Lütkemann, Joachim: Von dem Leben im Glauben Jesu Christi : Ein Leich-Sermon Bey der Christlichen Leichbegängnüs Des ... Herrn Henrici Brockes Patricii Lubecensis ... Rostock, 1644.euch den Willen Gottes gefallen lassen. Dieses ist wol ein einfältiger vnd gemeiner Trost / doch / meines erachtens / der kräfftigste / so wir anders gläuben / daß Gottes Wille der beste ist. Bricht denn Gott aus vnsern Ehegarten ein zartes Pfläntzlein / so gedencke ich / es habe Gott gefallen / vnd Gottes Wille ist gut / darumb spreche ich: Wann hierin nicht eine Seligkeit verborgen lege / würde es Gott über sein Vater-Hertz nicht bringen können / mein Hertz also zu verwunden vnd bitterlich zu kräncken. Das Büchlein der Weißheit am 4. Cap. gibt vns vber den früezeitigen Abtritt der vnsirigen folgende Stücke zu bedencken. Erstlich die Ruhe. Der Gerechte / ob er gleich zu zeitlich stirbt / ist er doch in der Ruhe / ist so viel gesagt: Es hat zwar ein Gottseliger die Verheissung eines langen Lebens / dennoch / so er zeitlich stirbt / ist jhm darumb nichts Böses begegnet / er ruhet vnd ist frey Psal. 90, 10.von vieler Mühe vnd Arbeit. Wann vnser Leben köstlich gewesen ist / ist es nur Mühe vnd Arbeit gewesen. Der Gerechte aber wird erfrewet von aller Mühseligkeit / die jhn auff Erden / auff vielfältige weise / hätte mögen kräncken. v. 8. 9.Zum andern gibt vns die Weißheit zu bedencken / daß rechte Alter des Menschen. Denn das Alter ist ehrlich / nicht das lange lebet oder viele Jahr hat. Klugheit vnter den Menschen ist das rechte grawe Haar / vnd ein vnbeflecktes Leben ist das rechte Alter. Wer zur lebendigen Erkäntniß Christi gekommen ist / der hat nicht zu kurtz gelebet. Gleich wie ein Gottloser / wenn er schon viel hundert Jahr erreichet / dennoch zu euch den Willen Gottes gefallen lassen. Dieses ist wol ein einfältiger vnd gemeiner Trost / doch / meines erachtens / der kräfftigste / so wir anders gläuben / daß Gottes Wille der beste ist. Bricht denn Gott aus vnsern Ehegarten ein zartes Pfläntzlein / so gedencke ich / es habe Gott gefallen / vnd Gottes Wille ist gut / darumb spreche ich: Wann hierin nicht eine Seligkeit verborgen lege / würde es Gott über sein Vater-Hertz nicht bringen können / mein Hertz also zu verwunden vnd bitterlich zu kräncken. Das Büchlein der Weißheit am 4. Cap. gibt vns vber den früezeitigen Abtritt der vnsirigen folgende Stücke zu bedencken. Erstlich die Ruhe. Der Gerechte / ob er gleich zu zeitlich stirbt / ist er doch in der Ruhe / ist so viel gesagt: Es hat zwar ein Gottseliger die Verheissung eines langen Lebens / dennoch / so er zeitlich stirbt / ist jhm darumb nichts Böses begegnet / er ruhet vnd ist frey Psal. 90, 10.von vieler Mühe vnd Arbeit. Wann vnser Leben köstlich gewesen ist / ist es nur Mühe vnd Arbeit gewesen. Der Gerechte aber wird erfrewet von aller Mühseligkeit / die jhn auff Erden / auff vielfältige weise / hätte mögen kräncken. v. 8. 9.Zum andern gibt vns die Weißheit zu bedencken / daß rechte Alter des Menschen. Denn das Alter ist ehrlich / nicht das lange lebet oder viele Jahr hat. Klugheit vnter den Menschen ist das rechte grawe Haar / vnd ein vnbeflecktes Leben ist das rechte Alter. Wer zur lebendigen Erkäntniß Christi gekommen ist / der hat nicht zu kurtz gelebet. Gleich wie ein Gottloser / wenn er schon viel hundert Jahr erreichet / dennoch zu <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0012"/> euch den Willen Gottes gefallen lassen. Dieses ist wol ein einfältiger vnd gemeiner Trost / doch / meines erachtens / der kräfftigste / so wir anders gläuben / daß Gottes Wille der beste ist. Bricht denn Gott aus vnsern Ehegarten ein zartes Pfläntzlein / so gedencke ich / es habe Gott gefallen / vnd Gottes Wille ist gut / darumb spreche ich: Wann hierin nicht eine Seligkeit verborgen lege / würde es Gott über sein Vater-Hertz nicht bringen können / mein Hertz also zu verwunden vnd bitterlich zu kräncken.</p> <note place="left"> <hi rendition="#i">Testimenium sapientiae c. 4. 7.</hi> </note> <p>Das Büchlein der Weißheit am 4. Cap. gibt vns vber den früezeitigen Abtritt der vnsirigen folgende Stücke zu bedencken. Erstlich die Ruhe. Der Gerechte / ob er gleich zu zeitlich stirbt / ist er doch in der Ruhe / ist so viel gesagt: Es hat zwar ein Gottseliger die Verheissung eines langen Lebens / dennoch / so er zeitlich stirbt / ist jhm darumb nichts Böses begegnet / er ruhet vnd ist frey <note place="left"><hi rendition="#i">Psal. 90, 10.</hi></note>von vieler Mühe vnd Arbeit. Wann vnser Leben köstlich gewesen ist / ist es nur Mühe vnd Arbeit gewesen. Der Gerechte aber wird erfrewet von aller Mühseligkeit / die jhn auff Erden / auff vielfältige weise / hätte mögen kräncken.</p> <note place="left"> <hi rendition="#i">v. 8. 9.</hi> </note> <p>Zum andern gibt vns die Weißheit zu bedencken / daß rechte Alter des Menschen. Denn das Alter ist ehrlich / nicht das lange lebet oder viele Jahr hat. Klugheit vnter den Menschen ist das rechte grawe Haar / vnd ein vnbeflecktes Leben ist das rechte Alter. Wer zur lebendigen Erkäntniß Christi gekommen ist / der hat nicht zu kurtz gelebet. Gleich wie ein Gottloser / wenn er schon viel hundert Jahr erreichet / dennoch zu </p> </div> </body> </text> </TEI> [0012]
euch den Willen Gottes gefallen lassen. Dieses ist wol ein einfältiger vnd gemeiner Trost / doch / meines erachtens / der kräfftigste / so wir anders gläuben / daß Gottes Wille der beste ist. Bricht denn Gott aus vnsern Ehegarten ein zartes Pfläntzlein / so gedencke ich / es habe Gott gefallen / vnd Gottes Wille ist gut / darumb spreche ich: Wann hierin nicht eine Seligkeit verborgen lege / würde es Gott über sein Vater-Hertz nicht bringen können / mein Hertz also zu verwunden vnd bitterlich zu kräncken.
Das Büchlein der Weißheit am 4. Cap. gibt vns vber den früezeitigen Abtritt der vnsirigen folgende Stücke zu bedencken. Erstlich die Ruhe. Der Gerechte / ob er gleich zu zeitlich stirbt / ist er doch in der Ruhe / ist so viel gesagt: Es hat zwar ein Gottseliger die Verheissung eines langen Lebens / dennoch / so er zeitlich stirbt / ist jhm darumb nichts Böses begegnet / er ruhet vnd ist frey von vieler Mühe vnd Arbeit. Wann vnser Leben köstlich gewesen ist / ist es nur Mühe vnd Arbeit gewesen. Der Gerechte aber wird erfrewet von aller Mühseligkeit / die jhn auff Erden / auff vielfältige weise / hätte mögen kräncken.
Psal. 90, 10. Zum andern gibt vns die Weißheit zu bedencken / daß rechte Alter des Menschen. Denn das Alter ist ehrlich / nicht das lange lebet oder viele Jahr hat. Klugheit vnter den Menschen ist das rechte grawe Haar / vnd ein vnbeflecktes Leben ist das rechte Alter. Wer zur lebendigen Erkäntniß Christi gekommen ist / der hat nicht zu kurtz gelebet. Gleich wie ein Gottloser / wenn er schon viel hundert Jahr erreichet / dennoch zu
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |