Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.das Haupt wurd abgeschlagen. Also wolten auch die Leute zu Lystra die Knechte Gottes Paulum vnd Barnabam gar zu Götter machen / wurden aber bald anders Sinnes / steinigen Paulum vnd schleiffen jhn / als einen todten Hund zur Statt hinauß. Christus selbsten / wie gern er auch zu erst gehöret ward / must Er doch geereutziget werden. Was wolten wir denn höher Ehr vnd Lob bey der Welt suchen? Es halt aber die Welt davon / was sie will / was in der Warheit von jhnen zu halten sey / ist vor gesaget: Sie seynd dennoch Christus Diener vnd Haußhalter / denen Er nicht Ochsen oder Kälber / sondern das allerhöchste anvertrawet hat / dasselbige / das nicht anders / denn durch das Blut Gottes hat können erkaufft werden / so sie darein jhrem HERRN trewlich dienen / was fodert man weiters von jhnen? da doch GOtt vnd Engel weiter nichtes fodern. Judicium hominis do Christiano est vanum. V. 3.Wann dennoch gleichwol nicht allein Lehrer vnd Prediger / sondern auch andere fromme Christen von anderen müssen gerichtet werden / was soll man davon halten? Paulus spricht: Mir ists ein geringes / daß ich von euch gerichtet werde / oder von einem menschlichen Tage. Durch den menschlichen Tag verstehet Paulus das menschliche Gericht / dem entgegen gesetzet ist der Tag deß HERRN / wann der HERR richten wird: Jer. 17, 16.auff solche weise spricht Jeremias am 17. Cap. Ich habe Menschen Tage nicht begehret / HERR das weistu / was ich geprediget habe / das ist recht für dir. Wann dann Paulus saget: Es ist mir ein weiniges / daß ich von euch / oder von einem Menschen Tag gerichtet werde / ist das die Meynung / wann ein Mensch / er sey groß oder kleine Hanß / einen Christen richten will / das ist nur lautere Thorheit. 1. Causa.Die erste Vrsach. Denn Ich richte mich selbst nicht / Ich bin mir zwar nichts bewust / aber darein bin ich das Haupt wurd abgeschlagen. Also wolten auch die Leute zu Lystra die Knechte Gottes Paulum vnd Barnabam gar zu Götter machen / wurden aber bald anders Sinnes / steinigen Paulum vnd schleiffen jhn / als einen todten Hund zur Statt hinauß. Christus selbsten / wie gern er auch zu erst gehöret ward / must Er doch geereutziget werden. Was wolten wir denn höher Ehr vnd Lob bey der Welt suchen? Es halt aber die Welt davon / was sie will / was in der Warheit von jhnen zu halten sey / ist vor gesaget: Sie seynd dennoch Christus Diener vnd Haußhalter / denen Er nicht Ochsen oder Kälber / sondern das allerhöchste anvertrawet hat / dasselbige / das nicht anders / denn durch das Blut Gottes hat können erkaufft werden / so sie darein jhrem HERRN trewlich dienen / was fodert man weiters von jhnen? da doch GOtt vnd Engel weiter nichtes fodern. Judicium hominis do Christiano est vanum. V. 3.Wann dennoch gleichwol nicht allein Lehrer vnd Prediger / sondern auch andere fromme Christen von anderen müssen gerichtet werden / was soll man davon halten? Paulus spricht: Mir ists ein geringes / daß ich von euch gerichtet werde / oder von einem menschlichen Tage. Durch den menschlichen Tag verstehet Paulus das menschliche Gericht / dem entgegen gesetzet ist der Tag deß HERRN / wann der HERR richten wird: Jer. 17, 16.auff solche weise spricht Jeremias am 17. Cap. Ich habe Menschen Tage nicht begehret / HERR das weistu / was ich geprediget habe / das ist recht für dir. Wann dann Paulus saget: Es ist mir ein weiniges / daß ich von euch / oder von einem Menschen Tag gerichtet werde / ist das die Meynung / wann ein Mensch / er sey groß oder kleine Hanß / einen Christen richten will / das ist nur lautere Thorheit. 1. Causa.Die erste Vrsach. 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das Haupt wurd abgeschlagen. Also wolten auch die Leute zu Lystra die Knechte Gottes Paulum vnd Barnabam gar zu Götter machen / wurden aber bald anders Sinnes / steinigen Paulum vnd schleiffen jhn / als einen todten Hund zur Statt hinauß. Christus selbsten / wie gern er auch zu erst gehöret ward / must Er doch geereutziget werden. Was wolten wir denn höher Ehr vnd Lob bey der Welt suchen?
Es halt aber die Welt davon / was sie will / was in der Warheit von jhnen zu halten sey / ist vor gesaget: Sie seynd dennoch Christus Diener vnd Haußhalter / denen Er nicht Ochsen oder Kälber / sondern das allerhöchste anvertrawet hat / dasselbige / das nicht anders / denn durch das Blut Gottes hat können erkaufft werden / so sie darein jhrem HERRN trewlich dienen / was fodert man weiters von jhnen? da doch GOtt vnd Engel weiter nichtes fodern.
Wann dennoch gleichwol nicht allein Lehrer vnd Prediger / sondern auch andere fromme Christen von anderen müssen gerichtet werden / was soll man davon halten? Paulus spricht: Mir ists ein geringes / daß ich von euch gerichtet werde / oder von einem menschlichen Tage. Durch den menschlichen Tag verstehet Paulus das menschliche Gericht / dem entgegen gesetzet ist der Tag deß HERRN / wann der HERR richten wird: auff solche weise spricht Jeremias am 17. Cap. Ich habe Menschen Tage nicht begehret / HERR das weistu / was ich geprediget habe / das ist recht für dir. Wann dann Paulus saget: Es ist mir ein weiniges / daß ich von euch / oder von einem Menschen Tag gerichtet werde / ist das die Meynung / wann ein Mensch / er sey groß oder kleine Hanß / einen Christen richten will / das ist nur lautere Thorheit.
Jer. 17, 16. Die erste Vrsach. Denn Ich richte mich selbst nicht / Ich bin mir zwar nichts bewust / aber darein bin ich
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