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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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dieweil sie jhren Heyland nicht haben erkennet? Es ist aber die grösseste Vndanckbarkeit nicht einmal erkennen lernen / das Heyl so vns Christus erworben hat. Er hat vnaußdenckliche Arbeit für dich auff sich genommen / du aber daß du derselben theilhafftig werdest / bemühest dich nicht einmal darnach zu forschen. Es entschuldiget dich gar nicht / daß du wollest sagen: Ich bin einfältig / ich kan daß nicht verstehen. Ja du solst es verstehen / dazu ist es dir von GOtt offenbaret. Der Glaube ist keine Vnwissenheit. Darzu erfordert dein GOtt nicht grosse Wissenschafft von dir: Die Hauptsumma deines Glaubens ist; daß Christus der Sohn Gottes an deiner statt / für deine Sünde gestorben. Hast du das gelernet / vnd hältst dich daran / so bistu selig. Allein sey nicht nachlässig / kanstu es nicht verstehen / so frage andere darumb / die es verstehen: Vnnd lerne einen Hauptspruch / darauff du dich im Leben vnd Todt verlassen könnest. Eltern können es nicht verantworten / die jhre Kinder in Vppigkeit aufferziehen / vnd deß Worts deß Heyls wenig achten. Praeceptores vnd Schulmeister können es nicht verantworten / wann sie jhre Schuler in Künsten vnderweisen / vnnd das beste dahinden lassen / in dem sie die Kinder nicht zu Christo führen. Haußvätter vnd Haußmütter können es nicht verantworten / daß sie jhr Gesinde / als ein dummes Vieh gehen lassen / vnnd sich nicht daran kehren / wie sie in jhrem Glauben gegründet werden. Vnd wisset nur gewiß / GOtt wird euch vmb diß alles für Gerichte fordern.

Nicht sage ich allein / jhr solt diß Wort deß Heyls lernen / sondern jhr solt es lernen vnd betrachten: Wie Paulus seinen Timotheum vermahnet: Halt stäts in Gedächtnuß JEsum2. Tim. 2, 3. Christum / der von den Todten aufferwecket ist. Dann wie ein köstliches Gewürtz nicht geschmecket wird / so es vngekewet verschlucket wird / so es aber gekewet wird / so wird es anmutig dem gantzen Leibe. Also kan das Wort dieses Heyls / vnnd desselben

dieweil sie jhren Heyland nicht haben erkennet? Es ist aber die grösseste Vndanckbarkeit nicht einmal erkennen lernen / das Heyl so vns Christus erworben hat. Er hat vnaußdenckliche Arbeit für dich auff sich genommen / du aber daß du derselben theilhafftig werdest / bemühest dich nicht einmal darnach zu forschen. Es entschuldiget dich gar nicht / daß du wollest sagen: Ich bin einfältig / ich kan daß nicht verstehen. Ja du solst es verstehen / dazu ist es dir von GOtt offenbaret. Der Glaube ist keine Vnwissenheit. Darzu erfordert dein GOtt nicht grosse Wissenschafft von dir: Die Hauptsumma deines Glaubens ist; daß Christus der Sohn Gottes an deiner statt / für deine Sünde gestorben. Hast du das gelernet / vnd hältst dich daran / so bistu selig. Allein sey nicht nachlässig / kanstu es nicht verstehen / so frage andere darumb / die es verstehen: Vnnd lerne einen Hauptspruch / darauff du dich im Leben vnd Todt verlassen könnest. Eltern können es nicht verantworten / die jhre Kinder in Vppigkeit aufferziehen / vnd deß Worts deß Heyls wenig achten. Praeceptores vnd Schulmeister können es nicht verantworten / wann sie jhre Schuler in Künsten vnderweisen / vnnd das beste dahinden lassen / in dem sie die Kinder nicht zu Christo führen. Haußvätter vnd Haußmütter können es nicht verantworten / daß sie jhr Gesinde / als ein dummes Vieh gehen lassen / vnnd sich nicht daran kehren / wie sie in jhrem Glauben gegründet werden. Vnd wisset nur gewiß / GOtt wird euch vmb diß alles für Gerichte fordern.

Nicht sage ich allein / jhr solt diß Wort deß Heyls lernen / sondern jhr solt es lernen vnd betrachten: Wie Paulus seinen Timotheum vermahnet: Halt stäts in Gedächtnuß JEsum2. Tim. 2, 3. Christum / der von den Todten aufferwecket ist. Dann wie ein köstliches Gewürtz nicht geschmecket wird / so es vngekewet verschlucket wird / so es aber gekewet wird / so wird es anmutig dem gantzen Leibe. Also kan das Wort dieses Heyls / vnnd desselben

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[655/0675] dieweil sie jhren Heyland nicht haben erkennet? Es ist aber die grösseste Vndanckbarkeit nicht einmal erkennen lernen / das Heyl so vns Christus erworben hat. Er hat vnaußdenckliche Arbeit für dich auff sich genommen / du aber daß du derselben theilhafftig werdest / bemühest dich nicht einmal darnach zu forschen. Es entschuldiget dich gar nicht / daß du wollest sagen: Ich bin einfältig / ich kan daß nicht verstehen. Ja du solst es verstehen / dazu ist es dir von GOtt offenbaret. Der Glaube ist keine Vnwissenheit. Darzu erfordert dein GOtt nicht grosse Wissenschafft von dir: Die Hauptsumma deines Glaubens ist; daß Christus der Sohn Gottes an deiner statt / für deine Sünde gestorben. Hast du das gelernet / vnd hältst dich daran / so bistu selig. Allein sey nicht nachlässig / kanstu es nicht verstehen / so frage andere darumb / die es verstehen: Vnnd lerne einen Hauptspruch / darauff du dich im Leben vnd Todt verlassen könnest. Eltern können es nicht verantworten / die jhre Kinder in Vppigkeit aufferziehen / vnd deß Worts deß Heyls wenig achten. Praeceptores vnd Schulmeister können es nicht verantworten / wann sie jhre Schuler in Künsten vnderweisen / vnnd das beste dahinden lassen / in dem sie die Kinder nicht zu Christo führen. Haußvätter vnd Haußmütter können es nicht verantworten / daß sie jhr Gesinde / als ein dummes Vieh gehen lassen / vnnd sich nicht daran kehren / wie sie in jhrem Glauben gegründet werden. Vnd wisset nur gewiß / GOtt wird euch vmb diß alles für Gerichte fordern. Nicht sage ich allein / jhr solt diß Wort deß Heyls lernen / sondern jhr solt es lernen vnd betrachten: Wie Paulus seinen Timotheum vermahnet: Halt stäts in Gedächtnuß JEsum Christum / der von den Todten aufferwecket ist. Dann wie ein köstliches Gewürtz nicht geschmecket wird / so es vngekewet verschlucket wird / so es aber gekewet wird / so wird es anmutig dem gantzen Leibe. Also kan das Wort dieses Heyls / vnnd desselben 2. Tim. 2, 3.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 655. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/675>, abgerufen am 21.11.2024.