Lütkemann, Joachim: Apostolische Auffmu[n]terung zum Lebendigen Glauben in Christo Jesu. Frankfurt (Main) u. a., 1652.solches bey einander bleibet / die Last deß Todes / die Ruthe der Sünden / vnd der Treiber mit seinem Stecken / so lange kan vns nichts helffen oder trösten / wenn vns gleich Gott alles gebe. GOtt aber sey Danck / der vns den Sieg gegeben hat / das2. Libetatio. bedencke nun hier fürs ander / denn das Joch vnserer Last / vnd die Ruthe vnserer Schuldter / vnd der Stecken vnsers Treibers ist zerbrochen. Es wird die Sünde mit jhrem Schrecken nicht stracks abgethan / es ist diese Last zerbrochen / nicht in der Meynung / als wenn nichts davon mehr über wäre / sondern daher / dieweil die Krafft der Sünden vnd deß Todes zu nichte gemachet ist / wie dann auch Paulus nicht saget; Wo bistu Höll; sondern: Hölle wo ist dein Stachel? Es bleibt noch wol Sünde in vns / aber sie soll nicht herrschen noch tödten. Wie gehets denn zu mit diesem Siege vnd Erlösung? Nicht auff leibliche weise / sondern auff geistliche weise. Der leibliche Krieg wird geführet mit Vngestüm / da die Kleider mit Blut besprenget / oder mit Fewer verzehret werden / da ist sengen / brennen / würgen vnd tödten. Der geistliche Krieg aber soll geführet werden / eben wie zur Zeit Midian. Die Historia ist bekant auß dem Buch der Richter am 7. Cap. da dasJud. 7. Volck Gottes vnter den Midianitern schwer bedruckt war / da wird Gideon zum Heyland erweckt / der überwindet in grosser Schwachheit / nicht durch leibliche Stärcke. Viele musten zurück ziehen / ein gar geringes Häufflein bleib bey jhm. Die Bürger zu Suchot vnd Pnuel verlachten sein Vornehmen. Doch sieget or also; das Kriegsvolck muß in Händen nehmen Trommeten vnd Töpffe / vnd brennende Kertzen vnter den Töpffen verbergen; hernacher die Trommeten blasen / vnd die Töpffe zerbrechen; dadurch erwecket Gott ein solch Schrecken vnter den Midianitern / daß sie in jhr eigen Schwerdt fallen. Auff solche weise sieget auch Christus / Er wird ein Spott in seinem Leiden / doch sieget er / in dem der solches bey einander bleibet / die Last deß Todes / die Ruthe der Sünden / vnd der Treiber mit seinem Stecken / so lange kan vns nichts helffen oder trösten / wenn vns gleich Gott alles gebe. GOtt aber sey Danck / der vns den Sieg gegeben hat / das2. Libetatio. bedencke nun hier fürs ander / denn das Joch vnserer Last / vnd die Ruthe vnserer Schuldter / vnd der Stecken vnsers Treibers ist zerbrochen. Es wird die Sünde mit jhrem Schrecken nicht stracks abgethan / es ist diese Last zerbrochen / nicht in der Meynung / als wenn nichts davon mehr über wäre / sondern daher / dieweil die Krafft der Sünden vnd deß Todes zu nichte gemachet ist / wie dann auch Paulus nicht saget; Wo bistu Höll; sondern: Hölle wo ist dein Stachel? Es bleibt noch wol Sünde in vns / aber sie soll nicht herrschen noch tödten. Wie gehets denn zu mit diesem Siege vnd Erlösung? Nicht auff leibliche weise / sondern auff geistliche weise. Der leibliche Krieg wird geführet mit Vngestüm / da die Kleider mit Blut besprenget / oder mit Fewer verzehret werden / da ist sengen / brennen / würgen vnd tödten. Der geistliche Krieg aber soll geführet werden / eben wie zur Zeit Midian. Die Historia ist bekant auß dem Buch der Richter am 7. Cap. da dasJud. 7. Volck Gottes vnter den Midianitern schwer bedruckt war / da wird Gideon zum Heyland erweckt / der überwindet in grosser Schwachheit / nicht durch leibliche Stärcke. Viele musten zurück ziehen / ein gar geringes Häufflein bleib bey jhm. Die Bürger zu Suchot vnd Pnuel verlachten sein Vornehmen. Doch sieget or also; das Kriegsvolck muß in Händen nehmen Trommeten vnd Töpffe / vnd brennende Kertzen vnter den Töpffen verbergen; hernacher die Trommeten blasen / vnd die Töpffe zerbrechen; dadurch erwecket Gott ein solch Schrecken vnter den Midianitern / daß sie in jhr eigen Schwerdt fallen. 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Doch sieget or also; das Kriegsvolck muß in Händen nehmen Trommeten vnd Töpffe / vnd brennende Kertzen vnter den Töpffen verbergen; hernacher die Trommeten blasen / vnd die Töpffe zerbrechen; dadurch erwecket Gott ein solch Schrecken vnter den Midianitern / daß sie in jhr eigen Schwerdt fallen. Auff solche weise sieget auch Christus / Er wird ein Spott in seinem Leiden / doch sieget er / in dem der </p> </div> </body> </text> </TEI> [79/0099]
solches bey einander bleibet / die Last deß Todes / die Ruthe der Sünden / vnd der Treiber mit seinem Stecken / so lange kan vns nichts helffen oder trösten / wenn vns gleich Gott alles gebe.
GOtt aber sey Danck / der vns den Sieg gegeben hat / das bedencke nun hier fürs ander / denn das Joch vnserer Last / vnd die Ruthe vnserer Schuldter / vnd der Stecken vnsers Treibers ist zerbrochen. Es wird die Sünde mit jhrem Schrecken nicht stracks abgethan / es ist diese Last zerbrochen / nicht in der Meynung / als wenn nichts davon mehr über wäre / sondern daher / dieweil die Krafft der Sünden vnd deß Todes zu nichte gemachet ist / wie dann auch Paulus nicht saget; Wo bistu Höll; sondern: Hölle wo ist dein Stachel? Es bleibt noch wol Sünde in vns / aber sie soll nicht herrschen noch tödten.
2. Libetatio. Wie gehets denn zu mit diesem Siege vnd Erlösung? Nicht auff leibliche weise / sondern auff geistliche weise. Der leibliche Krieg wird geführet mit Vngestüm / da die Kleider mit Blut besprenget / oder mit Fewer verzehret werden / da ist sengen / brennen / würgen vnd tödten. Der geistliche Krieg aber soll geführet werden / eben wie zur Zeit Midian. Die Historia ist bekant auß dem Buch der Richter am 7. Cap. da das Volck Gottes vnter den Midianitern schwer bedruckt war / da wird Gideon zum Heyland erweckt / der überwindet in grosser Schwachheit / nicht durch leibliche Stärcke. Viele musten zurück ziehen / ein gar geringes Häufflein bleib bey jhm. Die Bürger zu Suchot vnd Pnuel verlachten sein Vornehmen. Doch sieget or also; das Kriegsvolck muß in Händen nehmen Trommeten vnd Töpffe / vnd brennende Kertzen vnter den Töpffen verbergen; hernacher die Trommeten blasen / vnd die Töpffe zerbrechen; dadurch erwecket Gott ein solch Schrecken vnter den Midianitern / daß sie in jhr eigen Schwerdt fallen. Auff solche weise sieget auch Christus / Er wird ein Spott in seinem Leiden / doch sieget er / in dem der
Jud. 7.
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