Lütkemann, Joachim: Der frommen Kinder Gottes Zeitliches Leiden und ewige Herrligkeit ... Braunschweig, 1654.der Gnadenzeit ein / daß jhr noch eure arme Seele und elenden Leib davon loß machen möget; dann wo jhr fortfahret in euren Sünden / und der Tag eures Todes wie ein Fallstrick euch vor der rechtschaffenen Busse und Besserung überfället / so daß euer Hertz alsdann mit Fressen und Sauffen / mit Sorge der Nahrung / mit Unzucht / Ungerechtigkeit / Feindschafft / oder andern muhtwilligen Sünden wird beschweret seyn / so wird es mit euch heissen; Wann der Baum fället / auff welchen Ort er fället / da wird er liegen; Im Prediger Salomo cap. XI, 3. Ihr werdet nichts zu hoffen haben / als ein schreckliches Warten des Gerichts und des Feur eyffers / welches euch verzehren wird / Hebr. X, 27. O wie wird es euch alsdann eine so schwere und hertzkränckende Angst seyn / wann jhr Reichen den armen Lazarum in Abrahams Schoße; jhr Gewaltthäter die von euch Bedrängete in der himmlischen Sicherheit; jhr Geitzigen die noht ley denden Armen in grosser Fülle; jhr Stoltzen die von euch Verachteten in der über alle maß wichtigen Herrligkeit werdet sehen müssen. Wie thuts einem hochmühtigen Herrn so wehe / wann er erleben muß / daß sein ehmaliger Diener die Herrschafft über jhn bekömpt; Aber viel schmertzlicher wirds euch ankommen / wann die von euch Geängstete werden wider euch stehen; da werdet jhr grausam erschrecken vor solcher Seligkeit / deren jhr euch nicht hättet versehen; jhr werdet unter einander reden mit reue / und vor angst des Geistes seufftzen; das sind die / werdet jhr sprechen / welche wir etwa vor einen Spott hatten / und vor ein hönisch Beyspiel / wir Narren hielten jhr Leben vor unsinnig / und jhr Ende vor eine Schande; Wie sind sie nun gezehlet unter die Kinder Gottes / und jhr Erbe ist unter den Heiligen? Was hilfft uns nun der Pracht? Was bringet uns nun der Reichthumb sampt dem Hochmuht? Es ist alles dahin gefahren wie ein Schatte / und wie ein Geschrey das vorüber fähret. der Gnadenzeit ein / daß jhr noch eure arme Seele und elenden Leib davon loß machen möget; dann wo jhr fortfahret in euren Sünden / und der Tag eures Todes wie ein Fallstrick euch vor der rechtschaffenen Busse und Besserung überfället / so daß euer Hertz alsdann mit Fressen und Sauffen / mit Sorge der Nahrung / mit Unzucht / Ungerechtigkeit / Feindschafft / oder andern muhtwilligen Sünden wird beschweret seyn / so wird es mit euch heissen; Wann der Baum fället / auff welchen Ort er fället / da wird er liegen; Im Prediger Salomo cap. XI, 3. Ihr werdet nichts zu hoffen haben / als ein schreckliches Warten des Gerichts und des Feur eyffers / welches euch verzehren wird / Hebr. X, 27. O wie wird es euch alsdann eine so schwere und hertzkränckende Angst seyn / wann jhr Reichen den armen Lazarum in Abrahams Schoße; jhr Gewaltthäter die von euch Bedrängete in der himmlischen Sicherheit; jhr Geitzigen die noht ley denden Armen in grosser Fülle; jhr Stoltzen die von euch Verachteten in der über alle maß wichtigen Herrligkeit werdet sehen müssen. Wie thuts einem hochmühtigen Herrn so wehe / wann er erleben muß / daß sein ehmaliger Diener die Herrschafft über jhn bekömpt; Aber viel schmertzlicher wirds euch ankommen / wann die von euch Geängstete werden wider euch stehen; da werdet jhr grausam erschrecken vor solcher Seligkeit / deren jhr euch nicht hättet versehen; jhr werdet unter einander reden mit reue / und vor angst des Geistes seufftzẽ; das sind die / werdet jhr sprechen / welche wir etwa vor einen Spott hattẽ / uñ vor ein hönisch Beyspiel / wir Narren hielten jhr Leben vor unsinnig / und jhr Ende vor eine Schande; Wie sind sie nun gezehlet unter die Kinder Gottes / und jhr Erbe ist unter den Heiligen? Was hilfft uns nun der Pracht? Was bringet uns nun der Reichthumb sampt dem Hochmuht? Es ist alles dahin gefahren wie ein Schatte / und wie ein Geschrey das vorüber fähret. <TEI> <text> <body> <div> <p><pb facs="#f0030"/> der Gnadenzeit ein / daß jhr noch eure arme Seele und elenden Leib davon loß machen möget; dann wo jhr fortfahret in euren Sünden / und der Tag eures Todes wie ein Fallstrick euch vor der rechtschaffenen Busse und Besserung überfället / so daß euer Hertz alsdann mit Fressen und Sauffen / mit Sorge der Nahrung / mit Unzucht / Ungerechtigkeit / Feindschafft / oder andern muhtwilligen Sünden wird beschweret seyn / so wird es mit euch heissen; Wann der Baum fället / auff welchen Ort er fället / da wird er liegen; Im Prediger Salomo cap. XI, 3. Ihr werdet nichts zu hoffen haben / als ein schreckliches Warten des Gerichts und des Feur eyffers / welches euch verzehren wird / Hebr. X, 27. O wie wird es euch alsdann eine so schwere und hertzkränckende Angst seyn / wann jhr Reichen den armen Lazarum in Abrahams Schoße; jhr Gewaltthäter die von euch Bedrängete in der himmlischen Sicherheit; jhr Geitzigen die noht ley denden Armen in grosser Fülle; jhr Stoltzen die von euch Verachteten in der über alle maß wichtigen Herrligkeit werdet sehen müssen. Wie thuts einem hochmühtigen Herrn so wehe / wann er erleben muß / daß sein ehmaliger Diener die Herrschafft über jhn bekömpt; Aber viel schmertzlicher wirds euch ankommen / wann die von euch Geängstete werden wider euch stehen; da werdet jhr grausam erschrecken vor solcher Seligkeit / deren jhr euch nicht hättet versehen; jhr werdet unter einander reden mit reue / und vor angst des Geistes seufftzẽ; das sind die / werdet jhr sprechen / welche wir etwa vor einen Spott hattẽ / uñ vor ein hönisch Beyspiel / wir Narren hielten jhr Leben vor unsinnig / und jhr Ende vor eine Schande; Wie sind sie nun gezehlet unter die Kinder Gottes / und jhr Erbe ist unter den Heiligen? Was hilfft uns nun der Pracht? Was bringet uns nun der Reichthumb sampt dem Hochmuht? Es ist alles dahin gefahren wie ein Schatte / und wie ein Geschrey das vorüber fähret. </p> </div> </body> </text> </TEI> [0030]
der Gnadenzeit ein / daß jhr noch eure arme Seele und elenden Leib davon loß machen möget; dann wo jhr fortfahret in euren Sünden / und der Tag eures Todes wie ein Fallstrick euch vor der rechtschaffenen Busse und Besserung überfället / so daß euer Hertz alsdann mit Fressen und Sauffen / mit Sorge der Nahrung / mit Unzucht / Ungerechtigkeit / Feindschafft / oder andern muhtwilligen Sünden wird beschweret seyn / so wird es mit euch heissen; Wann der Baum fället / auff welchen Ort er fället / da wird er liegen; Im Prediger Salomo cap. XI, 3. Ihr werdet nichts zu hoffen haben / als ein schreckliches Warten des Gerichts und des Feur eyffers / welches euch verzehren wird / Hebr. X, 27. O wie wird es euch alsdann eine so schwere und hertzkränckende Angst seyn / wann jhr Reichen den armen Lazarum in Abrahams Schoße; jhr Gewaltthäter die von euch Bedrängete in der himmlischen Sicherheit; jhr Geitzigen die noht ley denden Armen in grosser Fülle; jhr Stoltzen die von euch Verachteten in der über alle maß wichtigen Herrligkeit werdet sehen müssen. Wie thuts einem hochmühtigen Herrn so wehe / wann er erleben muß / daß sein ehmaliger Diener die Herrschafft über jhn bekömpt; Aber viel schmertzlicher wirds euch ankommen / wann die von euch Geängstete werden wider euch stehen; da werdet jhr grausam erschrecken vor solcher Seligkeit / deren jhr euch nicht hättet versehen; jhr werdet unter einander reden mit reue / und vor angst des Geistes seufftzẽ; das sind die / werdet jhr sprechen / welche wir etwa vor einen Spott hattẽ / uñ vor ein hönisch Beyspiel / wir Narren hielten jhr Leben vor unsinnig / und jhr Ende vor eine Schande; Wie sind sie nun gezehlet unter die Kinder Gottes / und jhr Erbe ist unter den Heiligen? Was hilfft uns nun der Pracht? Was bringet uns nun der Reichthumb sampt dem Hochmuht? Es ist alles dahin gefahren wie ein Schatte / und wie ein Geschrey das vorüber fähret.
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