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Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656.

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jhrer Zuhörer Tag und Nacht gequälet werden / das ist aber euch nicht gut. Wie es ein Gnaden Zeichen ist / wann Gott einen eiferigen Prediger sendet; Also ist es ein Zorn Zeichen / wenn sie denselben nicht hören. Da Amazia der König Juda die Edomiter bezwungen / und dennoch derselben Götter mitgebracht / und jhn zu Göttern aufgerichtet hatte / Da ergrimmet der 2. Chron. 25, 15. 16. Zorn des HErrn uber Amazia / und sandte einen Propheten zu jhm / der sprach zu jhm: Warumb suchest du die Götter des Volcks / die jhr Volck nicht kundten erretten von deiner Hand: Und da er mit jhm redet / sprach er zu jhm: Hat man dich zu des Königes Rath gemacht: Höre auf; warumb wilt du geschlagen seyn: Da hörete der Prophet auff und sprach: Ich mercke wol / daß Gott sich beraten hat dich zu verderben / daß du solches gethan hast / und gehorchest meinem Rath nicht. Das ist ein Merckmahl / das mag man in acht nehmen / wenn man trewer Lehrer Vermahnung nicht wil hören / daß ist ein Zeichen / daß Gott einen zu verderben schon geschlossen habe. Erkennet sie mit Lieb und Gütigkeit / Sie zwar sollen den Reichthumb nicht nachstreben; euch aber ist es ein schlechter Ruhm / daß jhr sie darben lasset. Wann jhr Christum und den Himmel liebet / so liebet auch die umb Christi und des Himmels willen an euch arbeiten. Gedencket an die herrliche Verheissung Christi: Wer euch aufnimpt Matt. 10, 40, 42. / der nimpt mich auf / und wer mich aufnimpt / der nimpt den auf / der mich gesand hat. Wer einen Propheten aufnimpt in eines Propheten Nahmen / der wird eines Propheten Lohn empfahen. Und wer dieser Geringsten einen nur mit einem Becher kaltes Wassers träncket / in eines Jüngers Nahmen / war-

jhrer Zuhörer Tag und Nacht gequälet werden / das ist aber euch nicht gut. Wie es ein Gnaden Zeichen ist / wann Gott einen eiferigen Prediger sendet; Also ist es ein Zorn Zeichen / wenn sie denselben nicht hören. Da Amazia der König Juda die Edomiter bezwungen / und dennoch derselben Götter mitgebracht / und jhn zu Göttern aufgerichtet hatte / Da ergrimmet der 2. Chron. 25, 15. 16. Zorn des HErrn ůber Amazia / und sandte einen Propheten zu jhm / der sprach zu jhm: Warumb suchest du die Götter des Volcks / die jhr Volck nicht kundten erretten von deiner Hand: Und da er mit jhm redet / sprach er zu jhm: Hat man dich zu des Königes Rath gemacht: Höre auf; warumb wilt du geschlagen seyn: Da hörete der Prophet auff und sprach: Ich mercke wol / daß Gott sich beraten hat dich zu verderben / daß du solches gethan hast / und gehorchest meinem Rath nicht. Das ist ein Merckmahl / das mag man in acht nehmen / wenn man trewer Lehrer Vermahnung nicht wil hören / daß ist ein Zeichen / daß Gott einen zu verderben schon geschlossen habe. Erkennet sie mit Lieb und Gütigkeit / Sie zwar sollen den Reichthumb nicht nachstreben; euch aber ist es ein schlechter Ruhm / daß jhr sie darben lasset. Wann jhr Christum und den Himmel liebet / so liebet auch die umb Christi und des Himmels willen an euch arbeiten. Gedencket an die herrliche Verheissung Christi: Wer euch aufnimpt Matt. 10, 40, 42. / der nimpt mich auf / und wer mich aufnimpt / der nimpt den auf / der mich gesand hat. Wer einen Propheten aufnimpt in eines Propheten Nahmen / der wird eines Propheten Lohn empfahen. Und wer dieser Geringsten einen nur mit einem Becher kaltes Wassers träncket / in eines Jüngers Nahmen / war-

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[15/0023] jhrer Zuhörer Tag und Nacht gequälet werden / das ist aber euch nicht gut. Wie es ein Gnaden Zeichen ist / wann Gott einen eiferigen Prediger sendet; Also ist es ein Zorn Zeichen / wenn sie denselben nicht hören. Da Amazia der König Juda die Edomiter bezwungen / und dennoch derselben Götter mitgebracht / und jhn zu Göttern aufgerichtet hatte / Da ergrimmet der Zorn des HErrn ůber Amazia / und sandte einen Propheten zu jhm / der sprach zu jhm: Warumb suchest du die Götter des Volcks / die jhr Volck nicht kundten erretten von deiner Hand: Und da er mit jhm redet / sprach er zu jhm: Hat man dich zu des Königes Rath gemacht: Höre auf; warumb wilt du geschlagen seyn: Da hörete der Prophet auff und sprach: Ich mercke wol / daß Gott sich beraten hat dich zu verderben / daß du solches gethan hast / und gehorchest meinem Rath nicht. Das ist ein Merckmahl / das mag man in acht nehmen / wenn man trewer Lehrer Vermahnung nicht wil hören / daß ist ein Zeichen / daß Gott einen zu verderben schon geschlossen habe. Erkennet sie mit Lieb und Gütigkeit / Sie zwar sollen den Reichthumb nicht nachstreben; euch aber ist es ein schlechter Ruhm / daß jhr sie darben lasset. Wann jhr Christum und den Himmel liebet / so liebet auch die umb Christi und des Himmels willen an euch arbeiten. Gedencket an die herrliche Verheissung Christi: Wer euch aufnimpt / der nimpt mich auf / und wer mich aufnimpt / der nimpt den auf / der mich gesand hat. Wer einen Propheten aufnimpt in eines Propheten Nahmen / der wird eines Propheten Lohn empfahen. Und wer dieser Geringsten einen nur mit einem Becher kaltes Wassers träncket / in eines Jüngers Nahmen / war- 2. Chron. 25, 15. 16. Matt. 10, 40, 42.

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Zitationshilfe: Lütkemann, Joachim: Joachimi Lütkemanni Der Heiligen Schrifft Doctoris und Superintendentis Generalissimi in Wulffenbüttel Valet-Rede An die Christliche Gemeine zu S. Jacob in Rostock. Wolfenbüttel, 1656, S. 15. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/luetkemann_valetrede_1656/23>, abgerufen am 21.11.2024.