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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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sollen. Wie nun das gantze Leben Christi ein Fürbilde ist / also auch sein Leyden.

Wie hat er dann gelitten? Zu erst leidet er vnschuldig Dann V. 22.er hat keine Sünde gethan / ist auch kein Betrug in seinem Munde erfunden. Dieses Zeugnuß hat dem HERRN Esai. 53, 9.Christo lange Jahr zuvor gegeben der Prophet Esaias am 53. cap. Auß welchem es Petrus wiederholet. Es köndte niemand sagen / daß jrrgent in einem Dinge er solte vnrecht gethan haben; so köndte jhn auch niemand einer Heucheley beschuldigen / daß er mit Worten oder Geberden sich anders solte gestellet haben / als es jhm vmbs Hertze war. Es ist kein Betrug in seinem Munde gefunden. Wie sein Mund / so war auch sein Hertz. Daher durffte er künlich Ioh. 8. 46.seinen Feinden diese Frage fürlegen: Welcher vnter euch kan mich einer Sünde zeugen? Hie ist lauter Vnschuld. Warumb wird er dann verfolget? Warumb muß er leiden? Vmb Wolthat willen. Er bracht jhnen das Wort vnd die Gnade Gottes / macht die Blinden sehen / erlediget die vom Teuffel überwältiget waren / vnnd that viel gutes. Darüber muß er leiden / leidet also gantz vnschuldig.

V. 23.

Demnach zum andern leidet er gedultig. Er schalt nicht wieder / da er gescholten ward / er dräwete nit / da er litte. Können wir Menschen Kinder nicht mehr / wenn wir leiden / so fluchen vnnd dräwen wir / wenn wir schon keine grosse Zeichen thun können. Bey Christo aber ist weder schelten noch dräwen / ob er schon viel hätte thun können. Zu seiner Zeit / da er noch sein Predig- vnd Lehrampt verwaltete / schalt er auch / gab den Phariseern jhren rechten Nahmen / vnnd nennete sie Heuchler / Mörder / Schlangen vnd Otterngezücht. Dann das vermocht sein Ampt / daß er die Boßheit entdeckte / auff daß die arme Sünder davon möchten geheilet werden. Wie man aber sein Predigampt nicht

sollen. Wie nun das gantze Leben Christi ein Fürbilde ist / also auch sein Leyden.

Wie hat er dann gelitten? Zu erst leidet er vnschuldig Dann V. 22.er hat keine Sünde gethan / ist auch kein Betrug in seinem Munde erfunden. Dieses Zeugnuß hat dem HERRN Esai. 53, 9.Christo lange Jahr zuvor gegeben der Prophet Esaias am 53. cap. Auß welchem es Petrus wiederholet. Es köndte niemand sagen / daß jrrgent in einem Dinge er solte vnrecht gethan haben; so köndte jhn auch niemand einer Heucheley beschuldigen / daß er mit Worten oder Geberden sich anders solte gestellet haben / als es jhm vmbs Hertze war. Es ist kein Betrug in seinem Munde gefunden. Wie sein Mund / so war auch sein Hertz. Daher durffte er künlich Ioh. 8. 46.seinen Feinden diese Frage fürlegen: Welcher vnter euch kan mich einer Sünde zeugen? Hie ist lauter Vnschuld. Warumb wird er dann verfolget? Warumb muß er leiden? Vmb Wolthat willen. Er bracht jhnen das Wort vnd die Gnade Gottes / macht die Blinden sehen / erlediget die vom Teuffel überwältiget waren / vnnd that viel gutes. Darüber muß er leiden / leidet also gantz vnschuldig.

V. 23.

Demnach zum andern leidet er gedultig. Er schalt nicht wieder / da er gescholten ward / er dräwete nit / da er litte. Können wir Menschen Kinder nicht mehr / wenn wir leiden / so fluchen vnnd dräwen wir / wenn wir schon keine grosse Zeichen thun können. Bey Christo aber ist weder schelten noch dräwen / ob er schon viel hätte thun können. Zu seiner Zeit / da er noch sein Predig- vnd Lehrampt verwaltete / schalt er auch / gab den Phariseern jhren rechten Nahmen / vnnd nennete sie Heuchler / Mörder / Schlangen vnd Otterngezücht. Dann das vermocht sein Ampt / daß er die Boßheit entdeckte / auff daß die arme Sünder davon möchten geheilet werden. Wie man aber sein Predigampt nicht

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[694/0714] sollen. Wie nun das gantze Leben Christi ein Fürbilde ist / also auch sein Leyden. Wie hat er dann gelitten? Zu erst leidet er vnschuldig Dann er hat keine Sünde gethan / ist auch kein Betrug in seinem Munde erfunden. Dieses Zeugnuß hat dem HERRN Christo lange Jahr zuvor gegeben der Prophet Esaias am 53. cap. Auß welchem es Petrus wiederholet. Es köndte niemand sagen / daß jrrgent in einem Dinge er solte vnrecht gethan haben; so köndte jhn auch niemand einer Heucheley beschuldigen / daß er mit Worten oder Geberden sich anders solte gestellet haben / als es jhm vmbs Hertze war. Es ist kein Betrug in seinem Munde gefunden. Wie sein Mund / so war auch sein Hertz. Daher durffte er künlich seinen Feinden diese Frage fürlegen: Welcher vnter euch kan mich einer Sünde zeugen? Hie ist lauter Vnschuld. Warumb wird er dann verfolget? Warumb muß er leiden? Vmb Wolthat willen. Er bracht jhnen das Wort vnd die Gnade Gottes / macht die Blinden sehen / erlediget die vom Teuffel überwältiget waren / vnnd that viel gutes. Darüber muß er leiden / leidet also gantz vnschuldig. V. 22. Esai. 53, 9. Ioh. 8. 46. Demnach zum andern leidet er gedultig. Er schalt nicht wieder / da er gescholten ward / er dräwete nit / da er litte. Können wir Menschen Kinder nicht mehr / wenn wir leiden / so fluchen vnnd dräwen wir / wenn wir schon keine grosse Zeichen thun können. Bey Christo aber ist weder schelten noch dräwen / ob er schon viel hätte thun können. Zu seiner Zeit / da er noch sein Predig- vnd Lehrampt verwaltete / schalt er auch / gab den Phariseern jhren rechten Nahmen / vnnd nennete sie Heuchler / Mörder / Schlangen vnd Otterngezücht. Dann das vermocht sein Ampt / daß er die Boßheit entdeckte / auff daß die arme Sünder davon möchten geheilet werden. Wie man aber sein Predigampt nicht

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 694. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/714>, abgerufen am 24.11.2024.