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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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chen? Wer also im Glauben lebt / der kan vnd mag seine Lust nicht suchen in den Lüsten dieser Welt / sondern hat solches alles im Glauben vberwunden. Wo nun Glaube ist / da ist Sieg vber die Welt.

Hingegen sage ich euch; wo kein Glaube ist / da kan man die Welt nicht vberwinden. Wer ist der die Welt vberwindet / ohn der da glaubt daß JEsus GOttes Sohn ist. Die natürliche Geburt kan hiezu keine Kraffte geben / sondern sie verbindet vns vielmehr mit der Welt. So gehöret auch hiezu nicht weltliche Kunst / sondern viel eine höhere Krafft. Dann ob zwar vnter Heyden ehrbare Leuthe gefunden / die sich haben enthalten von eusserlichen Lastern / so ist doch das Hertz inwendig voller Welt gewesen / vnd hat niemand vnter jhnen sich selbs verläugnet / vnd Gott alleine auffgeopffert. Ioh. 3, 6.Dann es bleibt allwege dabey / was der HERR saget: Was vom Fleisch geboren das ist Fleisch. Darumb sollen wir geistlich gesinnet seyn vnnd nicht weltlich / muß eine newe Geburt da seyn. Werest du auch die edleste Frucht / die der Baum menschliches Stammes vnd Geschlechtes tragen kan / mustu dennoch durch die newe Geburt newe Lebenskräffte gewinnen / sonst bistu vnd bleibst vntüchtig die Welt zubestreiten / oder zu vberwinden. So ists nun deß Glaubens Krafft / so jemand die Welt vberwunden hat.

Daß wir aber wieder zum Zweck kommen / so erkennen wir / daß drey Eigenschafften deß Glaubens von Johanne gesetzet seyn / nemblich Liebe / Gehorsamb vnd Sieg; auß welchen / als vnfehlbaren Zeichen ein jeglicher schliessen kan vnd soll / ob sein Glaub rechter Art sey / oder ob es nur ein heuchlischer Mundglaube sey.

Testes fidei, quod veritate non fabulis pitatur.

Besihe nun auch / was für Zeugnussen der Apostel einführet / zur Gewißheit vnserer Bekantnuß von Christo / daß wir wissen / es sey nicht Lügen vnnd Fabelwerck / wann wir predigen vnd glauben / daß Jesus der geereutzigter Gottes Sohn sey / der Christ

chen? Wer also im Glauben lebt / der kan vnd mag seine Lust nicht suchen in den Lüsten dieser Welt / sondern hat solches alles im Glauben vberwunden. Wo nun Glaube ist / da ist Sieg vber die Welt.

Hingegen sage ich euch; wo kein Glaube ist / da kan man die Welt nicht vberwinden. Wer ist der die Welt vberwindet / ohn der da glaubt daß JEsus GOttes Sohn ist. Die natürliche Geburt kan hiezu keine Kraffte geben / sondern sie verbindet vns vielmehr mit der Welt. So gehöret auch hiezu nicht weltliche Kunst / sondern viel eine höhere Krafft. Dann ob zwar vnter Heyden ehrbare Leuthe gefunden / die sich haben enthalten von eusserlichen Lastern / so ist doch das Hertz inwendig voller Welt gewesen / vnd hat niemand vnter jhnen sich selbs verläugnet / vnd Gott alleine auffgeopffert. Ioh. 3, 6.Dann es bleibt allwege dabey / was der HERR saget: Was vom Fleisch geboren das ist Fleisch. Darumb sollen wir geistlich gesinnet seyn vnnd nicht weltlich / muß eine newe Geburt da seyn. Werest du auch die edleste Frucht / die der Baum menschliches Stammes vnd Geschlechtes tragen kan / mustu dennoch durch die newe Geburt newe Lebenskräffte gewinnen / sonst bistu vnd bleibst vntüchtig die Welt zubestreiten / oder zu vberwinden. So ists nun deß Glaubens Krafft / so jemand die Welt vberwunden hat.

Daß wir aber wieder zum Zweck kommen / so erkennen wir / daß drey Eigenschafften deß Glaubens von Johanne gesetzet seyn / nemblich Liebe / Gehorsamb vnd Sieg; auß welchen / als vnfehlbaren Zeichen ein jeglicher schliessen kan vnd soll / ob sein Glaub rechter Art sey / oder ob es nur ein heuchlischer Mundglaube sey.

Testes fidei, quod veritate nõ fabulis pitatur.

Besihe nun auch / was für Zeugnussen der Apostel einführet / zur Gewißheit vnserer Bekantnuß von Christo / daß wir wissen / es sey nicht Lügen vnnd Fabelwerck / wann wir predigen vnd glauben / daß Jesus der geereutzigter Gottes Sohn sey / der Christ

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[672/0692] chen? Wer also im Glauben lebt / der kan vnd mag seine Lust nicht suchen in den Lüsten dieser Welt / sondern hat solches alles im Glauben vberwunden. Wo nun Glaube ist / da ist Sieg vber die Welt. Hingegen sage ich euch; wo kein Glaube ist / da kan man die Welt nicht vberwinden. Wer ist der die Welt vberwindet / ohn der da glaubt daß JEsus GOttes Sohn ist. Die natürliche Geburt kan hiezu keine Kraffte geben / sondern sie verbindet vns vielmehr mit der Welt. So gehöret auch hiezu nicht weltliche Kunst / sondern viel eine höhere Krafft. Dann ob zwar vnter Heyden ehrbare Leuthe gefunden / die sich haben enthalten von eusserlichen Lastern / so ist doch das Hertz inwendig voller Welt gewesen / vnd hat niemand vnter jhnen sich selbs verläugnet / vnd Gott alleine auffgeopffert. Dann es bleibt allwege dabey / was der HERR saget: Was vom Fleisch geboren das ist Fleisch. Darumb sollen wir geistlich gesinnet seyn vnnd nicht weltlich / muß eine newe Geburt da seyn. Werest du auch die edleste Frucht / die der Baum menschliches Stammes vnd Geschlechtes tragen kan / mustu dennoch durch die newe Geburt newe Lebenskräffte gewinnen / sonst bistu vnd bleibst vntüchtig die Welt zubestreiten / oder zu vberwinden. So ists nun deß Glaubens Krafft / so jemand die Welt vberwunden hat. Ioh. 3, 6. Daß wir aber wieder zum Zweck kommen / so erkennen wir / daß drey Eigenschafften deß Glaubens von Johanne gesetzet seyn / nemblich Liebe / Gehorsamb vnd Sieg; auß welchen / als vnfehlbaren Zeichen ein jeglicher schliessen kan vnd soll / ob sein Glaub rechter Art sey / oder ob es nur ein heuchlischer Mundglaube sey. Besihe nun auch / was für Zeugnussen der Apostel einführet / zur Gewißheit vnserer Bekantnuß von Christo / daß wir wissen / es sey nicht Lügen vnnd Fabelwerck / wann wir predigen vnd glauben / daß Jesus der geereutzigter Gottes Sohn sey / der Christ

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 672. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/692>, abgerufen am 21.11.2024.