Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Lütkemann, Joachim: Von dem seeligen Seelen-Durst : Eine Leich-Sermon/ bey der Leichbegängniß Der ... Anna Wienkamps ... Wolfenbüttel, 1652.

Bild:
<< vorherige Seite
Geraff't zum Finsterntahl / wenn Angst und grosses Klagen Sich erst recht sehen lest / da man der guten Tagen Sich nicht mehr freuen kan; Da geht das Seuffßen an: Ach / Ach! Wer diß gewust! Wer ist derleiden kan Der Hellen Angst und Glut: Wer mag es doch ertragen Wenn keiner in der Flamm der Zungen Durst wil laben Mit einem Wassertrunck / sag' nicht mit Bier und Wein Das offt zertreten ist / das ist nun Gall und Pein! So gehts der Rohen Welt / das trifft die harten Hertzen / Wenn sie das Christenthum befchimpffen / gar verschertzen. Der Menschen-Feind der Todt hingegen lieblich ist Dem der die Welt verlacht / der mercket jhre List Wie sie mit falschem Schein / so viele hohe Sinnen Von GOtt / zu sich gerafft / und ewig lest zerrinnen. Wenn dieses recht betracht die abgeleibte Seel So wird der Tod jhr süß / durch Christus jhren Heil. Daß sie ohn unterlaß schrey aus des Hertzens Grunde: Ach JEsu komm / Ach / Ach: JEsu komm / kommzur Stunde! Ich bin der Sünden ab gestorben in der Zeit / Drumkomm / Ach komme bald / Gib mir die Seeligkeit / Mein Hertzen-JEsu komm / wo bleibstu doch so lange Mein Hertz das schreyt zu dir / Ach wie ist mir so bange / Du bist mein GOtt und HErr / du bist mein JEsus Christ / Drumb muß mir schaden nicht die Sünd / des Teuffels List. Ach HErr in deine Händ nim doch den Geist behende Du hast mich ja erlöst: Gib mir ein seeligs Ende!
Geraff't zum Finsterntahl / wenn Angst und grosses Klagen Sich erst recht sehen lest / da man der guten Tagen Sich nicht mehr freuen kan; Da geht das Seuffßen an: Ach / Ach! Wer diß gewust! Wer ist derleiden kan Der Hellen Angst und Glut: Wer mag es doch ertragen Wenn keiner in der Flamm der Zungen Durst wil laben Mit einem Wassertrunck / sag' nicht mit Bier und Wein Das offt zertreten ist / das ist nun Gall und Pein! So gehts der Rohen Welt / das trifft die harten Hertzen / Wenn sie das Christenthum befchimpffen / gar verschertzen. Der Menschen-Feind der Todt hingegen lieblich ist Dem der die Welt verlacht / der mercket jhre List Wie sie mit falschem Schein / so viele hohe Sinnen Von GOtt / zu sich gerafft / und ewig lest zerrinnen. Wenn dieses recht betracht die abgeleibte Seel So wird der Tod jhr süß / durch Christus jhrẽ Heil. Daß sie ohn unterlaß schrey aus des Hertzens Grunde: Ach JEsu komm / Ach / Ach: JEsu komm / kommzur Stunde! Ich bin der Sünden ab gestorben in der Zeit / Drumkomm / Ach komme bald / Gib mir die Seeligkeit / Mein Hertzen-JEsu komm / wo bleibstu doch so lange Mein Hertz das schreyt zu dir / Ach wie ist mir so bange / Du bist mein GOtt und HErr / du bist mein JEsus Christ / Drumb muß mir schaden nicht die Sünd / des Teuffels List. Ach HErr in deine Händ nim doch den Geist behende Du hast mich ja erlöst: Gib mir ein seeligs Ende!
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <l><pb facs="#f0032" n="26"/>
Geraff't zum Finsterntahl / wenn Angst und grosses
                     Klagen Sich erst recht sehen lest / da man der guten Tagen Sich nicht mehr
                     freuen kan; Da geht das Seuffßen an: Ach / Ach! Wer diß gewust! Wer ist
                     derleiden kan Der Hellen Angst und Glut: Wer mag es doch ertragen Wenn keiner in
                     der Flamm der Zungen Durst wil laben Mit einem Wassertrunck / sag' nicht mit
                     Bier und Wein Das offt zertreten ist / das ist nun Gall und Pein! So gehts der
                     Rohen Welt / das trifft die harten Hertzen / Wenn sie das Christenthum
                     befchimpffen / gar verschertzen. Der Menschen-Feind der Todt hingegen lieblich
                     ist Dem der die Welt verlacht / der mercket jhre List Wie sie mit falschem
                     Schein / so viele hohe Sinnen Von GOtt / zu sich gerafft / und ewig lest
                     zerrinnen. Wenn dieses recht betracht die abgeleibte Seel So wird der Tod jhr
                     süß / durch Christus jhre&#x0303; Heil. Daß sie ohn unterlaß schrey aus
                     des Hertzens Grunde: Ach JEsu komm / Ach / Ach: JEsu komm / kommzur Stunde! Ich
                     bin der Sünden ab gestorben in der Zeit / Drumkomm / Ach komme bald / Gib mir
                     die Seeligkeit / Mein Hertzen-JEsu komm / wo bleibstu doch so lange Mein Hertz
                     das schreyt zu dir / Ach wie ist mir so bange / Du bist mein GOtt und HErr / du
                     bist mein JEsus Christ / Drumb muß mir schaden nicht die Sünd / des Teuffels
                     List. Ach HErr in deine Händ nim doch den Geist behende Du hast mich ja erlöst:
                     Gib mir ein seeligs Ende!
</l>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[26/0032] Geraff't zum Finsterntahl / wenn Angst und grosses Klagen Sich erst recht sehen lest / da man der guten Tagen Sich nicht mehr freuen kan; Da geht das Seuffßen an: Ach / Ach! Wer diß gewust! Wer ist derleiden kan Der Hellen Angst und Glut: Wer mag es doch ertragen Wenn keiner in der Flamm der Zungen Durst wil laben Mit einem Wassertrunck / sag' nicht mit Bier und Wein Das offt zertreten ist / das ist nun Gall und Pein! So gehts der Rohen Welt / das trifft die harten Hertzen / Wenn sie das Christenthum befchimpffen / gar verschertzen. Der Menschen-Feind der Todt hingegen lieblich ist Dem der die Welt verlacht / der mercket jhre List Wie sie mit falschem Schein / so viele hohe Sinnen Von GOtt / zu sich gerafft / und ewig lest zerrinnen. Wenn dieses recht betracht die abgeleibte Seel So wird der Tod jhr süß / durch Christus jhrẽ Heil. Daß sie ohn unterlaß schrey aus des Hertzens Grunde: Ach JEsu komm / Ach / Ach: JEsu komm / kommzur Stunde! Ich bin der Sünden ab gestorben in der Zeit / Drumkomm / Ach komme bald / Gib mir die Seeligkeit / Mein Hertzen-JEsu komm / wo bleibstu doch so lange Mein Hertz das schreyt zu dir / Ach wie ist mir so bange / Du bist mein GOtt und HErr / du bist mein JEsus Christ / Drumb muß mir schaden nicht die Sünd / des Teuffels List. Ach HErr in deine Händ nim doch den Geist behende Du hast mich ja erlöst: Gib mir ein seeligs Ende!

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Obrigkeitskritik und Fürstenberatung: Die Oberhofprediger in Braunschweig-Wolfenbüttel 1568-1714: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in XML/TEI. (2013-02-15T13:54:31Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme entsprechen muss.
Wolfenbütteler Digitale Bibliothek: Bereitstellung der Bilddigitalisate (2013-02-15T13:54:31Z)
Marcus Baumgarten, Frederike Neuber, Frank Wiegand: Konvertierung nach XML gemäß DTA-Basisformat, Tagging der Titelblätter, Korrekturen der Transkription. (2013-02-15T13:54:31Z)

Weitere Informationen:

Anmerkungen zur Transkription:

  • Langes s (ſ) wird als rundes s (s) wiedergegeben.
  • Rundes r (ꝛ) wird als normales r (r) wiedergegeben bzw. in der Kombination ꝛc. als et (etc.) aufgelöst.
  • Die Majuskel J im Frakturdruck wird in der Transkription je nach Lautwert als I bzw. J wiedergegeben.
  • Übergeschriebenes „e“ über „a“, „o“ und „u“ wird als „ä“, „ö“, „ü“ transkribiert.
  • Ligaturen werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Zeilengrenzen hinweg werden aufgelöst.
  • Silbentrennungen über Seitengrenzen hinweg werden beibehalten.
  • Kolumnentitel, Bogensignaturen und Kustoden werden nicht erfasst.
  • Griechische Schrift wird nicht transkribiert, sondern im XML mit <foreign xml:lang="el"><gap reason="fm"/></foreign> vermerkt.



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_seelendurst_1652
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_seelendurst_1652/32
Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Von dem seeligen Seelen-Durst : Eine Leich-Sermon/ bey der Leichbegängniß Der ... Anna Wienkamps ... Wolfenbüttel, 1652, S. 26. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_seelendurst_1652/32>, abgerufen am 21.11.2024.