Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.die das Pfandt der Kindtschafft offenbarlich empfangen hätten / auch durch die Tauffe als ein allgemeines Kennzeichen der Christlichen Verwandtschafft in die Gemeine Gottes offentlich angenommen würden. Die Samaritaner wurden zu erst getauffet /Act. 8. 12. 15 hernach empfiengen sie die Gaben deß heyligen Geistes durch Aufflegung der Hände; hie wird durch GOttes Rath vnnd Willen die Ordnung vmbgekehret / zu erst wirdt der H. Geist außgegossen / ohn Aufflegung der Hände / hernach folgete die Tauffe. Vnnd ist die Außgiessung deß H. Geistes vorher gangen / damit Petrus nicht zweiflen solte / die vnbeschnittene Heyden zur heyligen Tauff / vnd also zur vntrennlichen Gemeinschafft der Christlichen Kirchen zu zulassen. Möchte man aber gedencken. Cornelius war schon wiedergeboren durch den vnvergänglichen Samen deß Wortes GOttes / vnd hat auch den H. Geist schon empfangen / was war es dann noth / daß er getaufft würde / weil die Tauff ist ein Bad der Wiedergeburt? so soll man sich erinnern / daß die H. Tauff nicht allein ein Mittel sey der Wiedergeburt / sondern auch ein offentlich Kennezeichen Christlicher Gemeinschafft / daß wir Christi Schaafe vnd Eigenthumb seyn / die zum Reich vnd Schaafstall Christi gehören. Also ist hie Cornelius getauffet in oder auff den Namen deß HERRN / zu bezeugen / daß sie den HErrn JEsum allein für jhren Seligmacher erkennen / vnnd allein dem wahren GOTT Vatter / Sohn vnd H. Geist dienen wollen vnd sollen. Zu dem ist auch die heylige Tauff eine Versieglung der Wiedergeburt / dadurch die glaubige Seele im Glauben vnd Vertrawen zu GOtt gestärcket vnd bestätiget wird / vnd in Anfechtung gewissen Trost hat / Krafft deß Bundes den GOtt in der H. Tauff mit vns auffgerichtet hat. Hierumb ward auch getröstet der Kämmerling / in der Apostel Geschicht am 8. Cap. nach dem er durch den GlaubenAct. 8, 36. Christum schon angenommen vnd bekandt hatte. die das Pfandt der Kindtschafft offenbarlich empfangen hätten / auch durch die Tauffe als ein allgemeines Kennzeichen der Christlichen Verwandtschafft in die Gemeine Gottes offentlich angenommen würden. Die Samaritaner wurden zu erst getauffet /Act. 8. 12. 15 hernach empfiengen sie die Gaben deß heyligen Geistes durch Aufflegung der Hände; hie wird durch GOttes Rath vnnd Willen die Ordnung vmbgekehret / zu erst wirdt der H. Geist außgegossen / ohn Aufflegung der Hände / hernach folgete die Tauffe. Vnnd ist die Außgiessung deß H. Geistes vorher gangen / damit Petrus nicht zweiflen solte / die vnbeschnittene Heyden zur heyligen Tauff / vnd also zur vntrennlichen Gemeinschafft der Christlichen Kirchen zu zulassen. Möchte man aber gedencken. Cornelius war schon wiedergeboren durch den vnvergänglichen Samen deß Wortes GOttes / vnd hat auch den H. Geist schon empfangen / was war es dann noth / daß er getaufft würde / weil die Tauff ist ein Bad der Wiedergeburt? so soll man sich erinnern / daß die H. Tauff nicht allein ein Mittel sey der Wiedergeburt / sondern auch ein offentlich Kennezeichen Christlicher Gemeinschafft / daß wir Christi Schaafe vnd Eigenthumb seyn / die zum Reich vnd Schaafstall Christi gehören. Also ist hie Cornelius getauffet in oder auff den Namen deß HERRN / zu bezeugen / daß sie den HErrn JEsum allein für jhren Seligmacher erkennen / vnnd allein dem wahren GOTT Vatter / Sohn vnd H. Geist dienen wollen vnd sollen. Zu dem ist auch die heylige Tauff eine Versieglung der Wiedergeburt / dadurch die glaubige Seele im Glauben vnd Vertrawen zu GOtt gestärcket vnd bestätiget wird / vnd in Anfechtung gewissen Trost hat / Krafft deß Bundes den GOtt in der H. Tauff mit vns auffgerichtet hat. Hierumb ward auch getröstet der Kämmerling / in der Apostel Geschicht am 8. Cap. nach dem er durch den GlaubenAct. 8, 36. Christum schon angenommen vnd bekandt hatte. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0857" n="837"/> die das Pfandt der Kindtschafft offenbarlich empfangen hätten / auch durch die Tauffe als ein allgemeines Kennzeichen der Christlichen Verwandtschafft in die Gemeine Gottes offentlich angenommen würden. Die Samaritaner wurden zu erst getauffet /<note place="right">Act. 8. 12. 15</note> hernach empfiengen sie die Gaben deß heyligen Geistes durch Aufflegung der Hände; hie wird durch GOttes Rath vnnd Willen die Ordnung vmbgekehret / zu erst wirdt der H. Geist außgegossen / ohn Aufflegung der Hände / hernach folgete die Tauffe. Vnnd ist die Außgiessung deß H. Geistes vorher gangen / damit Petrus nicht zweiflen solte / die vnbeschnittene Heyden zur heyligen Tauff / vnd also zur vntrennlichen Gemeinschafft der Christlichen Kirchen zu zulassen.</p> <p>Möchte man aber gedencken. Cornelius war schon wiedergeboren durch den vnvergänglichen Samen deß Wortes GOttes / vnd hat auch den H. Geist schon empfangen / was war es dann noth / daß er getaufft würde / weil die Tauff ist ein Bad der Wiedergeburt? so soll man sich erinnern / daß die H. Tauff nicht allein ein Mittel sey der Wiedergeburt / sondern auch ein offentlich Kennezeichen Christlicher Gemeinschafft / daß wir Christi Schaafe vnd Eigenthumb seyn / die zum Reich vnd Schaafstall Christi gehören. Also ist hie Cornelius getauffet in oder auff den Namen deß HERRN / zu bezeugen / daß sie den HErrn JEsum allein für jhren Seligmacher erkennen / vnnd allein dem wahren GOTT Vatter / Sohn vnd H. Geist dienen wollen vnd sollen. Zu dem ist auch die heylige Tauff eine Versieglung der Wiedergeburt / dadurch die glaubige Seele im Glauben vnd Vertrawen zu GOtt gestärcket vnd bestätiget wird / vnd in Anfechtung gewissen Trost hat / Krafft deß Bundes den GOtt in der H. Tauff mit vns auffgerichtet hat. Hierumb ward auch getröstet der Kämmerling / in der Apostel Geschicht am 8. Cap. nach dem er durch den Glauben<note place="right">Act. 8, 36.</note> Christum schon angenommen vnd bekandt hatte.</p> </div> </body> </text> </TEI> [837/0857]
die das Pfandt der Kindtschafft offenbarlich empfangen hätten / auch durch die Tauffe als ein allgemeines Kennzeichen der Christlichen Verwandtschafft in die Gemeine Gottes offentlich angenommen würden. Die Samaritaner wurden zu erst getauffet / hernach empfiengen sie die Gaben deß heyligen Geistes durch Aufflegung der Hände; hie wird durch GOttes Rath vnnd Willen die Ordnung vmbgekehret / zu erst wirdt der H. Geist außgegossen / ohn Aufflegung der Hände / hernach folgete die Tauffe. Vnnd ist die Außgiessung deß H. Geistes vorher gangen / damit Petrus nicht zweiflen solte / die vnbeschnittene Heyden zur heyligen Tauff / vnd also zur vntrennlichen Gemeinschafft der Christlichen Kirchen zu zulassen.
Act. 8. 12. 15 Möchte man aber gedencken. Cornelius war schon wiedergeboren durch den vnvergänglichen Samen deß Wortes GOttes / vnd hat auch den H. Geist schon empfangen / was war es dann noth / daß er getaufft würde / weil die Tauff ist ein Bad der Wiedergeburt? so soll man sich erinnern / daß die H. Tauff nicht allein ein Mittel sey der Wiedergeburt / sondern auch ein offentlich Kennezeichen Christlicher Gemeinschafft / daß wir Christi Schaafe vnd Eigenthumb seyn / die zum Reich vnd Schaafstall Christi gehören. Also ist hie Cornelius getauffet in oder auff den Namen deß HERRN / zu bezeugen / daß sie den HErrn JEsum allein für jhren Seligmacher erkennen / vnnd allein dem wahren GOTT Vatter / Sohn vnd H. Geist dienen wollen vnd sollen. Zu dem ist auch die heylige Tauff eine Versieglung der Wiedergeburt / dadurch die glaubige Seele im Glauben vnd Vertrawen zu GOtt gestärcket vnd bestätiget wird / vnd in Anfechtung gewissen Trost hat / Krafft deß Bundes den GOtt in der H. Tauff mit vns auffgerichtet hat. Hierumb ward auch getröstet der Kämmerling / in der Apostel Geschicht am 8. Cap. nach dem er durch den Glauben Christum schon angenommen vnd bekandt hatte.
Act. 8, 36.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |