Lütkemann, Joachim: Von der Mühseligen Kürtze des Menschlichen Lebens : Ein Leich-Sermon/ Bey der Adelichen Leichbegängnus Deß ... Herrn Gebhard Moltken ... Rostock, 1645.Gen. 6, 5. c. 8, 21.doch weil es heist wie Gott saget / das Tichten vnd Trachten des Menschlichen Hertzen ist böse von Jugend auff vnd immerdar / so gilt für Gott nichts / was ein Natürlicher Mensch auß natürlichen Kräfften / für nimbt vnd außrichtet / vnd hette es auch noch so einen grossen Schein für der Welt. Diesem ist entgegen gesetzet ein ander Leben das Geistlich Gal 2, 20.ist / davon Paulus saget: Was Ich lebe / das lebe Ich im Glauben JEsu Christi / der mich geliebet vnd sich selbsten für mich gegeben hat / das bestehet in einer newen Geburt / wann der Mensche durch den H. Geist in Christo JEsu auffs newe geschaffen wird / daß Er ein Kind Gottes sey. Dazu gehöret alles was der Mensche thut zu Gottes dienst vnd Ehre / auß den Kräfften des einwendig newgebornen Menschen. Das heisset denn eigentlich nicht ibidem.vnser Leben sondern das Leben JEsu Christi / wie abermahl Paulus saget: Nun lebe nicht ich / sondern Christus lebet in mir. Wann dann Moses in vorgenommenen Sprüchlein vber eine müheseelige Kürtze vnsers Lebens klaget / siehet er für ne mblich vnd eigentlich auff das Leben / das eigentlich vnser Leben ist / nemblich auff den natürlichen Wandel des Fleisches / sampt aller Herrligkeit die ein Mensch nach dem Fleisch in der Welt haben kan / dann von dem Leben das wir in Christo / oder vielmehr Christus in vns führet / haben wir ein besseren Ruhm / dann weil Christus selbst der Gläubigen Leben ist / so ist das Leben der Gläubigen nicht kurtz / sondern Ewig / nicht verdrießlich / sondern seelig / was auch ein Christ auß Gen. 6, 5. c. 8, 21.doch weil es heist wie Gott saget / das Tichten vnd Trachten des Menschlichen Hertzen ist böse von Jugend auff vnd immerdar / so gilt für Gott nichts / was ein Natürlicher Mensch auß natürlichen Kräfften / für nimbt vnd außrichtet / vnd hette es auch noch so einen grossen Schein für der Welt. Diesem ist entgegen gesetzet ein ander Leben das Geistlich Gal 2, 20.ist / davon Paulus saget: Was Ich lebe / das lebe Ich im Glauben JEsu Christi / der mich geliebet vnd sich selbsten für mich gegeben hat / das bestehet in einer newen Geburt / wann der Mensche durch den H. Geist in Christo JEsu auffs newe geschaffen wird / daß Er ein Kind Gottes sey. Dazu gehöret alles was der Mensche thut zu Gottes dienst vnd Ehre / auß den Kräfften des einwendig newgebornen Menschen. Das heisset denn eigentlich nicht ibidem.vnser Leben sondern das Leben JEsu Christi / wie abermahl Paulus saget: Nun lebe nicht ich / sondern Christus lebet in mir. Wann dann Moses in vorgenommenen Sprüchlein vber eine müheseelige Kürtze vnsers Lebens klaget / siehet er für ne mblich vnd eigentlich auff das Leben / das eigentlich vnser Leben ist / nemblich auff den natürlichen Wandel des Fleisches / sampt aller Herrligkeit die ein Mensch nach dem Fleisch in der Welt haben kan / dann von dem Leben das wir in Christo / oder vielmehr Christus in vns führet / haben wir ein besseren Ruhm / dann weil Christus selbst der Gläubigen Leben ist / so ist das Leben der Gläubigen nicht kurtz / sondern Ewig / nicht verdrießlich / sondern seelig / was auch ein Christ auß <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0010" n="10"/><note place="left"><hi rendition="#i">Gen. 6, 5. c. 8, 21.</hi></note>doch weil es heist wie Gott saget / das Tichten vnd Trachten des Menschlichen Hertzen ist böse von Jugend auff vnd immerdar / so gilt für Gott nichts / was ein Natürlicher Mensch auß natürlichen Kräfften / für nimbt vnd außrichtet / vnd hette es auch noch so einen grossen Schein für der Welt.</p> <p>Diesem ist entgegen gesetzet ein ander Leben das Geistlich <note place="left"><hi rendition="#i">Gal 2, 20.</hi></note>ist / davon Paulus saget: Was Ich lebe / das lebe Ich im Glauben JEsu Christi / der mich geliebet vnd sich selbsten für mich gegeben hat / das bestehet in einer newen Geburt / wann der Mensche durch den H. Geist in Christo JEsu auffs newe geschaffen wird / daß Er ein Kind Gottes sey. Dazu gehöret alles was der Mensche thut zu Gottes dienst vnd Ehre / auß den Kräfften des einwendig newgebornen Menschen. Das heisset denn eigentlich nicht <note place="left"><hi rendition="#i">ibidem.</hi></note>vnser Leben sondern das Leben JEsu Christi / wie abermahl Paulus saget: Nun lebe nicht ich / sondern Christus lebet in mir.</p> <p>Wann dann Moses in vorgenommenen Sprüchlein vber eine müheseelige Kürtze vnsers Lebens klaget / siehet er für ne mblich vnd eigentlich auff das Leben / das eigentlich vnser Leben ist / nemblich auff den natürlichen Wandel des Fleisches / sampt aller Herrligkeit die ein Mensch nach dem Fleisch in der Welt haben kan / dann von dem Leben das wir in Christo / oder vielmehr Christus in vns führet / haben wir ein besseren Ruhm / dann weil Christus selbst der Gläubigen Leben ist / so ist das Leben der Gläubigen nicht kurtz / sondern Ewig / nicht verdrießlich / sondern seelig / was auch ein Christ auß </p> </div> </body> </text> </TEI> [10/0010]
doch weil es heist wie Gott saget / das Tichten vnd Trachten des Menschlichen Hertzen ist böse von Jugend auff vnd immerdar / so gilt für Gott nichts / was ein Natürlicher Mensch auß natürlichen Kräfften / für nimbt vnd außrichtet / vnd hette es auch noch so einen grossen Schein für der Welt.
Gen. 6, 5. c. 8, 21. Diesem ist entgegen gesetzet ein ander Leben das Geistlich ist / davon Paulus saget: Was Ich lebe / das lebe Ich im Glauben JEsu Christi / der mich geliebet vnd sich selbsten für mich gegeben hat / das bestehet in einer newen Geburt / wann der Mensche durch den H. Geist in Christo JEsu auffs newe geschaffen wird / daß Er ein Kind Gottes sey. Dazu gehöret alles was der Mensche thut zu Gottes dienst vnd Ehre / auß den Kräfften des einwendig newgebornen Menschen. Das heisset denn eigentlich nicht vnser Leben sondern das Leben JEsu Christi / wie abermahl Paulus saget: Nun lebe nicht ich / sondern Christus lebet in mir.
Gal 2, 20.
ibidem. Wann dann Moses in vorgenommenen Sprüchlein vber eine müheseelige Kürtze vnsers Lebens klaget / siehet er für ne mblich vnd eigentlich auff das Leben / das eigentlich vnser Leben ist / nemblich auff den natürlichen Wandel des Fleisches / sampt aller Herrligkeit die ein Mensch nach dem Fleisch in der Welt haben kan / dann von dem Leben das wir in Christo / oder vielmehr Christus in vns führet / haben wir ein besseren Ruhm / dann weil Christus selbst der Gläubigen Leben ist / so ist das Leben der Gläubigen nicht kurtz / sondern Ewig / nicht verdrießlich / sondern seelig / was auch ein Christ auß
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |