etzliche fliehen / etzliche fallen / etzliche werden gar getödtet; etzliche gewinnen; etzliche seufftzen / etliche triumphiren. Ob nun schon viel Gebrechligkeit vorfällt / soll man doch darnach streben / daß wir in Worten vnd Wercken heilig seyn / GOtt zu Ehren / vnd andern zur Besserung. Wir müssen mit nichten den Namen haben / als dulden wir alle Boßheit / Vnrei- ist hie das Vrtheil gesprochen: Sie haben kein theil am Reich Christi vnd Gottes. Ein jeglicher / der der Sünden dienet vnd der Vnreinigkeit / der ist ein Götzendiener. Wann GOtt spricht: das laß: so spricht deine Begierde: das will ich. Also dienestu deinen Begierden / als einem grewlichen Abgott. Solche Götzendiener haben kein theil am Reich Christi vnd Gottes / weder in der Gnadenzeit / weder in der Herrligkeit. O wie groß vnd breit ist das schöne Erbe Christi vnd vnsers Gottes! O du vnglück seliger Mensch / der du nicht den geringsten theil an dieser Erbschafft haben sollest! Doch soll mancher so boßhafftig seyn / daß er GOtt wol ließ sein Erbe / wann er nur hie genug für seine Lüste haben könte. Aber es heisst nicht allein von den vnreinen Götzendienern / die jhren Lüsten dienen: Sie haben kein theil am Reiche Gottes; sondern / der Zorn Gottes kompt über die Kinder deß Vnglaubens. Wollet jhr nicht mit GOTT erben in der Seligkeit / so müsset jhr doch mit dem Satan ein Erbe theilen in der Höllen. Mag denn einen nicht erwärmen der Glantz deß himlischen Liechts / so soll jhn doch erschrecken das drawen deß höllischen Fewers. Wer nun zu erbitten ist / den bitten vnd ermahnen wir nochmal2. Modut. in dem HERRN JEsu / Meidet alle Vnreinigkeit in Wort vnd Wandel / vnd haltet keusch ewre Seele / in der reinen Gottes-Liebe. Es träget Christus an seinem Leibe wol nicht puhr lautere Heiligen / so sollen wir auch nicht meynen; Christus wohne nicht in einer Gemeine / wo nicht lauter Heiligen darinnen seyn. Das Christenthumb ist nicht eitel Triumph / sondern ein stätiger Kampff. Krieg aber gehet ohne Schaden nicht ab / da werdenLuth. supet hanc ep. etzliche verwundet / etzliche fliehen / etzliche fallen / etzliche werden gar getödtet; etzliche gewinnen; etzliche seufftzen / etliche triumphiren. Ob nun schon viel Gebrechligkeit vorfällt / soll man doch darnach streben / daß wir in Worten vnd Wercken heilig seyn / GOtt zu Ehren / vnd andern zur Besserung. Wir müssen mit nichten den Namen haben / als dulden wir alle Boßheit / Vnrei- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0519" n="499"/> ist hie das Vrtheil gesprochen: Sie haben kein theil am Reich Christi vnd Gottes. Ein jeglicher / der der Sünden dienet vnd der Vnreinigkeit / der ist ein Götzendiener. Wann GOtt spricht: das laß: so spricht deine Begierde: das will ich. Also dienestu deinen Begierden / als einem grewlichen Abgott. Solche Götzendiener haben kein theil am Reich Christi vnd Gottes / weder in der Gnadenzeit / weder in der Herrligkeit. O wie groß vnd breit ist das schöne Erbe Christi vnd vnsers Gottes! O du vnglück seliger Mensch / der du nicht den geringsten theil an dieser Erbschafft haben sollest! Doch soll mancher so boßhafftig seyn / daß er GOtt wol ließ sein Erbe / wann er nur hie genug für seine Lüste haben könte. Aber es heisst nicht allein von den vnreinen Götzendienern / die jhren Lüsten dienen: Sie haben kein theil am Reiche Gottes; sondern / der Zorn Gottes kompt über die Kinder deß Vnglaubens. Wollet jhr nicht mit GOTT erben in der Seligkeit / so müsset jhr doch mit dem Satan ein Erbe theilen in der Höllen. 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ist hie das Vrtheil gesprochen: Sie haben kein theil am Reich Christi vnd Gottes. Ein jeglicher / der der Sünden dienet vnd der Vnreinigkeit / der ist ein Götzendiener. Wann GOtt spricht: das laß: so spricht deine Begierde: das will ich. Also dienestu deinen Begierden / als einem grewlichen Abgott. Solche Götzendiener haben kein theil am Reich Christi vnd Gottes / weder in der Gnadenzeit / weder in der Herrligkeit. O wie groß vnd breit ist das schöne Erbe Christi vnd vnsers Gottes! O du vnglück seliger Mensch / der du nicht den geringsten theil an dieser Erbschafft haben sollest! Doch soll mancher so boßhafftig seyn / daß er GOtt wol ließ sein Erbe / wann er nur hie genug für seine Lüste haben könte. Aber es heisst nicht allein von den vnreinen Götzendienern / die jhren Lüsten dienen: Sie haben kein theil am Reiche Gottes; sondern / der Zorn Gottes kompt über die Kinder deß Vnglaubens. Wollet jhr nicht mit GOTT erben in der Seligkeit / so müsset jhr doch mit dem Satan ein Erbe theilen in der Höllen. Mag denn einen nicht erwärmen der Glantz deß himlischen Liechts / so soll jhn doch erschrecken das drawen deß höllischen Fewers.
Wer nun zu erbitten ist / den bitten vnd ermahnen wir nochmal in dem HERRN JEsu / Meidet alle Vnreinigkeit in Wort vnd Wandel / vnd haltet keusch ewre Seele / in der reinen Gottes-Liebe. Es träget Christus an seinem Leibe wol nicht puhr lautere Heiligen / so sollen wir auch nicht meynen; Christus wohne nicht in einer Gemeine / wo nicht lauter Heiligen darinnen seyn. Das Christenthumb ist nicht eitel Triumph / sondern ein stätiger Kampff. Krieg aber gehet ohne Schaden nicht ab / da werden etzliche verwundet / etzliche fliehen / etzliche fallen / etzliche werden gar getödtet; etzliche gewinnen; etzliche seufftzen / etliche triumphiren. Ob nun schon viel Gebrechligkeit vorfällt / soll man doch darnach streben / daß wir in Worten vnd Wercken heilig seyn / GOtt zu Ehren / vnd andern zur Besserung. Wir müssen mit nichten den Namen haben / als dulden wir alle Boßheit / Vnrei-
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