Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654.weiß jhm diesen Trost fein zunütze zu machen / wann er Epist. LXXXVII. schreibet: Quid non misericorditer praestaretur hominibus a Domino DEO, a quo etiam tribulatio beneficium est? nam res prospera donum est consolantis, res autem adversa, donum est admonentis DEI. Was vor Barmhertzigkeit solte den Menschen von GOtt dem HErrn nicht wiederfahren / von welchem auch die Züchtigung herkömmt als eine Wolthat: Dann das zeitliche Glück ist eine Gabe GOttes der uns tröstet: Das Unglück aber ist eine Gabe GOTTES / der uns vermahnet. Ach ja lieber Mensch / du mögest gewinnen oder verlieren / so mustu allemal es als ein Gnadenwerck Gottes erkennen / und mit jenem Volck Marc. VII, 37. sprechen: Er hat alles wol gemacht. Und mit dem Leydensvollen Hiob I, 21. Der Name des HErrn sey gelobet. Derwegen lieber Christ / laß dirs ein Gnadenzeichen von GOtt seyn / Er mag dich zureissen oder heilenn / Er mag dich schlagen oder verbinden / und sprich mit Augustino, enarrat. Ps. 88. HErr GOtt / wann du freundlich mit mir liebkosest / so bistu Vater / und wann du schlägest bistu Vater; Du liebkosest mit mir / daß ich nicht von dir abfalle / du schlägest mich / daß ich nicht gar verderbe. Aber hie spricht mannicher / wann er von GOtt mit einem schweren Leyden heimgesucht wird: Ja man kan einem andern die Gedult mit gnug beweglichen Worten vorpredigen / wann man selber keine Schmertzen noch Angst fühlet / aber wer unter der schweren Kreutzeslast so hart und hefftig gedrücket wird / der kan nicht die Gedult so leicht ergreiffen; daher mans auch an den Heiligen GOttes siehet / daß sie wol zu zeiten eine und andere Ungedult haben vernehmen lassen; wie zu sehen an dem Mose Numer. XI, 11. &c. An Hiob cap. III, 1. &c. An Assaph Psalm. LXXVII, 8. &c. Und an andern mehr. Wie solte ich dann in mei- weiß jhm diesen Trost fein zunütze zu machen / wann er Epist. LXXXVII. schreibet: Quid non misericorditer praestaretur hominibus à Domino DEO, â quo etiam tribulatio beneficium est? nam res prospera donum est consolantis, res autem adversa, donum est admonentis DEI. Was vor Barmhertzigkeit solte den Menschen von GOtt dem HErrn nicht wiederfahren / von welchem auch die Züchtigung herköm̃t als eine Wolthat: Dañ das zeitliche Glück ist eine Gabe GOttes der uns tröstet: Das Unglück aber ist eine Gabe GOTTES / der uns vermahnet. Ach ja lieber Mensch / du mögest gewinnen oder verlieren / so mustu allemal es als ein Gnadenwerck Gottes erkennen / und mit jenem Volck Marc. VII, 37. sprechen: Er hat alles wol gemacht. Und mit dem Leydensvollen Hiob I, 21. Der Name des HErrn sey gelobet. Derwegen lieber Christ / laß dirs ein Gnadenzeichen von GOtt seyn / Er mag dich zureissen oder heileñ / Er mag dich schlagen oder verbinden / uñ sprich mit Augustino, enarrat. Ps. 88. HErr GOtt / wann du freundlich mit mir liebkosest / so bistu Vater / und wann du schlägest bistu Vater; Du liebkosest mit mir / daß ich nicht von dir abfalle / du schlägest mich / daß ich nicht gar verderbe. Aber hie spricht mannicher / wann er von GOtt mit einem schweren Leyden heimgesucht wird: Ja man kan einem andern die Gedult mit gnug beweglichen Worten vorpredigen / wann man selber keine Schmertzen noch Angst fühlet / aber wer unter der schweren Kreutzeslast so hart und hefftig gedrücket wird / der kan nicht die Gedult so leicht ergreiffen; daher mans auch an den Heiligen GOttes siehet / daß sie wol zu zeiten eine und andere Ungedult haben vernehmen lassen; wie zu sehen an dem Mose Numer. XI, 11. &c. An Hiob cap. III, 1. &c. An Assaph Psalm. LXXVII, 8. &c. Und an andern mehr. Wie solte ich dañ in mei- <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0021"/> weiß jhm diesen Trost fein zunütze zu machen / wann er Epist. LXXXVII. schreibet: Quid non misericorditer praestaretur hominibus à Domino DEO, â quo etiam tribulatio beneficium est? nam res prospera donum est consolantis, res autem adversa, donum est admonentis DEI. Was vor Barmhertzigkeit solte den Menschen von GOtt dem HErrn nicht wiederfahren / von welchem auch die Züchtigung herköm̃t als eine Wolthat: Dañ das zeitliche Glück ist eine Gabe GOttes der uns tröstet: Das Unglück aber ist eine Gabe GOTTES / der uns vermahnet. Ach ja lieber Mensch / du mögest gewinnen oder verlieren / so mustu allemal es als ein Gnadenwerck Gottes erkennen / und mit jenem Volck Marc. VII, 37. sprechen: Er hat alles wol gemacht. Und mit dem Leydensvollen Hiob I, 21. Der Name des HErrn sey gelobet. Derwegen lieber Christ / laß dirs ein Gnadenzeichen von GOtt seyn / Er mag dich zureissen oder heileñ / Er mag dich schlagen oder verbinden / uñ sprich mit Augustino, enarrat. Ps. 88. HErr GOtt / wann du freundlich mit mir liebkosest / so bistu Vater / und wann du schlägest bistu Vater; Du liebkosest mit mir / daß ich nicht von dir abfalle / du schlägest mich / daß ich nicht gar verderbe. Aber hie spricht mannicher / wann er von GOtt mit einem schweren Leyden heimgesucht wird: Ja man kan einem andern die Gedult mit gnug beweglichen Worten vorpredigen / wann man selber keine Schmertzen noch Angst fühlet / aber wer unter der schweren Kreutzeslast so hart und hefftig gedrücket wird / der kan nicht die Gedult so leicht ergreiffen; daher mans auch an den Heiligen GOttes siehet / daß sie wol zu zeiten eine und andere Ungedult haben vernehmen lassen; wie zu sehen an dem Mose Numer. XI, 11. &c. An Hiob cap. III, 1. &c. An Assaph Psalm. LXXVII, 8. &c. Und an andern mehr. Wie solte ich dañ in mei- </p> </div> </body> </text> </TEI> [0021]
weiß jhm diesen Trost fein zunütze zu machen / wann er Epist. LXXXVII. schreibet: Quid non misericorditer praestaretur hominibus à Domino DEO, â quo etiam tribulatio beneficium est? nam res prospera donum est consolantis, res autem adversa, donum est admonentis DEI. Was vor Barmhertzigkeit solte den Menschen von GOtt dem HErrn nicht wiederfahren / von welchem auch die Züchtigung herköm̃t als eine Wolthat: Dañ das zeitliche Glück ist eine Gabe GOttes der uns tröstet: Das Unglück aber ist eine Gabe GOTTES / der uns vermahnet. Ach ja lieber Mensch / du mögest gewinnen oder verlieren / so mustu allemal es als ein Gnadenwerck Gottes erkennen / und mit jenem Volck Marc. VII, 37. sprechen: Er hat alles wol gemacht. Und mit dem Leydensvollen Hiob I, 21. Der Name des HErrn sey gelobet. Derwegen lieber Christ / laß dirs ein Gnadenzeichen von GOtt seyn / Er mag dich zureissen oder heileñ / Er mag dich schlagen oder verbinden / uñ sprich mit Augustino, enarrat. Ps. 88. HErr GOtt / wann du freundlich mit mir liebkosest / so bistu Vater / und wann du schlägest bistu Vater; Du liebkosest mit mir / daß ich nicht von dir abfalle / du schlägest mich / daß ich nicht gar verderbe. Aber hie spricht mannicher / wann er von GOtt mit einem schweren Leyden heimgesucht wird: Ja man kan einem andern die Gedult mit gnug beweglichen Worten vorpredigen / wann man selber keine Schmertzen noch Angst fühlet / aber wer unter der schweren Kreutzeslast so hart und hefftig gedrücket wird / der kan nicht die Gedult so leicht ergreiffen; daher mans auch an den Heiligen GOttes siehet / daß sie wol zu zeiten eine und andere Ungedult haben vernehmen lassen; wie zu sehen an dem Mose Numer. XI, 11. &c. An Hiob cap. III, 1. &c. An Assaph Psalm. LXXVII, 8. &c. Und an andern mehr. Wie solte ich dañ in mei-
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss. Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription.
(2013-02-15T13:54:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |