Lütkemann, Joachim: Von dem Leben im Glauben Jesu Christi : Ein Leich-Sermon Bey der Christlichen Leichbegängnüs Des ... Herrn Henrici Brockes Patricii Lubecensis ... Rostock, 1644.vnd das empfinden vnd schawen / was wir jetzt nach seinem Wort von der zukünfftigen Seeligkeit gläuben. Jener Heidnischer König / da er zum Todt geführe ward / stellete sich muthig vnd sprach: Also muß man des Todes Bitterkeit vertreiben. Ja wol des Todes Bitterkeit vertreiben / da erst die Thür der Bitterkeit des Todes geöffnet wird. Es mag ein kühner Mensch / der doch nicht recht lebet im Glauben JEsu Christi / jhm wol einen Muth machen / vnd freydig zum Todt gehen / aber es ist nur eine Fleischliche Freydigkeit / vnd bedenckts vnd betrachts der elende Mensch nicht / wie es nach dem Tode werde daher gehen. Wir aber / die wir hie in Christo JEsu leben / wir seynd dessen gewiß / daß wir dort in jhm nicht werden todt Exod. 4, 3. 4.seyn. Da Moses seinen Stab auff GOttes Befehl nieder warff / ward ein grewlicher Wurm vnd Schlange daraus; wann er seine Hand wieder auß streckt / vnd nimpt jhn wieder zu sich / so ist es wieder sein Stab: Also auch / wann wir den natürlichen Todt / daß scheiden Leibes vnd der Seelen / ausserhalb Christo finden / so ist er ein grewlicher Wurm / soll auch von denen / die nicht in Christo seyn / nicht anders / als ein erschrecklicher gifftiger Drach angesehen werden. So wir aber durch den Glauben sehen / wie der Todt in Christi Hand ist / dem wir vns durch den Glauben ergeben haben / so ists der Stab / damit vnser sündlicher Leib zerschlagen wird / daß er vns nicht mehr hindere an dem Leben / vnd an dem Anschawen JEsu Christi. Eben damit mögen sich auffrichten auch dieselbe / die jhrer lieben Freunde Todt betrawren / allermeist Christliche betrübte Eltern. Gleich wie Christus tröstlich zuspricht vnd das empfinden vnd schawen / was wir jetzt nach seinem Wort von der zukünfftigen Seeligkeit gläuben. Jener Heidnischer König / da er zum Todt geführe ward / stellete sich muthig vnd sprach: Also muß man des Todes Bitterkeit vertreiben. Ja wol des Todes Bitterkeit vertreiben / da erst die Thür der Bitterkeit des Todes geöffnet wird. Es mag ein kühner Mensch / der doch nicht recht lebet im Glauben JEsu Christi / jhm wol einen Muth machen / vnd freydig zum Todt gehen / aber es ist nur eine Fleischliche Freydigkeit / vnd bedenckts vnd betrachts der elende Mensch nicht / wie es nach dem Tode werde daher gehen. Wir aber / die wir hie in Christo JEsu leben / wir seynd dessen gewiß / daß wir dort in jhm nicht werden todt Exod. 4, 3. 4.seyn. Da Moses seinen Stab auff GOttes Befehl nieder warff / ward ein grewlicher Wurm vnd Schlange daraus; wann er seine Hand wieder auß streckt / vnd nimpt jhn wieder zu sich / so ist es wieder sein Stab: Also auch / wann wir den natürlichen Todt / daß scheiden Leibes vnd der Seelen / ausserhalb Christo finden / so ist er ein grewlicher Wurm / soll auch von denen / die nicht in Christo seyn / nicht anders / als ein erschrecklicher gifftiger Drach angesehen werden. So wir aber durch den Glauben sehen / wie der Todt in Christi Hand ist / dem wir vns durch den Glauben ergeben haben / so ists der Stab / damit vnser sündlicher Leib zerschlagen wird / daß er vns nicht mehr hindere an dem Leben / vnd an dem Anschawen JEsu Christi. Eben damit mögen sich auffrichten auch dieselbe / die jhrer lieben Freunde Todt betrawren / allermeist Christliche betrübte Eltern. 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vnd das empfinden vnd schawen / was wir jetzt nach seinem Wort von der zukünfftigen Seeligkeit gläuben.
Jener Heidnischer König / da er zum Todt geführe ward / stellete sich muthig vnd sprach: Also muß man des Todes Bitterkeit vertreiben. Ja wol des Todes Bitterkeit vertreiben / da erst die Thür der Bitterkeit des Todes geöffnet wird. Es mag ein kühner Mensch / der doch nicht recht lebet im Glauben JEsu Christi / jhm wol einen Muth machen / vnd freydig zum Todt gehen / aber es ist nur eine Fleischliche Freydigkeit / vnd bedenckts vnd betrachts der elende Mensch nicht / wie es nach dem Tode werde daher gehen.
Wir aber / die wir hie in Christo JEsu leben / wir seynd dessen gewiß / daß wir dort in jhm nicht werden todt seyn. Da Moses seinen Stab auff GOttes Befehl nieder warff / ward ein grewlicher Wurm vnd Schlange daraus; wann er seine Hand wieder auß streckt / vnd nimpt jhn wieder zu sich / so ist es wieder sein Stab: Also auch / wann wir den natürlichen Todt / daß scheiden Leibes vnd der Seelen / ausserhalb Christo finden / so ist er ein grewlicher Wurm / soll auch von denen / die nicht in Christo seyn / nicht anders / als ein erschrecklicher gifftiger Drach angesehen werden. So wir aber durch den Glauben sehen / wie der Todt in Christi Hand ist / dem wir vns durch den Glauben ergeben haben / so ists der Stab / damit vnser sündlicher Leib zerschlagen wird / daß er vns nicht mehr hindere an dem Leben / vnd an dem Anschawen JEsu Christi.
Exod. 4, 3. 4. Eben damit mögen sich auffrichten auch dieselbe / die jhrer lieben Freunde Todt betrawren / allermeist Christliche betrübte Eltern. Gleich wie Christus tröstlich zuspricht
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Zitationshilfe: | Lütkemann, Joachim: Von dem Leben im Glauben Jesu Christi : Ein Leich-Sermon Bey der Christlichen Leichbegängnüs Des ... Herrn Henrici Brockes Patricii Lubecensis ... Rostock, 1644, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_leichsermon_1644/38>, abgerufen am 27.07.2024. |