Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.mit dem Gebett / daß GOtt in Anfechtung jhn nicht lasse fallen / vnd jhn nicht verwerffe von seinem Angesicht. Dar zu ist das Gebett das einige Mittel / dadurch wir GOTT bey vns behalten; wer nun hie nicht durchs Geben GOtt bey sich behält / der wird auch dort ohne GOtt stehen / wann nun kommen wird das Ende aller Dinge. Es kan zwar der Zustandt deß dürfftigen Fleisches nicht zulassen / daß wir stäts im Werck beten; dann auch vnser Beruff vnd Dienst deß Nächsten vns vom Gebett abfordern; doch sollen wir stäts bereyt seyn zum Gebett. Daher die Außerwöhlten verglichen werden den fünff klugen Jungfrawen / die jhre Lampen fertig hielten / vnd in Bereytschafft stunden / vnnd warteten auff den Bräutigam. Vnnd das ist dazu vns Petrus vermahnet: Seyd mässig vnd nüchtern zum Gebett; wie auch vnser Luc. 21, 34HERR Christus beym Luca am 21. Hütet euch / daß ewere Hertzen nicht beschweret werden mit Fressen vnnd Sauffen / vnd mit Sorgen der Nahrung / vnd komme dieser Tag schnell vber euch. Einerley ists / was Christus vnd Petrus sagen; Petrus zeuget / wie wir vns zum Gebett sollen bereyten; Christus zeyget / was vns im Gebett verhindert; zweyerley ist daß vns bereyt machet; Mässigkeit vnd Nüchterkeit: Zweyerley ist / daß das Gebett verhindert / vnd stumpff machet: Vollerey vnd Weltluste / oder Sorge der Nahrung. So viel weltliche Luste vnd Sorge betrifft / kan ein jeglicher geübter Christ leicht ermessen / daß es der Andacht im Gebett keinen grossen Vortheyl bringe / dann es nimbt das Hertze ein / daß es sich nicht von der Erde zu GOtt in Himmel erheben kan; da muß dann an vns erfüllet werden / was der HERR gesprochen hat: Niemand kan zween Herren dienen / entweder er muß einen verlassen / vnnd dem andern anhangen Ihr mit dem Gebett / daß GOtt in Anfechtung jhn nicht lasse fallen / vnd jhn nicht verwerffe von seinem Angesicht. Dar zu ist das Gebett das einige Mittel / dadurch wir GOTT bey vns behalten; wer nun hie nicht durchs Geben GOtt bey sich behält / der wird auch dort ohne GOtt stehen / wann nun kommen wird das Ende aller Dinge. Es kan zwar der Zustandt deß dürfftigen Fleisches nicht zulassen / daß wir stäts im Werck beten; dann auch vnser Beruff vnd Dienst deß Nächsten vns vom Gebett abfordern; doch sollen wir stäts bereyt seyn zum Gebett. Daher die Außerwöhlten verglichen werden den fünff klugen Jungfrawen / die jhre Lampen fertig hielten / vnd in Bereytschafft stunden / vnnd warteten auff den Bräutigam. Vnnd das ist dazu vns Petrus vermahnet: Seyd mässig vnd nüchtern zum Gebett; wie auch vnser Luc. 21, 34HERR Christus beym Luca am 21. Hütet euch / daß ewere Hertzen nicht beschweret werden mit Fressen vnnd Sauffen / vnd mit Sorgen der Nahrung / vnd komme dieser Tag schnell vber euch. Einerley ists / was Christus vnd Petrus sagen; Petrus zeuget / wie wir vns zum Gebett sollen bereyten; Christus zeyget / was vns im Gebett verhindert; zweyerley ist daß vns bereyt machet; Mässigkeit vnd Nüchterkeit: Zweyerley ist / daß das Gebett verhindert / vnd stumpff machet: Vollerey vnd Weltluste / oder Sorge der Nahrung. So viel weltliche Luste vnd Sorge betrifft / kan ein jeglicher geübter Christ leicht ermessen / daß es der Andacht im Gebett keinen grossen Vortheyl bringe / dann es nimbt das Hertze ein / daß es sich nicht von der Erde zu GOtt in Himmel erheben kan; da muß dann an vns erfüllet werden / was der HERR gesprochen hat: Niemand kan zween Herren dienen / entweder er muß einen verlassen / vnnd dem andern anhangen Ihr <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0810" n="790"/> mit dem Gebett / daß GOtt in Anfechtung jhn nicht lasse fallen / vnd jhn nicht verwerffe von seinem Angesicht. Dar zu ist das Gebett das einige Mittel / dadurch wir GOTT bey vns behalten; wer nun hie nicht durchs Geben GOtt bey sich behält / der wird auch dort ohne GOtt stehen / wann nun kommen wird das Ende aller Dinge.</p> <p>Es kan zwar der Zustandt deß dürfftigen Fleisches nicht zulassen / daß wir stäts im Werck beten; dann auch vnser Beruff vnd Dienst deß Nächsten vns vom Gebett abfordern; doch sollen wir stäts bereyt seyn zum Gebett. Daher die Außerwöhlten verglichen werden den fünff klugen Jungfrawen / die jhre Lampen fertig hielten / vnd in Bereytschafft stunden / vnnd warteten auff den Bräutigam. Vnnd das ist dazu vns Petrus vermahnet: Seyd mässig vnd nüchtern zum Gebett; wie auch vnser <note place="left">Luc. 21, 34</note>HERR Christus beym Luca am 21. Hütet euch / daß ewere Hertzen nicht beschweret werden mit Fressen vnnd Sauffen / vnd mit Sorgen der Nahrung / vnd komme dieser Tag schnell vber euch. Einerley ists / was Christus vnd Petrus sagen; Petrus zeuget / wie wir vns zum Gebett sollen bereyten; Christus zeyget / was vns im Gebett verhindert; zweyerley ist daß vns bereyt machet; Mässigkeit vnd Nüchterkeit: Zweyerley ist / daß das Gebett verhindert / vnd stumpff machet: Vollerey vnd Weltluste / oder Sorge der Nahrung.</p> <p>So viel weltliche Luste vnd Sorge betrifft / kan ein jeglicher geübter Christ leicht ermessen / daß es der Andacht im Gebett keinen grossen Vortheyl bringe / dann es nimbt das Hertze ein / daß es sich nicht von der Erde zu GOtt in Himmel erheben kan; da muß dann an vns erfüllet werden / was der HERR gesprochen hat: Niemand kan zween Herren dienen / entweder er muß einen verlassen / vnnd dem andern anhangen Ihr </p> </div> </body> </text> </TEI> [790/0810]
mit dem Gebett / daß GOtt in Anfechtung jhn nicht lasse fallen / vnd jhn nicht verwerffe von seinem Angesicht. Dar zu ist das Gebett das einige Mittel / dadurch wir GOTT bey vns behalten; wer nun hie nicht durchs Geben GOtt bey sich behält / der wird auch dort ohne GOtt stehen / wann nun kommen wird das Ende aller Dinge.
Es kan zwar der Zustandt deß dürfftigen Fleisches nicht zulassen / daß wir stäts im Werck beten; dann auch vnser Beruff vnd Dienst deß Nächsten vns vom Gebett abfordern; doch sollen wir stäts bereyt seyn zum Gebett. Daher die Außerwöhlten verglichen werden den fünff klugen Jungfrawen / die jhre Lampen fertig hielten / vnd in Bereytschafft stunden / vnnd warteten auff den Bräutigam. Vnnd das ist dazu vns Petrus vermahnet: Seyd mässig vnd nüchtern zum Gebett; wie auch vnser HERR Christus beym Luca am 21. Hütet euch / daß ewere Hertzen nicht beschweret werden mit Fressen vnnd Sauffen / vnd mit Sorgen der Nahrung / vnd komme dieser Tag schnell vber euch. Einerley ists / was Christus vnd Petrus sagen; Petrus zeuget / wie wir vns zum Gebett sollen bereyten; Christus zeyget / was vns im Gebett verhindert; zweyerley ist daß vns bereyt machet; Mässigkeit vnd Nüchterkeit: Zweyerley ist / daß das Gebett verhindert / vnd stumpff machet: Vollerey vnd Weltluste / oder Sorge der Nahrung.
Luc. 21, 34 So viel weltliche Luste vnd Sorge betrifft / kan ein jeglicher geübter Christ leicht ermessen / daß es der Andacht im Gebett keinen grossen Vortheyl bringe / dann es nimbt das Hertze ein / daß es sich nicht von der Erde zu GOtt in Himmel erheben kan; da muß dann an vns erfüllet werden / was der HERR gesprochen hat: Niemand kan zween Herren dienen / entweder er muß einen verlassen / vnnd dem andern anhangen Ihr
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |