Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

Bild:
<< vorherige Seite

vnser Geschlecht / diß ist vnser Adel. Es hat aber GOtt Wolgefallen / in der fülle der Zeit auch vns Heyden heimbzusuchen / vnnd hat auch vns das Wort deß Heyls gesandt / von seinem Sohn JEsu. Womit haben wir verdienet / daß sich GOtt so nahe zu vns gethan hat? Was haben wir können thun / daß wir vnter einem solchen Volck geboren / darunter Christus gepredigt wird? Wie viel tausent Kinder im Hepdenthumb müssen sterben vnd verderben / nach vnsern Augen / vnschuldig / ehe sie wissen was weiß vnnd schwartz ist? Wor inn nun waren wir besser / dann sie? So nehmet nun an das Wort deß Heyls / dann es ist zu euch gesandt.

2.

Dieses ist ja mächtig genug / es gefället dennoch Paulo seine Predigt noch mit einer andern Motiv zu schliessen: Sehet nun zu / daß nicht vber euch komme / daß in den Propheten V. 40. 41. Habac. 8, 5;gesaget ist: Sehet jhr Verächter / vnnd verwundert euch / vnd werdet zu nichte / dann ich thue ein Werck zu ewren Zeiten / welches jhr nicht glauben werdet / so es euch jemand erzehlen wird. Ist so viel gesaget: Vor Zeiten wolten ewere Vätter auch nicht glauben den Propheten / die jhnen verkündigten was GOtt vber sie kommen lassen wolte / durch der Chaldeer Hände / vnd blieben in jhrer Vnbußfertigkeit / deß halben drawte Gott durch den Propheten Habacue den Verächtern seines Wortes / daß er sie schröcklich heimsuchen vnd straffen wolte. GOTT ist jhm allweg selbst gleich / werdet jhr das Wort dieses Heyls / welches ich euch verkündiget habe / von dem Gecreutzigten / vnnd aufferstandenen JEsu / verachten / so wird GOtt euch auch wieder verachten / vnd wird so wunderlich vnd schröcklich mit euch vmbgehen / daß jhrs nicht glauben werdet / so es euch jemand erzehlen wird. Diese Dräwung ist war geworden an den Juden / wie die Zerstörung Jerusalem außweiset. Ich darff nicht sagen / es wird an vns auch wahr werden / sondern leider es ist an vns die

vnser Geschlecht / diß ist vnser Adel. Es hat aber GOtt Wolgefallen / in der fülle der Zeit auch vns Heyden heimbzusuchen / vnnd hat auch vns das Wort deß Heyls gesandt / von seinem Sohn JEsu. Womit haben wir verdienet / daß sich GOtt so nahe zu vns gethan hat? Was haben wir können thun / daß wir vnter einem solchen Volck geboren / darunter Christus gepredigt wird? Wie viel tausent Kinder im Hepdenthumb müssen sterben vnd verderben / nach vnsern Augen / vnschuldig / ehe sie wissen was weiß vnnd schwartz ist? Wor inn nun waren wir besser / dann sie? So nehmet nun an das Wort deß Heyls / dann es ist zu euch gesandt.

2.

Dieses ist ja mächtig genug / es gefället dennoch Paulo seine Predigt noch mit einer andern Motiv zu schliessen: Sehet nun zu / daß nicht vber euch komme / daß in den Propheten V. 40. 41. Habac. 8, 5;gesaget ist: Sehet jhr Verächter / vnnd verwundert euch / vnd werdet zu nichte / dann ich thue ein Werck zu ewren Zeiten / welches jhr nicht glauben werdet / so es euch jemand erzehlen wird. Ist so viel gesaget: Vor Zeiten wolten ewere Vätter auch nicht glauben den Propheten / die jhnen verkündigten was GOtt vber sie kommen lassen wolte / durch der Chaldeer Hände / vnd blieben in jhrer Vnbußfertigkeit / deß halben drawte Gott durch den Propheten Habacue den Verächtern seines Wortes / daß er sie schröcklich heimsuchen vnd straffen wolte. GOTT ist jhm allweg selbst gleich / werdet jhr das Wort dieses Heyls / welches ich euch verkündiget habe / von dem Gecreutzigten / vnnd aufferstandenen JEsu / verachten / so wird GOtt euch auch wieder verachten / vnd wird so wunderlich vnd schröcklich mit euch vmbgehen / daß jhrs nicht glauben werdet / so es euch jemand erzehlen wird. Diese Dräwung ist war geworden an den Juden / wie die Zerstörung Jerusalem außweiset. Ich darff nicht sagen / es wird an vns auch wahr werden / sondern leider es ist an vns die

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <p><pb facs="#f0680" n="660"/>
vnser Geschlecht /                      diß ist vnser Adel. Es hat aber GOtt Wolgefallen / in der fülle der Zeit auch                      vns Heyden heimbzusuchen / vnnd hat auch vns das Wort deß Heyls gesandt / von                      seinem Sohn JEsu. Womit haben wir verdienet / daß sich GOtt so nahe zu vns                      gethan hat? Was haben wir können thun / daß wir vnter einem solchen Volck                      geboren / darunter Christus gepredigt wird? Wie viel tausent Kinder im                      Hepdenthumb müssen sterben vnd verderben / nach vnsern Augen / vnschuldig / ehe                      sie wissen was weiß vnnd schwartz ist? Wor inn nun waren wir besser / dann sie?                      So nehmet nun an das Wort deß Heyls / dann es ist zu euch gesandt.</p>
        <note place="left">2.</note>
        <p>Dieses ist ja mächtig genug / es gefället dennoch Paulo seine Predigt noch mit                      einer andern Motiv zu schliessen: Sehet nun zu / daß nicht vber euch komme / daß                      in den Propheten <note place="left">V. 40. 41. Habac. 8, 5;</note>gesaget                      ist: Sehet jhr Verächter / vnnd verwundert euch / vnd werdet zu nichte / dann                      ich thue ein Werck zu ewren Zeiten / welches jhr nicht glauben werdet / so es                      euch jemand erzehlen wird. Ist so viel gesaget: Vor Zeiten wolten ewere Vätter                      auch nicht glauben den Propheten / die jhnen verkündigten was GOtt vber sie                      kommen lassen wolte / durch der Chaldeer Hände / vnd blieben in jhrer                      Vnbußfertigkeit / deß halben drawte Gott durch den Propheten Habacue den                      Verächtern seines Wortes / daß er sie schröcklich heimsuchen vnd straffen wolte.                      GOTT ist jhm allweg selbst gleich / werdet jhr das Wort dieses Heyls / welches                      ich euch verkündiget habe / von dem Gecreutzigten / vnnd aufferstandenen JEsu /                      verachten / so wird GOtt euch auch wieder verachten / vnd wird so wunderlich vnd                      schröcklich mit euch vmbgehen / daß jhrs nicht glauben werdet / so es euch                      jemand erzehlen wird. Diese Dräwung ist war geworden an den Juden / wie die                      Zerstörung Jerusalem außweiset. Ich darff nicht sagen / es wird an vns auch wahr                      werden / sondern leider es ist an vns die
</p>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[660/0680] vnser Geschlecht / diß ist vnser Adel. Es hat aber GOtt Wolgefallen / in der fülle der Zeit auch vns Heyden heimbzusuchen / vnnd hat auch vns das Wort deß Heyls gesandt / von seinem Sohn JEsu. Womit haben wir verdienet / daß sich GOtt so nahe zu vns gethan hat? Was haben wir können thun / daß wir vnter einem solchen Volck geboren / darunter Christus gepredigt wird? Wie viel tausent Kinder im Hepdenthumb müssen sterben vnd verderben / nach vnsern Augen / vnschuldig / ehe sie wissen was weiß vnnd schwartz ist? Wor inn nun waren wir besser / dann sie? So nehmet nun an das Wort deß Heyls / dann es ist zu euch gesandt. Dieses ist ja mächtig genug / es gefället dennoch Paulo seine Predigt noch mit einer andern Motiv zu schliessen: Sehet nun zu / daß nicht vber euch komme / daß in den Propheten gesaget ist: Sehet jhr Verächter / vnnd verwundert euch / vnd werdet zu nichte / dann ich thue ein Werck zu ewren Zeiten / welches jhr nicht glauben werdet / so es euch jemand erzehlen wird. Ist so viel gesaget: Vor Zeiten wolten ewere Vätter auch nicht glauben den Propheten / die jhnen verkündigten was GOtt vber sie kommen lassen wolte / durch der Chaldeer Hände / vnd blieben in jhrer Vnbußfertigkeit / deß halben drawte Gott durch den Propheten Habacue den Verächtern seines Wortes / daß er sie schröcklich heimsuchen vnd straffen wolte. GOTT ist jhm allweg selbst gleich / werdet jhr das Wort dieses Heyls / welches ich euch verkündiget habe / von dem Gecreutzigten / vnnd aufferstandenen JEsu / verachten / so wird GOtt euch auch wieder verachten / vnd wird so wunderlich vnd schröcklich mit euch vmbgehen / daß jhrs nicht glauben werdet / so es euch jemand erzehlen wird. Diese Dräwung ist war geworden an den Juden / wie die Zerstörung Jerusalem außweiset. Ich darff nicht sagen / es wird an vns auch wahr werden / sondern leider es ist an vns die V. 40. 41. Habac. 8, 5;

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/680
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 660. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/680>, abgerufen am 21.11.2024.