Lütkemann, Joachim: Von der Mühseligen Kürtze des Menschlichen Lebens : Ein Leich-Sermon/ Bey der Adelichen Leichbegängnus Deß ... Herrn Gebhard Moltken ... Rostock, 1645.ten. Was wolt jhr mit dem jrrdischen Schmuck anfahen / wann jhr nun todt seyd? Was kans euch schaden / so jhrs nicht gehabt / wann jhr nur den Himmel werdet erreichet haben? Was wirds euch helffen / so jhrs gehabt / vnd des Himmels entberen sollet? Daß jhr doch weise weret! Der Geist Gottes ermahnet vns durch Paulum zun Gal. 6. 9. 10.Galatern am 6. Lasset vns guts thun / vnd nicht müde werden / denn zu seiner Zeit werden wir auch erndten ohn auffhören; Als wir nun Zeit haben / so lasset vns gutes thun. Diese Ermahnung treibet vns dazu / das wir die Zeit in acht nehmen. Vnser Gelt zerstrewen wir nicht leicht hie vnd dort hin / aber vber vnser Leben seynd wir freygebig / theylen es vnter Wollust / Müssiggang / vergeblichen Sorgen vnd vielen eyteln vnrechtfertigen Händeln. Das wenigste von vnserm Leben / oder gar nichts davon / muß Gott haben. Also wird das kostbareste das wir haben vnwerth Gal. 6, 7. 8.geachtet. Es hanget an dieser Zeit die Ewigkeit / Denn was der Mensche seet / daß wird er erndten / wer auff sein Fleisch seet / der wird von dem Fleisch das Verderben erndten / wer aber auff den Geist seet / der wird von dem Geist das ewige Leben erndten. O wie könte der Mensch jhm so eine reiche Ernte bereiten / wann er nur klug were! Wem zu rahten ist / dem rahten wir / er bedencke wie sein Leben eytei / kurtz vnd mühseelig ist / vnd bereite sich zur Ewigkeit. Es sey kein Augenblick / darin du nicht gedenckest zu stehen für der Thür der Ewigkeit. Hie ist im Fleisch eine geringe Ergetzligkeit / die Pein die folget ist schwer vnnd ewig. ten. Was wolt jhr mit dem jrrdischen Schmuck anfahen / wann jhr nun todt seyd? Was kans euch schaden / so jhrs nicht gehabt / wann jhr nur den Himmel werdet erreichet haben? Was wirds euch helffen / so jhrs gehabt / vnd des Himmels entberen sollet? Daß jhr doch weise weret! Der Geist Gottes ermahnet vns durch Paulum zun Gal. 6. 9. 10.Galatern am 6. Lasset vns guts thun / vnd nicht müde werden / denn zu seiner Zeit werden wir auch erndten ohn auffhören; Als wir nun Zeit haben / so lasset vns gutes thun. Diese Ermahnung treibet vns dazu / das wir die Zeit in acht nehmen. Vnser Gelt zerstrewen wir nicht leicht hie vnd dort hin / aber vber vnser Leben seynd wir freygebig / theylen es vnter Wollust / Müssiggang / vergeblichen Sorgen vnd vielen eyteln vnrechtfertigen Händeln. Das wenigste von vnserm Leben / oder gar nichts davon / muß Gott haben. Also wird das kostbareste das wir haben vnwerth Gal. 6, 7. 8.geachtet. Es hanget an dieser Zeit die Ewigkeit / Denn was der Mensche seet / daß wird er erndten / wer auff sein Fleisch seet / der wird von dem Fleisch das Verderben erndten / wer aber auff den Geist seet / der wird von dem Geist das ewige Leben erndten. O wie könte der Mensch jhm so eine reiche Ernte bereiten / wann er nur klug were! Wem zu rahten ist / dem rahten wir / er bedencke wie sein Leben eytei / kurtz vnd mühseelig ist / vnd bereite sich zur Ewigkeit. Es sey kein Augenblick / darin du nicht gedenckest zu stehen für der Thür der Ewigkeit. Hie ist im Fleisch eine geringe Ergetzligkeit / die Pein die folget ist schwer vnnd ewig. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0026" n="26"/> ten. Was wolt jhr mit dem jrrdischen Schmuck anfahen / wann jhr nun todt seyd? Was kans euch schaden / so jhrs nicht gehabt / wann jhr nur den Himmel werdet erreichet haben? Was wirds euch helffen / so jhrs gehabt / vnd des Himmels entberen sollet? Daß jhr doch weise weret!</p> <p>Der Geist Gottes ermahnet vns durch Paulum zun <note place="left"><hi rendition="#i">Gal. 6. 9. 10.</hi></note>Galatern am 6. Lasset vns guts thun / vnd nicht müde werden / denn zu seiner Zeit werden wir auch erndten ohn auffhören; Als wir nun Zeit haben / so lasset vns gutes thun. Diese Ermahnung treibet vns dazu / das wir die Zeit in acht nehmen. Vnser Gelt zerstrewen wir nicht leicht hie vnd dort hin / aber vber vnser Leben seynd wir freygebig / theylen es vnter Wollust / Müssiggang / vergeblichen Sorgen vnd vielen eyteln vnrechtfertigen Händeln. Das wenigste von vnserm Leben / oder gar nichts davon / muß Gott haben. Also wird das kostbareste das wir haben vnwerth <note place="left"><hi rendition="#i">Gal. 6, 7. 8.</hi></note>geachtet. Es hanget an dieser Zeit die Ewigkeit / Denn was der Mensche seet / daß wird er erndten / wer auff sein Fleisch seet / der wird von dem Fleisch das Verderben erndten / wer aber auff den Geist seet / der wird von dem Geist das ewige Leben erndten. O wie könte der Mensch jhm so eine reiche Ernte bereiten / wann er nur klug were!</p> <p>Wem zu rahten ist / dem rahten wir / er bedencke wie sein Leben eytei / kurtz vnd mühseelig ist / vnd bereite sich zur Ewigkeit. Es sey kein Augenblick / darin du nicht gedenckest zu stehen für der Thür der Ewigkeit. Hie ist im Fleisch eine geringe Ergetzligkeit / die Pein die folget ist schwer vnnd ewig. </p> </div> </body> </text> </TEI> [26/0026]
ten. Was wolt jhr mit dem jrrdischen Schmuck anfahen / wann jhr nun todt seyd? Was kans euch schaden / so jhrs nicht gehabt / wann jhr nur den Himmel werdet erreichet haben? Was wirds euch helffen / so jhrs gehabt / vnd des Himmels entberen sollet? Daß jhr doch weise weret!
Der Geist Gottes ermahnet vns durch Paulum zun Galatern am 6. Lasset vns guts thun / vnd nicht müde werden / denn zu seiner Zeit werden wir auch erndten ohn auffhören; Als wir nun Zeit haben / so lasset vns gutes thun. Diese Ermahnung treibet vns dazu / das wir die Zeit in acht nehmen. Vnser Gelt zerstrewen wir nicht leicht hie vnd dort hin / aber vber vnser Leben seynd wir freygebig / theylen es vnter Wollust / Müssiggang / vergeblichen Sorgen vnd vielen eyteln vnrechtfertigen Händeln. Das wenigste von vnserm Leben / oder gar nichts davon / muß Gott haben. Also wird das kostbareste das wir haben vnwerth geachtet. Es hanget an dieser Zeit die Ewigkeit / Denn was der Mensche seet / daß wird er erndten / wer auff sein Fleisch seet / der wird von dem Fleisch das Verderben erndten / wer aber auff den Geist seet / der wird von dem Geist das ewige Leben erndten. O wie könte der Mensch jhm so eine reiche Ernte bereiten / wann er nur klug were!
Gal. 6. 9. 10.
Gal. 6, 7. 8. Wem zu rahten ist / dem rahten wir / er bedencke wie sein Leben eytei / kurtz vnd mühseelig ist / vnd bereite sich zur Ewigkeit. Es sey kein Augenblick / darin du nicht gedenckest zu stehen für der Thür der Ewigkeit. Hie ist im Fleisch eine geringe Ergetzligkeit / die Pein die folget ist schwer vnnd ewig.
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Von der Mühseligen Kürtze des Menschlichen Lebens : Ein Leich-Sermon/ Bey der Adelichen Leichbegängnus Deß ... Herrn Gebhard Moltken ... Rostock, 1645, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_kuertze_1645/26>, abgerufen am 27.07.2024. |