Lütkemann, Joachim: Von dem blawen Dunst der Welt ... : Ein Leich-Sermon bey der Leichbegängniß ... Conradi Fincken ... Rostock, 1647.woher der blawe Dunst komme / vnd wer der Meister sey in dieser Triegerey. Es ist aber leicht zuerachten / daß es der sey / der in heiliger Schrifft vns beschrieben wird / Eph. 6, 12.als ein Fürst vnd Herr der Welt / der in der Finsterniß Apoc. 12, 9.dieser Welt herrschet / vnd die gantze Welt verführet. Davon ist insonderheit zu mercken / was geschrieben stehet 2. Cor. 4, 4iu der 2. an die Corinther am 4. Daß der Gott dieser Welt / die Sinne der Vngläubigen verblende / daß sie nicht sehen das helle Liecht des herrlichen Evangelij Christi. Darumb / O Menschen Kinder; wenn jhr höret wie ewer Leben in Gottes Wort verklaget vnd gestraffet wird / vnd jhr empfindet gleichwol noch allerhand Entschuldigung in ewrem Sinn / die euch wehren / daß jhr dem Worte Gottes keine Folge leistet; so gedencket nicht anders / als daß der lebendiger Teuffel euch in ewrem Kopffe sitze / vnnd bemahle euch das Gehirn mit trieglichen Farben / vnd beraube euch damit allen Sinn vnd alles Nachdencken / daß der heiliger Wille Gottes in seinen herrlichen Evangelio euch verdeckt bleibe. Der Sathanas ist der Meister gewesen / welchen Gen. 3, 1. 13.der Eva einen blawen Dunst für die Augen gemahlet / in dem sie von der verbottenen Frucht aß / wie sie den bekennen müste / da sie von Gott gefraget ward; Warumb hastu das gethan? denn sie antwortet: Die Schlange betrog mich also / daß ich aß. Also ist noch heute / der alle Welt durch einen blawen Dunst betrieget / eben diese Schlange / der alte Drache / der da heisset Teuffel vnd Sathanas; das werdet jhr auch beken - woher der blawe Dunst komme / vnd wer der Meister sey in dieser Triegerey. Es ist aber leicht zuerachten / daß es der sey / der in heiliger Schrifft vns beschrieben wird / Eph. 6, 12.als ein Fürst vnd Herr der Welt / der in der Finsterniß Apoc. 12, 9.dieser Welt herrschet / vnd die gantze Welt verführet. Davon ist insonderheit zu mercken / was geschrieben stehet 2. Cor. 4, 4iu der 2. an die Corinther am 4. Daß der Gott dieser Welt / die Sinne der Vngläubigen verblende / daß sie nicht sehen das helle Liecht des herrlichen Evangelij Christi. Darumb / O Menschen Kinder; wenn jhr höret wie ewer Leben in Gottes Wort verklaget vnd gestraffet wird / vnd jhr empfindet gleichwol noch allerhand Entschuldigung in ewrem Sinn / die euch wehren / daß jhr dem Worte Gottes keine Folge leistet; so gedencket nicht anders / als daß der lebendiger Teuffel euch in ewrem Kopffe sitze / vnnd bemahle euch das Gehirn mit trieglichen Farben / vnd beraube euch damit allen Sinn vnd alles Nachdencken / daß der heiliger Wille Gottes in seinen herrlichen Evangelio euch verdeckt bleibe. Der Sathanas ist der Meister gewesen / welchen Gen. 3, 1. 13.der Eva einen blawen Dunst für die Augen gemahlet / in dem sie von der verbottenen Frucht aß / wie sie den bekennen müste / da sie von Gott gefraget ward; Warumb hastu das gethan? denn sie antwortet: Die Schlange betrog mich also / daß ich aß. Also ist noch heute / der alle Welt durch einen blawen Dunst betrieget / eben diese Schlange / der alte Drache / der da heisset Teuffel vnd Sathanas; das werdet jhr auch beken - <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0018"/> woher der blawe Dunst komme / vnd wer der Meister sey in dieser Triegerey. Es ist aber leicht zuerachten / daß es der sey / der in heiliger Schrifft vns beschrieben wird / <note place="left"><hi rendition="#i">Eph. 6, 12.</hi></note>als ein Fürst vnd Herr der Welt / der in der Finsterniß <note place="left"><hi rendition="#i">Apoc. 12, 9.</hi></note>dieser Welt herrschet / vnd die gantze Welt verführet. Davon ist insonderheit zu mercken / was geschrieben stehet <note place="left"><hi rendition="#i">2. Cor. 4, 4</hi></note>iu der 2. an die Corinther am 4. Daß der Gott dieser Welt / die Sinne der Vngläubigen verblende / daß sie nicht sehen das helle Liecht des herrlichen Evangelij Christi. Darumb / O Menschen Kinder; wenn jhr höret wie ewer Leben in Gottes Wort verklaget vnd gestraffet wird / vnd jhr empfindet gleichwol noch allerhand Entschuldigung in ewrem Sinn / die euch wehren / daß jhr dem Worte Gottes keine Folge leistet; so gedencket nicht anders / als daß der lebendiger Teuffel euch in ewrem Kopffe sitze / vnnd bemahle euch das Gehirn mit trieglichen Farben / vnd beraube euch damit allen Sinn vnd alles Nachdencken / daß der heiliger Wille Gottes in seinen herrlichen Evangelio euch verdeckt bleibe. Der Sathanas ist der Meister gewesen / welchen <note place="left"><hi rendition="#i">Gen. 3, 1. 13.</hi></note>der Eva einen blawen Dunst für die Augen gemahlet / in dem sie von der verbottenen Frucht aß / wie sie den bekennen müste / da sie von Gott gefraget ward; Warumb hastu das gethan? denn sie antwortet: Die Schlange betrog mich also / daß ich aß. 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woher der blawe Dunst komme / vnd wer der Meister sey in dieser Triegerey. Es ist aber leicht zuerachten / daß es der sey / der in heiliger Schrifft vns beschrieben wird / als ein Fürst vnd Herr der Welt / der in der Finsterniß dieser Welt herrschet / vnd die gantze Welt verführet. Davon ist insonderheit zu mercken / was geschrieben stehet iu der 2. an die Corinther am 4. Daß der Gott dieser Welt / die Sinne der Vngläubigen verblende / daß sie nicht sehen das helle Liecht des herrlichen Evangelij Christi. Darumb / O Menschen Kinder; wenn jhr höret wie ewer Leben in Gottes Wort verklaget vnd gestraffet wird / vnd jhr empfindet gleichwol noch allerhand Entschuldigung in ewrem Sinn / die euch wehren / daß jhr dem Worte Gottes keine Folge leistet; so gedencket nicht anders / als daß der lebendiger Teuffel euch in ewrem Kopffe sitze / vnnd bemahle euch das Gehirn mit trieglichen Farben / vnd beraube euch damit allen Sinn vnd alles Nachdencken / daß der heiliger Wille Gottes in seinen herrlichen Evangelio euch verdeckt bleibe. Der Sathanas ist der Meister gewesen / welchen der Eva einen blawen Dunst für die Augen gemahlet / in dem sie von der verbottenen Frucht aß / wie sie den bekennen müste / da sie von Gott gefraget ward; Warumb hastu das gethan? denn sie antwortet: Die Schlange betrog mich also / daß ich aß. Also ist noch heute / der alle Welt durch einen blawen Dunst betrieget / eben diese Schlange / der alte Drache / der da heisset Teuffel vnd Sathanas; das werdet jhr auch beken -
Eph. 6, 12.
Apoc. 12, 9.
2. Cor. 4, 4
Gen. 3, 1. 13.
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