Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.cobo: Ach HERR ich bin zu gering aller BarmhertzigkeitGen. 32, 10 / vnnd aller Trewe / die du an deinem Knechte gethan hast. Mit David: Wer bin ich HErr / HErr /2. Sam. 7, 18. daß du mich biß hieher gebracht hast? Lobe den HErren meine Seele / vnnd vergiß nicht / was er dir gutesPsal, 103, 2. gethan hat. Vnd mit Esaia: Alles was wir außrichten /Es. 26, 12; das hastu / HErr / vns gegeben. Auch gehöret hiezu / daß man die Gaben GOTT zu Ehren recht gebrauehe. Wir seynd Knechte Gottes / vnnd müssen dem HERRN einmal Rechnung ablegen / wie wir vnsere Gaben angewandt. Gedenck an den Knecht / der sein Pfundt vergrub / wie vbel er für seinem HErren bestanden. Vnter allen Gaben achte die geistlichste für die höchste / als daß du von Gott gezeuget / vnd erhoben zu seyn vnter die Erstlinge seiner Creaturen. Hüte dich / daß in der Welt dir kein Ding so lieb werde / daß es dich ziehen solte von dieser deiner Seelen Hoheit. Die Creaturen in der Welt seyn an jhnen selbsten gut / dir aber seynd sie zur Prüfung dargestellet. Hüte dich / daß du nicht Gottes Wolgefallen auß dem Sinn schkagest / wann du nach einem zeitlichen Gut trachtest / vnd vmb zeitliches jrrdisches Dinges willen ja nicht verschertzest das Gut / damit Gott deine Seele / zur ewigen Seligkeit begnadiget hat. Ferner / so du GOTT erkennest als einen Vatter deß2. Consolatorius. Liechts / auß welchem nichts als Liecht fliessen kan / so halt jhn auch dafür / nicht allein in glücklichen Tagen / sondern auch im Vnglück / wann das Stündlein der Anfechtung heran tritt. Gedencke in deinem Leid / wie viel gutes auß der Gnadenquelle zu dir geflossen sey / vnd noch täglich fliesse. Wir sehen nur auff den Schaden. So wir Mangel leiden an einem einigen Glied / das thut vns so wehe / daß wir auß dem Sinn schlagen / alle andere Wolthaten / cobo: Ach HERR ich bin zu gering aller BarmhertzigkeitGen. 32, 10 / vnnd aller Trewe / die du an deinem Knechte gethan hast. Mit David: Wer bin ich HErr / HErr /2. Sam. 7, 18. daß du mich biß hieher gebracht hast? Lobe den HErren meine Seele / vnnd vergiß nicht / was er dir gutesPsal, 103, 2. gethan hat. Vnd mit Esaia: Alles was wir außrichten /Es. 26, 12; das hastu / HErr / vns gegeben. Auch gehöret hiezu / daß man die Gaben GOTT zu Ehren recht gebrauehe. Wir seynd Knechte Gottes / vnnd müssen dem HERRN einmal Rechnung ablegen / wie wir vnsere Gaben angewandt. Gedenck an den Knecht / der sein Pfundt vergrub / wie vbel er für seinem HErren bestanden. Vnter allen Gaben achte die geistlichste für die höchste / als daß du von Gott gezeuget / vnd erhoben zu seyn vnter die Erstlinge seiner Creaturen. Hüte dich / daß in der Welt dir kein Ding so lieb werde / daß es dich ziehen solte von dieser deiner Seelen Hoheit. Die Creaturen in der Welt seyn an jhnen selbsten gut / dir aber seynd sie zur Prüfung dargestellet. Hüte dich / daß du nicht Gottes Wolgefallen auß dem Sinn schkagest / wann du nach einem zeitlichen Gut trachtest / vnd vmb zeitliches jrrdisches Dinges willen ja nicht verschertzest das Gut / damit Gott deine Seele / zur ewigen Seligkeit begnadiget hat. Ferner / so du GOTT erkennest als einen Vatter deß2. Consolatorius. Liechts / auß welchem nichts als Liecht fliessen kan / so halt jhn auch dafür / nicht allein in glücklichen Tagen / sondern auch im Vnglück / wann das Stündlein der Anfechtung heran tritt. Gedencke in deinem Leid / wie viel gutes auß der Gnadenquelle zu dir geflossen sey / vnd noch täglich fliesse. Wir sehen nur auff den Schaden. 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cobo: Ach HERR ich bin zu gering aller Barmhertzigkeit / vnnd aller Trewe / die du an deinem Knechte gethan hast. Mit David: Wer bin ich HErr / HErr / daß du mich biß hieher gebracht hast? Lobe den HErren meine Seele / vnnd vergiß nicht / was er dir gutes gethan hat. Vnd mit Esaia: Alles was wir außrichten / das hastu / HErr / vns gegeben. Auch gehöret hiezu / daß man die Gaben GOTT zu Ehren recht gebrauehe. Wir seynd Knechte Gottes / vnnd müssen dem HERRN einmal Rechnung ablegen / wie wir vnsere Gaben angewandt. Gedenck an den Knecht / der sein Pfundt vergrub / wie vbel er für seinem HErren bestanden.
Gen. 32, 10
2. Sam. 7, 18.
Psal, 103, 2.
Es. 26, 12; Vnter allen Gaben achte die geistlichste für die höchste / als daß du von Gott gezeuget / vnd erhoben zu seyn vnter die Erstlinge seiner Creaturen. Hüte dich / daß in der Welt dir kein Ding so lieb werde / daß es dich ziehen solte von dieser deiner Seelen Hoheit. Die Creaturen in der Welt seyn an jhnen selbsten gut / dir aber seynd sie zur Prüfung dargestellet. Hüte dich / daß du nicht Gottes Wolgefallen auß dem Sinn schkagest / wann du nach einem zeitlichen Gut trachtest / vnd vmb zeitliches jrrdisches Dinges willen ja nicht verschertzest das Gut / damit Gott deine Seele / zur ewigen Seligkeit begnadiget hat.
Ferner / so du GOTT erkennest als einen Vatter deß Liechts / auß welchem nichts als Liecht fliessen kan / so halt jhn auch dafür / nicht allein in glücklichen Tagen / sondern auch im Vnglück / wann das Stündlein der Anfechtung heran tritt. Gedencke in deinem Leid / wie viel gutes auß der Gnadenquelle zu dir geflossen sey / vnd noch täglich fliesse. Wir sehen nur auff den Schaden. So wir Mangel leiden an einem einigen Glied / das thut vns so wehe / daß wir auß dem Sinn schlagen / alle andere Wolthaten /
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652, S. 743. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_auffmunterung_1652/763>, abgerufen am 28.07.2024. |