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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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die Begräbnuß Christi vnserer Gräber Heyligung. Vnsere Gräber seynd an jhm selbst scheußlich. Bilde dir ein / daß du von Christi Todt vnd Begräbnuß nichts gehöret habest / vnnd sehe dann ins Grab / was wirstu finden? Nichts als Stanck vnd Vnflat / dafür man Augen vnd Nasen zuhält. Wann der Todt Christi verkündiget ist / kan man der Christen Gräber mit andern Augen ansehen. Wir können durch die häßliche Gestalt des Grabes hindurch sehen / vnnd die Gräber der Christen ansehen als eine Ruhestatt der Esa. 26. 20.Glieder Christi. Da gilt was GOTT spricht Esaiae am 26. Gehe hin mein Volck / in eine Kammer / vnd schleuß die Thür nach dir zu / verbirge dich ein klein Augenblick / biß der Zorn fürüber gehe. Wir erkennen der Christen Gräber als Wurtzgärtlein / auß welchen GOTT an jenem Tage Garben vnnd Blumen samblen wirdt / das erfüllet werde / was im Ps. 126, 5. 6.126. Psalm geschrieben stehet: Die mit Thränen säen / werden mit Frewden erndten. Sie gehen hin vnd weinen / vnd tragen edlen Samen / vnd kommen mit Frewden / vnd bringen jhre Garben. Wann man zu ende Winters anfahet einen Garten vmb zugraben / vnd darinn zu säen / hat er kein Gestalt / noch lustiges Ansehen; wann aber der Samen auffgelauffen / vnd die Blumen herfür gekrochen / so sihet man lust. Also ists auch mit den Gräbern der Gerechten. Wann der Same hinein geworffen wird / sihet man keine lust. Es wird aber zu seiner Zeit der Same schleunig herfür gehen. Da wirdt man Wunder sehen. 1. Cor. 15. 42. 43.Es wird gesäet verweßlich / vnnd wird aufferstehen vnverweßlich; es wird gesäet in Vnehre / vnd wird aufferstehen in Herrligkeit / es wirdt gesäet in Schwachheit / vnd wird aufferstehen in Krafft / es wird gesäet ein natürlicher Leib / vnd wird aufferstehen ein geistlicher Leib.

die Begräbnuß Christi vnserer Gräber Heyligung. Vnsere Gräber seynd an jhm selbst scheußlich. Bilde dir ein / daß du von Christi Todt vnd Begräbnuß nichts gehöret habest / vnnd sehe dann ins Grab / was wirstu finden? Nichts als Stanck vnd Vnflat / dafür man Augen vnd Nasen zuhält. Wann der Todt Christi verkündiget ist / kan man der Christen Gräber mit andern Augen ansehen. Wir können durch die häßliche Gestalt des Grabes hindurch sehen / vnnd die Gräber der Christen ansehen als eine Ruhestatt der Esa. 26. 20.Glieder Christi. Da gilt was GOTT spricht Esaiae am 26. Gehe hin mein Volck / in eine Kammer / vnd schleuß die Thür nach dir zu / verbirge dich ein klein Augenblick / biß der Zorn fürüber gehe. Wir erkennen der Christen Gräber als Wurtzgärtlein / auß welchen GOTT an jenem Tage Garben vnnd Blumen samblen wirdt / das erfüllet werde / was im Ps. 126, 5. 6.126. Psalm geschrieben stehet: Die mit Thränen säen / werden mit Frewden erndten. Sie gehen hin vnd weinen / vnd tragen edlen Samen / vnd kommen mit Frewden / vnd bringen jhre Garben. Wañ man zu ende Winters anfahet einen Garten vmb zugraben / vnd darinn zu säen / hat er kein Gestalt / noch lustiges Ansehen; wann aber der Samen auffgelauffen / vnd die Blumen herfür gekrochen / so sihet man lust. Also ists auch mit den Gräbern der Gerechten. Wann der Same hinein geworffen wird / sihet man keine lust. Es wird aber zu seiner Zeit der Same schleunig herfür gehen. Da wirdt man Wunder sehen. 1. Cor. 15. 42. 43.Es wird gesäet verweßlich / vnnd wird aufferstehen vnverweßlich; es wird gesäet in Vnehre / vnd wird aufferstehen in Herrligkeit / es wirdt gesäet in Schwachheit / vnd wird aufferstehen in Krafft / es wird gesäet ein natürlicher Leib / vnd wird aufferstehen ein geistlicher Leib.

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[586/0606] die Begräbnuß Christi vnserer Gräber Heyligung. Vnsere Gräber seynd an jhm selbst scheußlich. Bilde dir ein / daß du von Christi Todt vnd Begräbnuß nichts gehöret habest / vnnd sehe dann ins Grab / was wirstu finden? Nichts als Stanck vnd Vnflat / dafür man Augen vnd Nasen zuhält. Wann der Todt Christi verkündiget ist / kan man der Christen Gräber mit andern Augen ansehen. Wir können durch die häßliche Gestalt des Grabes hindurch sehen / vnnd die Gräber der Christen ansehen als eine Ruhestatt der Glieder Christi. Da gilt was GOTT spricht Esaiae am 26. Gehe hin mein Volck / in eine Kammer / vnd schleuß die Thür nach dir zu / verbirge dich ein klein Augenblick / biß der Zorn fürüber gehe. Wir erkennen der Christen Gräber als Wurtzgärtlein / auß welchen GOTT an jenem Tage Garben vnnd Blumen samblen wirdt / das erfüllet werde / was im 126. Psalm geschrieben stehet: Die mit Thränen säen / werden mit Frewden erndten. Sie gehen hin vnd weinen / vnd tragen edlen Samen / vnd kommen mit Frewden / vnd bringen jhre Garben. Wañ man zu ende Winters anfahet einen Garten vmb zugraben / vnd darinn zu säen / hat er kein Gestalt / noch lustiges Ansehen; wann aber der Samen auffgelauffen / vnd die Blumen herfür gekrochen / so sihet man lust. Also ists auch mit den Gräbern der Gerechten. Wann der Same hinein geworffen wird / sihet man keine lust. Es wird aber zu seiner Zeit der Same schleunig herfür gehen. Da wirdt man Wunder sehen. Es wird gesäet verweßlich / vnnd wird aufferstehen vnverweßlich; es wird gesäet in Vnehre / vnd wird aufferstehen in Herrligkeit / es wirdt gesäet in Schwachheit / vnd wird aufferstehen in Krafft / es wird gesäet ein natürlicher Leib / vnd wird aufferstehen ein geistlicher Leib. Esa. 26. 20. Ps. 126, 5. 6. 1. Cor. 15. 42. 43.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 586. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/606>, abgerufen am 22.11.2024.