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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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richten / sondern daß die Welt durch jhn selig werde. Doch spricht er auch beym selbigen Evangelisten am fünfften:Ioh. 5, 22. Der Vatter richtet niemand / sondern alles Gericht hat er dem Sohn vbergeben. Beydes ist wahr. Dann Christus hat nicht einerley Ampt. Fürs erst ist er ein Erlöser vnd Hoherpriester / der durch sein eigen Blut alle Sünden solte versöhnen / darzu war er in die Welt kommen. Da war freylich sein Ampt nicht / die Menschen zu richten vnnd zuverdammen / das hatte Moses genugsamb gethan / sondern die Menschen zuerlösen vnnd selig zu machen. Nachmals aber da er durch seinen Todt eine ewige Versöhnung angerichtet / ist er in die Höhe gefahren / vnnd hat sich gesetzet zur Rechten der Herrligkeit Gottes / vnd ist ein König vnd Richter geworden.

Dazu ist er von Gott verordnet. Der Vatter richtet niemand / sondern alles Gericht hat er dem Sohn vbergeben. Dann weil dem Vatter für die Sünde der Menschen ein Genügen geschehen / will er niemand verdammen / sondern hat dem Erlöser deß Todtes vnd deß Lebens Macht gegeben zu verdammen / vnd selig zu machen wie er will. Nach seiner Göttlichen Natur ist Christus ein geborner Richter vnd König / nach seiner menschlichen Natur ist er ein gemachter Richter / wie er abermal saget Johannes am 5. Der Vatter hat dem Sohn Macht gegeben / auch das Gericht zu halten / darumb daß er deß Menschen Sohn ist. Darüber setzet Lutherus diese kleine glossa: Das Gerichte muß offentlich für allen Menschen gehalten werden / darumb muß der Richter auch Mensch seyn / den man sehen könne; vnd doch auch Gott / weil er Gottes Richtstul besitzen solle.

richten / sondern daß die Welt durch jhn selig werde. Doch spricht er auch beym selbigen Evangelisten am fünfften:Ioh. 5, 22. Der Vatter richtet niemand / sondern alles Gericht hat er dem Sohn vbergeben. Beydes ist wahr. Dann Christus hat nicht einerley Ampt. Fürs erst ist er ein Erlöser vnd Hoherpriester / der durch sein eigen Blut alle Sünden solte versöhnen / darzu war er in die Welt kommen. Da war freylich sein Ampt nicht / die Menschen zu richten vnnd zuverdammen / das hatte Moses genugsamb gethan / sondern die Menschen zuerlösen vnnd selig zu machen. Nachmals aber da er durch seinen Todt eine ewige Versöhnung angerichtet / ist er in die Höhe gefahren / vnnd hat sich gesetzet zur Rechten der Herrligkeit Gottes / vnd ist ein König vnd Richter geworden.

Dazu ist er von Gott verordnet. Der Vatter richtet niemand / sondern alles Gericht hat er dem Sohn vbergeben. Dann weil dem Vatter für die Sünde der Menschen ein Genügen geschehen / will er niemand verdammen / sondern hat dem Erlöser deß Todtes vnd deß Lebens Macht gegeben zu verdammen / vnd selig zu machen wie er will. Nach seiner Göttlichen Natur ist Christus ein geborner Richter vnd König / nach seiner menschlichen Natur ist er ein gemachter Richter / wie er abermal saget Johannes am 5. Der Vatter hat dem Sohn Macht gegeben / auch das Gericht zu halten / darumb daß er deß Menschen Sohn ist. Darüber setzet Lutherus diese kleine glossa: Das Gerichte muß offentlich für allen Menschen gehalten werden / darumb muß der Richter auch Mensch seyn / den man sehen könne; vnd doch auch Gott / weil er Gottes Richtstul besitzen solle.

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[627/0647] richten / sondern daß die Welt durch jhn selig werde. Doch spricht er auch beym selbigen Evangelisten am fünfften: Der Vatter richtet niemand / sondern alles Gericht hat er dem Sohn vbergeben. Beydes ist wahr. Dann Christus hat nicht einerley Ampt. Fürs erst ist er ein Erlöser vnd Hoherpriester / der durch sein eigen Blut alle Sünden solte versöhnen / darzu war er in die Welt kommen. Da war freylich sein Ampt nicht / die Menschen zu richten vnnd zuverdammen / das hatte Moses genugsamb gethan / sondern die Menschen zuerlösen vnnd selig zu machen. Nachmals aber da er durch seinen Todt eine ewige Versöhnung angerichtet / ist er in die Höhe gefahren / vnnd hat sich gesetzet zur Rechten der Herrligkeit Gottes / vnd ist ein König vnd Richter geworden. Ioh. 5, 22. Dazu ist er von Gott verordnet. Der Vatter richtet niemand / sondern alles Gericht hat er dem Sohn vbergeben. Dann weil dem Vatter für die Sünde der Menschen ein Genügen geschehen / will er niemand verdammen / sondern hat dem Erlöser deß Todtes vnd deß Lebens Macht gegeben zu verdammen / vnd selig zu machen wie er will. Nach seiner Göttlichen Natur ist Christus ein geborner Richter vnd König / nach seiner menschlichen Natur ist er ein gemachter Richter / wie er abermal saget Johannes am 5. Der Vatter hat dem Sohn Macht gegeben / auch das Gericht zu halten / darumb daß er deß Menschen Sohn ist. Darüber setzet Lutherus diese kleine glossa: Das Gerichte muß offentlich für allen Menschen gehalten werden / darumb muß der Richter auch Mensch seyn / den man sehen könne; vnd doch auch Gott / weil er Gottes Richtstul besitzen solle.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 627. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/647>, abgerufen am 22.11.2024.