Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Opffer für vnsere Sünde / durch welches Blut wir werden geheiliget; wir müssen vns aber damit besprengen durch den Glauben. Christus ist die auffgehängte Schlang in der Wüsten / dadurch wir werden von der gifftigen Schlangenbiß geheylet; wir müssen sie aber anschawen durch den Glauben. Christus ist der Felß / darauß das Wasser geflossen in der Wüsten / vns zuerlaben: Wollen wir aber vns damit erlaben / so müssen wirs trincken durch den Glauben. Christus ist der Brunn deß Lebens / auß welchem wir mögen schöpffen Wasser deß Lebens; wir müssens aber schöpffen durch den Glauben. Christus ist der Zweig deß Heyls / davon wir mögen brechen Früchte der ewigen Seligkeit; wir müssen sie aber brechen vnd essen durch den Glauben. Endlich 3. lasset vns das Wort dieses Heyls annehmen mit3. Affectib. Danckbarkeit vnserer Begierden / also daß vnsere Begierde nur auf diß Heyl / als auf dz höchste Gut gerichtet seyn / vnd dagegen meiden alle das / was diesem Heyl zuwieder ist. Dreyerley Art Güter seynd vnsern Begierden vorgestellet; das erste ist das einige warhafftige Gut / das ist Christus vnser einiges Heyl / vnd was dem anhängig ist. Das ander ist ein frembdes Gut / als da seynd die Güter der Welt / Ehr / Gewalt vnd Reichthumb. Das dritte ist ein fleischliches Gut / welches dem sündlichen Fleisch wol thut / nemblich die sündliche Lust vnd Ergetzligket. Mit der sündlichen Lust vnnd Ergetzligkeit / hat das Wort deß Heyls keine Gemeinschafft / das ist / wo ein Mensch noch Lust hat an der Sünden / da hat das Heyl Christi kein Raum noch Statt. Dann wo dieses Heyl / das ist Christus selbsten / auffgenommen wird / da wird auch der geist Christi angenommen. Wo aber der geist Christi nicht ist / da ist Christus auch nicht. Wo ein Mensch in seinem Thun sich nicht so finden lässet / daß man sagen kan: In diesem Menschen lebet Christus warhafftig / da ist das Wort deß Heyls noch nicht recht auffgenommen. Vnd sollen wir nur nicht gedencken / daß diß dem zuwieder / was vor gesaget ist: Opffer für vnsere Sünde / durch welches Blut wir werden geheiliget; wir müssen vns aber damit besprengen durch den Glauben. Christus ist die auffgehängte Schlang in der Wüsten / dadurch wir werden von der gifftigen Schlangenbiß geheylet; wir müssen sie aber anschawen durch den Glauben. Christus ist der Felß / darauß das Wasser geflossen in der Wüsten / vns zuerlaben: Wollen wir aber vns damit erlaben / so müssen wirs trincken durch den Glauben. Christus ist der Brunn deß Lebens / auß welchem wir mögen schöpffen Wasser deß Lebens; wir müssens aber schöpffen durch den Glauben. Christus ist der Zweig deß Heyls / davon wir mögen brechen Früchte der ewigen Seligkeit; wir müssen sie aber brechen vnd essen durch den Glauben. Endlich 3. lasset vns das Wort dieses Heyls annehmen mit3. Affectib. Danckbarkeit vnserer Begierden / also daß vnsere Begierde nur auf diß Heyl / als auf dz höchste Gut gerichtet seyn / vnd dagegen meiden alle das / was diesem Heyl zuwieder ist. Dreyerley Art Güter seynd vnsern Begierden vorgestellet; das erste ist das einige warhafftige Gut / das ist Christus vnser einiges Heyl / vnd was dem anhängig ist. Das ander ist ein frembdes Gut / als da seynd die Güter der Welt / Ehr / Gewalt vnd Reichthumb. Das dritte ist ein fleischliches Gut / welches dem sündlichen Fleisch wol thut / nemblich die sündliche Lust vnd Ergetzligket. Mit der sündlichen Lust vnnd Ergetzligkeit / hat das Wort deß Heyls keine Gemeinschafft / das ist / wo ein Mensch noch Lust hat an der Sünden / da hat das Heyl Christi kein Raum noch Statt. Dann wo dieses Heyl / das ist Christus selbsten / auffgenommen wird / da wird auch der geist Christi angenommen. Wo aber der geist Christi nicht ist / da ist Christus auch nicht. Wo ein Mensch in seinem Thun sich nicht so finden lässet / daß man sagen kan: In diesem Menschen lebet Christus warhafftig / da ist das Wort deß Heyls noch nicht recht auffgenommen. Vnd sollen wir nur nicht gedencken / daß diß dem zuwieder / was vor gesaget ist: <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0677" n="657"/> Opffer für vnsere Sünde / durch welches Blut wir werden geheiliget; wir müssen vns aber damit besprengen durch den Glauben. Christus ist die auffgehängte Schlang in der Wüsten / dadurch wir werden von der gifftigen Schlangenbiß geheylet; wir müssen sie aber anschawen durch den Glauben. Christus ist der Felß / darauß das Wasser geflossen in der Wüsten / vns zuerlaben: Wollen wir aber vns damit erlaben / so müssen wirs trincken durch den Glauben. Christus ist der Brunn deß Lebens / auß welchem wir mögen schöpffen Wasser deß Lebens; wir müssens aber schöpffen durch den Glauben. 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Opffer für vnsere Sünde / durch welches Blut wir werden geheiliget; wir müssen vns aber damit besprengen durch den Glauben. Christus ist die auffgehängte Schlang in der Wüsten / dadurch wir werden von der gifftigen Schlangenbiß geheylet; wir müssen sie aber anschawen durch den Glauben. Christus ist der Felß / darauß das Wasser geflossen in der Wüsten / vns zuerlaben: Wollen wir aber vns damit erlaben / so müssen wirs trincken durch den Glauben. Christus ist der Brunn deß Lebens / auß welchem wir mögen schöpffen Wasser deß Lebens; wir müssens aber schöpffen durch den Glauben. Christus ist der Zweig deß Heyls / davon wir mögen brechen Früchte der ewigen Seligkeit; wir müssen sie aber brechen vnd essen durch den Glauben.
Endlich 3. lasset vns das Wort dieses Heyls annehmen mit Danckbarkeit vnserer Begierden / also daß vnsere Begierde nur auf diß Heyl / als auf dz höchste Gut gerichtet seyn / vnd dagegen meiden alle das / was diesem Heyl zuwieder ist. Dreyerley Art Güter seynd vnsern Begierden vorgestellet; das erste ist das einige warhafftige Gut / das ist Christus vnser einiges Heyl / vnd was dem anhängig ist. Das ander ist ein frembdes Gut / als da seynd die Güter der Welt / Ehr / Gewalt vnd Reichthumb. Das dritte ist ein fleischliches Gut / welches dem sündlichen Fleisch wol thut / nemblich die sündliche Lust vnd Ergetzligket.
3. Affectib. Mit der sündlichen Lust vnnd Ergetzligkeit / hat das Wort deß Heyls keine Gemeinschafft / das ist / wo ein Mensch noch Lust hat an der Sünden / da hat das Heyl Christi kein Raum noch Statt. Dann wo dieses Heyl / das ist Christus selbsten / auffgenommen wird / da wird auch der geist Christi angenommen. Wo aber der geist Christi nicht ist / da ist Christus auch nicht. Wo ein Mensch in seinem Thun sich nicht so finden lässet / daß man sagen kan: In diesem Menschen lebet Christus warhafftig / da ist das Wort deß Heyls noch nicht recht auffgenommen. Vnd sollen wir nur nicht gedencken / daß diß dem zuwieder / was vor gesaget ist:
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