Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.Vnnd eben diß ist auch die andere Vrsach / die vns Petrus fürhält / nemblich daß wir den Schaden bedencken / so darauß entspringet / so wir die fleischliche Lüsten nit fliehen / dann sie streiten wieder die Seele; eben wie auch Paulus redet zun Galatern amGal. 5, 17. 5. Das Fleisch gelüstet wieder den Geist. Wann die Schrifft allein sagte: Die fleischliche Lüste seyn eitel / können deiner Seelen nicht helffen; damit hätte sie genug gesagt / dich zubewegen / daß du fleischliche Lüste nicht groß achten soltest. Nun aber sagt sie noch mehr: Fleischliche Lüste streiten wieder die Seele / sie machen auß geistlichen fleischliche / auß himlischen weltliche / auß Christlichen Hertzen / teufflische / fleischliche Lüste streiten wieder die Seele / daß sie das was geistlich vnd himlisch in vns ist zerstören / wird jemand hie vberwunden / verwunden sie die Seele; bleibt jemand beliegen / tödten sie. Sie zerstören die Ruhe der Seelen / stossen den Thron Christi in der Seelen vmb / berauben vns deß Bildes Gottes / ziehen vns in Dienstbarkeit deß Sathans / vnd ins ewige Verderben. Dann so redet die Schrifft: Wo jhr nach dem Fleisch lebet /Rom. 8, 13. C. 6, 21. werdet jhr sterben müssen. Das Ende der fleischlichen LüstenSyr. 21, 2. ist der Todte. Dem Fleisch zwar ists eine Lust / wann es seinen Willen hat / dem Geist aber ists der Todt. Derwegen auch ein rechter Christ lieber tausentmal den Todt leidet / als daß er einmal mit den fleischlichen Lüsten herumb getrieben werde. Wir fliehen ja Gifft / daß den Leib tödtet / ey so lasset vns auch fliehen das Gifft der Seelen. Im Büchlein Syrach am 21. stehet geschrieben: Fleuch für der Sünde / wie für einer Schlangen / dann so du jhr zu nahe kommest / so sticht sie dich. Wann schon eine Schlange ein schön Ansehen hat / begehret doch derselbe / der weiß was für ein tödtlich Gifft bey derselben ist / mit jhr nicht viel zu schertzen / sondern fliehet vor jhr / daß er nicht beschädigt werde. Lässet sich die fleischliche Luste bey dir mercken / halte Vnnd eben diß ist auch die andere Vrsach / die vns Petrus fürhält / nemblich daß wir den Schaden bedencken / so darauß entspringet / so wir die fleischliche Lüsten nit fliehen / dann sie streiten wieder die Seele; eben wie auch Paulus redet zun Galatern amGal. 5, 17. 5. Das Fleisch gelüstet wieder den Geist. Wañ die Schrifft allein sagte: Die fleischliche Lüste seyn eitel / können deiner Seelen nicht helffen; damit hätte sie genug gesagt / dich zubewegen / daß du fleischliche Lüste nicht groß achten soltest. Nun aber sagt sie noch mehr: Fleischliche Lüste streiten wieder die Seele / sie machen auß geistlichen fleischliche / auß himlischen weltliche / auß Christlichen Hertzen / teufflische / fleischliche Lüste streiten wieder die Seele / daß sie das was geistlich vnd himlisch in vns ist zerstören / wird jemand hie vberwunden / verwunden sie die Seele; bleibt jemand beliegen / tödten sie. Sie zerstören die Ruhe der Seelen / stossen den Thron Christi in der Seelen vmb / berauben vns deß Bildes Gottes / ziehen vns in Dienstbarkeit deß Sathans / vnd ins ewige Verderben. Dann so redet die Schrifft: Wo jhr nach dem Fleisch lebet /Rom. 8, 13. C. 6, 21. werdet jhr sterben müssen. Das Ende der fleischlichen LüstenSyr. 21, 2. ist der Todte. Dem Fleisch zwar ists eine Lust / wann es seinen Willen hat / dem Geist aber ists der Todt. Derwegen auch ein rechter Christ lieber tausentmal den Todt leidet / als daß er einmal mit den fleischlichen Lüsten herumb getrieben werde. Wir fliehen ja Gifft / daß den Leib tödtet / ey so lasset vns auch fliehen das Gifft der Seelen. Im Büchlein Syrach am 21. stehet geschrieben: Fleuch für der Sünde / wie für einer Schlangen / dann so du jhr zu nahe kommest / so sticht sie dich. Wann schon eine Schlange ein schön Ansehen hat / begehret doch derselbe / der weiß was für ein tödtlich Gifft bey derselben ist / mit jhr nicht viel zu schertzen / sondern fliehet vor jhr / daß er nicht beschädigt werde. 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Nun aber sagt sie noch mehr: Fleischliche Lüste streiten wieder die Seele / sie machen auß geistlichen fleischliche / auß himlischen weltliche / auß Christlichen Hertzen / teufflische / fleischliche Lüste streiten wieder die Seele / daß sie das was geistlich vnd himlisch in vns ist zerstören / wird jemand hie vberwunden / verwunden sie die Seele; bleibt jemand beliegen / tödten sie. Sie zerstören die Ruhe der Seelen / stossen den Thron Christi in der Seelen vmb / berauben vns deß Bildes Gottes / ziehen vns in Dienstbarkeit deß Sathans / vnd ins ewige Verderben. Dann so redet die Schrifft: Wo jhr nach dem Fleisch lebet /<note place="right">Rom. 8, 13. C. 6, 21.</note> werdet jhr sterben müssen. Das Ende der fleischlichen Lüsten<note place="right">Syr. 21, 2.</note> ist der Todte. Dem Fleisch zwar ists eine Lust / wann es seinen Willen hat / dem Geist aber ists der Todt. Derwegen auch ein rechter Christ lieber tausentmal den Todt leidet / als daß er einmal mit den fleischlichen Lüsten herumb getrieben werde. Wir fliehen ja Gifft / daß den Leib tödtet / ey so lasset vns auch fliehen das Gifft der Seelen. Im Büchlein Syrach am 21. stehet geschrieben: Fleuch für der Sünde / wie für einer Schlangen / dann so du jhr zu nahe kommest / so sticht sie dich. Wann schon eine Schlange ein schön Ansehen hat / begehret doch derselbe / der weiß was für ein tödtlich Gifft bey derselben ist / mit jhr nicht viel zu schertzen / sondern fliehet vor jhr / daß er nicht beschädigt werde. Lässet sich die fleischliche Luste bey dir merckẽ / halte </p> </div> </body> </text> </TEI> [715/0735]
Vnnd eben diß ist auch die andere Vrsach / die vns Petrus fürhält / nemblich daß wir den Schaden bedencken / so darauß entspringet / so wir die fleischliche Lüsten nit fliehen / dann sie streiten wieder die Seele; eben wie auch Paulus redet zun Galatern am 5. Das Fleisch gelüstet wieder den Geist. Wañ die Schrifft allein sagte: Die fleischliche Lüste seyn eitel / können deiner Seelen nicht helffen; damit hätte sie genug gesagt / dich zubewegen / daß du fleischliche Lüste nicht groß achten soltest. Nun aber sagt sie noch mehr: Fleischliche Lüste streiten wieder die Seele / sie machen auß geistlichen fleischliche / auß himlischen weltliche / auß Christlichen Hertzen / teufflische / fleischliche Lüste streiten wieder die Seele / daß sie das was geistlich vnd himlisch in vns ist zerstören / wird jemand hie vberwunden / verwunden sie die Seele; bleibt jemand beliegen / tödten sie. Sie zerstören die Ruhe der Seelen / stossen den Thron Christi in der Seelen vmb / berauben vns deß Bildes Gottes / ziehen vns in Dienstbarkeit deß Sathans / vnd ins ewige Verderben. Dann so redet die Schrifft: Wo jhr nach dem Fleisch lebet / werdet jhr sterben müssen. Das Ende der fleischlichen Lüsten ist der Todte. Dem Fleisch zwar ists eine Lust / wann es seinen Willen hat / dem Geist aber ists der Todt. Derwegen auch ein rechter Christ lieber tausentmal den Todt leidet / als daß er einmal mit den fleischlichen Lüsten herumb getrieben werde. Wir fliehen ja Gifft / daß den Leib tödtet / ey so lasset vns auch fliehen das Gifft der Seelen. Im Büchlein Syrach am 21. stehet geschrieben: Fleuch für der Sünde / wie für einer Schlangen / dann so du jhr zu nahe kommest / so sticht sie dich. Wann schon eine Schlange ein schön Ansehen hat / begehret doch derselbe / der weiß was für ein tödtlich Gifft bey derselben ist / mit jhr nicht viel zu schertzen / sondern fliehet vor jhr / daß er nicht beschädigt werde. Lässet sich die fleischliche Luste bey dir merckẽ / halte
Gal. 5, 17.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 715. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/735>, abgerufen am 28.07.2024. |