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Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.

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beruffen / daß er solte leiden; recht so / du bist auch dazu beruffen / nach deß Apostels Petri Meynung. Hat es nun nicht wieder Christi Ehr seyn müssen / vnbillig Schmache vnnd Vnrecht leiden / so achte ja nicht / daß es wieder deine Ehre ist. Daran gedenck / so dir dein Leiden sauer wird. Du magst leiden so viel du kanst / wirstu doch den Meister noch nicht erreichen / gehest nur jmmer hernach auff seinen Fußstapffen. Wirstu hierauff sehen / vnnd hierumb dulden / das wird dein Leiden köstlich für GOtt machen. Dann vnser Leiden ist wolgefällig für GOtt / nicht daß es an jhm selbst so köstlich Ding were / sondern daß es Christo zu liebe geschicht. Weil der liebe Heyland vnser HERR Christus für vns gelitten / vnnd vns hinterlassen ein Exempel zu folgen seinen Fußstapffen / wird auch vnser Leiden köstlich für GOtt / so wir nach dem Exempel Christi vmb Christi willen gedultig vnd vnschuldig leiden. Es ist Christo lieb / daß wir seine Schuler seyn vnd jhm nachfolgen.

Wegerstu dich nun noch nach Christi Exempel / als ein Jünger Christi zu leiden / wolan so wisse / du sollst dem Leiden nicht entlauffen. Begehrstu nicht als ein Christ zu leiden / kanstu nicht wehren zu leiden als ein Bösewicht. Hastu dir fürgenommen / böses mit bösem zuvergelten / mustu auch mit den bösen der Boßheit Lohn erwarten.

Dunckts dir aber vnbillig zu seyn / daß die Bösen deine Wiedersacher also frey vnnd vngestraffet jhren Muthwillen üben; sey ohne Sorge / mache es nur wie dein Meister vnnd Heyland JEsus / vnnd stelle alles dem heimb / der recht richtet / der wirdts wol machen. Denn entweder / er macht den Wiederwärtigen das Gewissen groß / daß sie in sich gehen / vnd jhren Vnfug erkennen; das soll vns das liebste seyn / vnnd sollen keine grössere Rache begehren oder aber / so sie halßstarrig seyn / gibt er jhnen jhren verdienten Lohn. Lieben Christen / jhr habt mehr Vrsach Mitleiden mit eweren Beleidigern zu haben / als jhnen böses zu wünschen. Gedenckt nicht / wann jhr ja Rach wünschen woltet / daß jhr euch besser

beruffen / daß er solte leiden; recht so / du bist auch dazu beruffen / nach deß Apostels Petri Meynung. Hat es nun nicht wieder Christi Ehr seyn müssen / vnbillig Schmache vnnd Vnrecht leiden / so achte ja nicht / daß es wieder deine Ehre ist. Daran gedenck / so dir dein Leiden sauer wird. Du magst leiden so viel du kanst / wirstu doch den Meister noch nicht erreichen / gehest nur jmmer hernach auff seinen Fußstapffen. Wirstu hierauff sehen / vnnd hierumb dulden / das wird dein Leiden köstlich für GOtt machen. Dann vnser Leiden ist wolgefällig für GOtt / nicht daß es an jhm selbst so köstlich Ding were / sondern daß es Christo zu liebe geschicht. Weil der liebe Heyland vnser HERR Christus für vns gelitten / vnnd vns hinterlassen ein Exempel zu folgen seinen Fußstapffen / wird auch vnser Leiden köstlich für GOtt / so wir nach dem Exempel Christi vmb Christi willen gedultig vnd vnschuldig leiden. Es ist Christo lieb / daß wir seine Schuler seyn vnd jhm nachfolgen.

Wegerstu dich nun noch nach Christi Exempel / als ein Jünger Christi zu leiden / wolan so wisse / du sollst dem Leiden nicht entlauffen. Begehrstu nicht als ein Christ zu leiden / kanstu nicht wehren zu leiden als ein Bösewicht. Hastu dir fürgenommen / böses mit bösem zuvergelten / mustu auch mit den bösen der Boßheit Lohn erwarten.

Dunckts dir aber vnbillig zu seyn / daß die Bösen deine Wiedersacher also frey vnnd vngestraffet jhren Muthwillen üben; sey ohne Sorge / mache es nur wie dein Meister vnnd Heyland JEsus / vnnd stelle alles dem heimb / der recht richtet / der wirdts wol machen. Denn entweder / er macht den Wiederwärtigen das Gewissen groß / daß sie in sich gehen / vnd jhren Vnfug erkennen; das soll vns das liebste seyn / vnnd sollen keine grössere Rache begehren oder aber / so sie halßstarrig seyn / gibt er jhnen jhren verdienten Lohn. Lieben Christen / jhr habt mehr Vrsach Mitleiden mit eweren Beleidigern zu haben / als jhnen böses zu wünschen. Gedenckt nicht / wann jhr ja Rach wünschen woltet / daß jhr euch besser

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[706/0726] beruffen / daß er solte leiden; recht so / du bist auch dazu beruffen / nach deß Apostels Petri Meynung. Hat es nun nicht wieder Christi Ehr seyn müssen / vnbillig Schmache vnnd Vnrecht leiden / so achte ja nicht / daß es wieder deine Ehre ist. Daran gedenck / so dir dein Leiden sauer wird. Du magst leiden so viel du kanst / wirstu doch den Meister noch nicht erreichen / gehest nur jmmer hernach auff seinen Fußstapffen. Wirstu hierauff sehen / vnnd hierumb dulden / das wird dein Leiden köstlich für GOtt machen. Dann vnser Leiden ist wolgefällig für GOtt / nicht daß es an jhm selbst so köstlich Ding were / sondern daß es Christo zu liebe geschicht. Weil der liebe Heyland vnser HERR Christus für vns gelitten / vnnd vns hinterlassen ein Exempel zu folgen seinen Fußstapffen / wird auch vnser Leiden köstlich für GOtt / so wir nach dem Exempel Christi vmb Christi willen gedultig vnd vnschuldig leiden. Es ist Christo lieb / daß wir seine Schuler seyn vnd jhm nachfolgen. Wegerstu dich nun noch nach Christi Exempel / als ein Jünger Christi zu leiden / wolan so wisse / du sollst dem Leiden nicht entlauffen. Begehrstu nicht als ein Christ zu leiden / kanstu nicht wehren zu leiden als ein Bösewicht. Hastu dir fürgenommen / böses mit bösem zuvergelten / mustu auch mit den bösen der Boßheit Lohn erwarten. Dunckts dir aber vnbillig zu seyn / daß die Bösen deine Wiedersacher also frey vnnd vngestraffet jhren Muthwillen üben; sey ohne Sorge / mache es nur wie dein Meister vnnd Heyland JEsus / vnnd stelle alles dem heimb / der recht richtet / der wirdts wol machen. Denn entweder / er macht den Wiederwärtigen das Gewissen groß / daß sie in sich gehen / vnd jhren Vnfug erkennen; das soll vns das liebste seyn / vnnd sollen keine grössere Rache begehren oder aber / so sie halßstarrig seyn / gibt er jhnen jhren verdienten Lohn. Lieben Christen / jhr habt mehr Vrsach Mitleiden mit eweren Beleidigern zu haben / als jhnen böses zu wünschen. Gedenckt nicht / wann jhr ja Rach wünschen woltet / daß jhr euch besser

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 706. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/726>, abgerufen am 24.11.2024.